Dokumentation historischer Ereignisse



Die aktuelle Situation rund um das C-Wort dürfte ja allen bekannt sein. Ich möchte im Rahmen des Tagebuchcharakters meines Blogs vorwiegend ein paar Ereignisse festhalten Wer also nicht noch mehr von dem Thema lesen möchte, möge mir verzeihen und weiterziehen.

Eine Freundin ist seit gestern vorsichtshalber in Haus-Quarantäne. Ein Arbeitskollege war mir einem bestätigten Fall in Kontakt und nun heißt es abwarten. Es geht ihr aber gut und ich hoffe natürlich, dass es so bleibt.

Eine Freundin aus Spanien (Madrid) muss inzwischen auch Zuhause bleiben, wie die meisten Madrilenen. Sie ist aber eben eine typische Spanierin, die es mit stoischer Gelassenheit hinnimmt. Gut so, sollten sich manche ein Beispiel dran nehmen.

Ich hingegen meide Menschen so gut es geht, nutze noch weniger Bargeld als sonst schon (weil es einfach eklig ist) und gehe dann einkaufen, wenn es sonst kaum jemand tut. Wo immer möglich nehme ich die Self-Checkout-Kassen, denn mir tun die Kassierer/innen gerade richtig Leid. Den ganzen Tag Geld annehmen und in nächster Nähe zu unzähligen Menschen zu sein muss echt nervenaufreibend sein. Ich wische inzwischen auch den Handlauf der Einkausfwagen ab. Feuchttücher und Handdesinfektion gehören seit eh und je in meine Handtasche. Besonders im Winter. Auch im Büro habe ich immer feuchte Reiningungstücher, denn seien wir realistisch. Die Reinigungskräfte gehen mit einem Lappen über alle Tische und verteilen mehr, als sie entfernen. Nur mal so.

Gestern war richtig gutes Wetter und trotzdem waren fast alle Nachbarn Zuhause und auf den Straßen nicht viel los. Ich musste zum Baumarkt, denn mein Pollen-/Mückenschutz im Wohnzimmer hat das Zeitliche gesegnet. Da ich ja schon mit Heuschnupfen zu kämpfen habe und gegen Kribbelmücken allergisch bin (die in meinem Garten leider heimisch sind), konnte das nicht lang so bleiben. Der Baumarkt war auch recht gut besucht. Wenn zunehmend Leute Zuhause bleiben müssen, wird halt eben an Haus und Heim gewerkelt. Ich hab dann auch gleich noch Grassaat mitgenommen und werde das Wetter kommende Woche nutzen und den Garten auf Vordermann bringen. Im Freizeitbereich sind auch die ersten Sachen abgesagt worden. Aber das ist okay, ich verstehe, dass wir alle eine Verantwortung dafür tragen, dass sich das Virus möglichst langsam ausbreitet.

Vor einigen Jahren habe ich mal in einem Buch einen theoretischen und augenzwinkernden Beitrag gelesen, was es bedeuten würde, wenn man versucht ein Virus auszumerzen. Aufgrund des Mindestabstandes müssten dann aber einige Menschen in der Wüste stehen und die Wirtschaft würde natürlich auch ordentlich Beulen bekommen. Damals habe ich drüber geschmunzelt. Nun werden wir Zeugen von Maßnahmen, die drastisch sind und Folgen haben werden. In welchem Ausmaß ist nicht absehbar. Ich kann aber auch nicht behaupten, dass ich niemals gedacht hätte, so etwas mit zu erleben. Es war eher eine Frage der Zeit.

Ob eine Vollquarantäne wie in manchen Ländern tatsächlich wirksam ist oder nachher alles von vorn beginnt, kann ich nicht beurteilen. Auch, ob es sinnvoll ist Menschen aus medizinischen Berufen aus der Rente zu holen, die ja aufgrund ihres Alters einer Risikogruppe angehören, um sie dann ins Feuer zu schicken. Zeit gewinnen, bis es einen Impfstoff gibt, macht aber sicherlich Sinn. Auch gibt es Interviews mit Experten, die dringend zum Überdenken der Produktion von Arzneimitteln in fernen Ländern anregen. Es wird sicherlich einige Themen zum Aufarbeiten geben.

Aber auch weiterhin sollte es vorwiegend darauf ankommen, dass jeder einen kühlen Kopf bewahrt. Zunehmend machen nun Fake-News die Runde. Was auch nicht überraschend ist, aber dennoch bedenklich, wie viele Menschen immer noch darauf reinfallen. Verhaltensforscher dürften derzeit ihre wahre Freude haben. Auch hier muss verstärkt daran gearbeitet werden, dass Menschen lernen mit digitalen Massenmedien besser umzugehen. Um meine Nerven zu schonen (ich rege mich nicht über die Situation auf, sondern über zu viele dumme Menschen), habe ich Newsrolls abbestellt, Social Media auf ein Minimum reduziert (nur schöne Sachen) und lese auch nur noch zwei Zeitungen sowie RKI. Und auch nur einmal am Tag plus Tagesschau um auf dem Laufenden zu bleiben.

Als ich gestern draußen war, konnte ich die weiterhin hohe Nachfrage nach Klopapier gut beobachten. Denn so ziemlich jeder, der Einkaufstaschen trug, hatte auch mindestens ein bis zwei Pakete unter die Arme geklemmt. Mein bevorzugter Konsumtempel hat die begehrte Ware auf Sonderverkaufsflächen gestapelt. Ich habe aber auch schon von Leuten gehört, die im näheren Umkreis leer ausgingen. Aber so etwas sind Momentaufnahmen. Ich vertraue weiter auf unsere stabilen Lieferketten. Klar, wenn die Leute horten wie doof, gibt es Engpässe. Hier kann man nur auf den Aha-Effekt hoffen, dass die Leute merken, dass die Regale weiter aufgefüllt werden.

Aber es gibt nicht nur schlechte Meldungen. In Italien musizieren Menschen auf Balkonen.

https://twitter.com/StrebelLuca/status/1238584078993104897

In Spanien gab es Beifall von den Balkonen für die Hilfskräfte im Dauereinsatz.

https://twitter.com/valeriefidan/status/1238939741648818177

Irgendwo las ich, dass die Deutsche Version dann so aussehen wird, dass die Menschen auf dem Balkon stehen und sich die Hausordnungen vorlesen. 😁 Auch in ernsten Zeiten muss ein bisschen Spaß sein. Lachen entspannt.

Außerdem orakeln "Experten", dass uns die aktuelle Situation in Sachen Digitalisierung mal einen Schubs geben könnte. Da bin ich irgendwie auch dabei, aber so lang wird die Situation dann doch nicht andauern (im Geiste auf Holz klopf) um dann jetzt schnell nachhaltige Strukturen zu schaffen. Immerhin könnte es der Start eines Umdenkens in Sachen Homeoffice sein. Wenn dann auch alle Zuhause fleißig arbeiten.

In diesem Sinne, bleibt gesund.

Viele Grüße aus Ruhr York

Pottnudel



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