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Es werden Posts vom Juni, 2020 angezeigt.

Meine Daten, deine Daten

Ich glaube, in den letzten Jahren ist kaum ein Thema so leidenschaftlich diskutiert worden, wie der Datenschutz. Haben wir früher ohne groß nachzudenken unsere Daten fleißig in Telefonbüchern, Gewinnspielkarten und der Gleichen eingetragen, hat spätestens das Internet dazu geführt, dass Daten schneller und weiter getragen werden. Und nicht immer nur an Menschen, die uns angeblich Autos, Reisen und Geld schenken wollen. Corona hat das Thema mal wieder richtig befeuert. Denn während in 2018 im Rahmen der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) die Datenhaltung noch strenger limitiert wurde, ging die Rolle zuletzt eher rückwärts. Um möglichst schnell Daten im Sinne der Infektionseindämmung sammeln zu können, griff man sogar wieder auf Stift und Papier zurück und auch die neue Corona-Warn-App führte zu vielen Diskussionen. Die Menschen fühlen sich überwacht und fürchten um persönliche Freiheit. Nun sollte man das Thema Datenschutz natürlich keinesfalls wieder über Bord werfen. Jedoch muss

Generation Großmaul

Wenn meine Oma früher sagte: "Zu meiner Zeit hätte es das nicht gegeben", dann musste ich immer grinsen. Heute muss ich das bei dem Satz immer noch, zumindest innerlich. Aber heute kommt er eben nicht  mehr von Oma, sondern gern auch mal von mir. Ich würde mich zwar noch nicht zu den Greisen zählen, aber auch ich merke schon deutlich, dass nachfolgende Generationen anders ticken, als ich. Und zwar nicht immer auf eine Art, die mir gefällt. Und offensichtlich bilde ich mir das auch nicht ein. Die Zeitungen (und zwar ausdrücklich nicht die Blöd-Zeitung) sind jeden Tag voll von Meldungen von Schlägereien mit Polizei-Beteiligung. Speziell auch hier im Pott. Mindestens ein mal die Woche geistert ein Video durch mein Social-Media-Netz, wo auf die bösen Bullen geschimpft wird, die dann gern bei einer Rangelei o.ä. gezeigt werden. Ist die Polizei wirklich so gewalttätig geworden? Also mein Gefühl ist da eher, dass aufgrund der deeskalierenden Taktik sich unsere Gesetzeshüter ziem

Sommerduft

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Ich liebe ja Lavendel. Was mal mit ein, zwei Pflänzchen auf der Terrasse angefangen hat, ist inzwischen zur dominierenden Pflanze in meinem Garten geworden. Der Duft ist einfach zu gut. Speziell nach dem Regen riecht es dann immer wie frisch gewaschen. Der Name des Lavendel stammt übrigens vom lateinischen Wort für waschen (lavare) und schon die alten Römer nahmen die Essenz gern mit in die Wanne. Nebenbei sieht er mit seinen üppigen lila Blüten auch noch gut aus und die Bienen und Hummeln sind auch ganz verrückt nach dem Zeug. Ich bin ja immer wieder begeistert, wie friedlich die kleinen Brummer um mich herumschwirren, so lang sie nur Nachschub holen können. Keiner piekt oder rempelt. Der Duft in der Sommerluft und das summen. Da fühlt man sich wie im Urlaub. Heute war es aber leider Zeit für die ersten Pflanzen. Der Sommerschnitt musste her, bevor die Blüten ganz verblüht sind. Denn so ist die Chance auf eine zweite Blüte in ein paar Wochen am Größten. Aber immerhin blühen

In the Ghetto

Als ich vor gut elf Jahren zum ersten Mal an meinen jetzigen Wohnort kam um mir meine jetzige Wohnung anzusehen, war ich verhalten begeistert. Die Hauptstraße hat zwar einige schöne alte Häuser, die aber alle nicht besonders gepflegt aussehen. Farbe abgeblättert, Fenster vernagelt, teils konnte man sehen, dass alte Ladengeschäfte bis oben hin mit Gerümpel voll gestopft waren. Aber dann ging es in eine kleine Seitenstraße und plötzlich war alles grün, die Häuser frisch gestrichen und eines dieser kernsanierten Häuser war mein neues Domizil. Fußläufig waren zwei S-Bahnhöfe und diverse Busstopps erreichbar, sowie diverse Geschäfte. Autobahn auch um die Ecke. Und dann hatte mein kleines Nest auch noch einen Garten. Um die Ecke ein kleiner Park. Die Nachbarn kannten sich vorwiegend, man grüßte und hielt kleine Pläuschchen. Wenn irgendwo verdächtige Sachen passierten, warnte man sich Gegenseitig. Alles recht idyllisch, dafür, dass ich in einer großen Stadt wohne. Über die Jahre wurden vi

12 vom 12.6.20

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Der Sommer ist wieder da. Eine gute Woche haben die Temperaturen nun unter der 20-Grad-Marke rum gebummelt. Heute gehts dann wieder schnurstracks in Richtung 30 Grad. Das macht wie üblich Kopfschmerzen. Also erstmal eine Tablette einwerfen und kurz wach werden. Mit Blick auf die Terrasse. Nach ein paar Minuten gehts besser und ich mache mich auf dem Weg in die Küche. Dabei komme ich an den Masken vorbei. Irgendwie ist das ja gerade ein typisches Bild und doch so ungewohnt. Hier rechts im Bild die gewaschenen Masken, die noch unter das Bügeleisen müssen. Links gewaschen, gebügelt und bereit für den nächsten Einsatz. Ich schmeiße übrigens nicht ständig die Kochwäsche an. Ich wasche gründlich per Hand und helfe eben noch mit dem heißen Eisen nach. Ich denke, das geht als sauber durch. Besonders, wenn ich die Medien in den vergangen Tagen verfolgt habe, wo manche Menschen erklärten, sie waschen die Masken ca. alle zwei Wochen mal... Dann gibts erstmal Frühstück. Gefolgt v

WMDEDGT 06/20

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Die Zeit rast. Schon wieder ein Monat rum. Aufgrund der Corona- und Job-Sache hab ich irgendwie das Gefühl, das Jahr hat noch gar nicht richtig angefangen. Dabei ist es schon fast wieder halb rum. Um 6:48 Uhr holt mich die NINA-Sirene aus dem Tiefschlaf. Irgendwo brennt es. Interessiert mich gerade nicht die Bohne. Da die Temperaturen abgestürzt sind, sind die Fenster eh zu. Ich muss mir die App dringend nochmal ansehen. Ich will dieses Geräusch nur dann hören, wenn wirklich die Welt untergeht. Ich dreh mich nochmal um, aber um halb acht bricht bei meinen Lieblingsnachbarn mal wieder der Krieg aus. Bei dem Versuch Kaffee zu machen, reiße ich fast die halbe Küche ab. Also erst Mal in Ruhe frühstücken, bevor noch wer zu Schaden kommt. Nebenbei schreibe ich einen Einkaufszettel. Dann parke ich das Auto um. Nachdem gestern Abend mal wieder alles voll war, musste ich halb illegal, halb im Busch parken. Trotz Regen, oder gerade deshalb sieht mein Auto jetzt auch entsprechend aus.

Blackout - Weil jeder Mensch zählt

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Heute Nachmittag wurde mein Instagram-Feed plötzlich schwarz. Zunehmend posteten User ein rein schwarzes Bild, um auf die Situation in den USA aufmerksam zu machen. Was dort passiert ist, ist erneut der Beweis, dass auch in 2020 nicht nur in den USA Rassismus immer noch ein riesen Problem auf diesem Planeten ist. Allein dieses Wort - Rassismus. Bei Rassen denke ich an Hunde, aber nicht an Menschen. Wir sind alle Homo Sapiens. Gern schloss ich mich dem Aufruf zum Blackout-Tuesday an. Und wurde prompt angeschrieben, dass der Hashtag  # blacklivesmatter nur schwarzen Menschen vorbehalten sei. Und wisst ihr was Leute, genau da beginnt das Problem. Einerseits wird hier gegen Rassismus und abstempeln gemeinsam gekämpft. Und gleichzeitig versuchen sich wiederum Menschen abzukapseln und besonders zu machen. Das ist eine ziemlich stinkende Doppelmoral. Für mich gibt es kein schwarz oder weiß, es gibt nur Menschen. Mit verschiedenen Hautfarben. Das macht unsere Welt ja so interessant,

Freizeitstress

Es ist Regen angesagt. Ab Morgen für den Rest der Woche. Zumindest sagten die Wetterfrösche das bis gestern noch. Also habe ich heute nochmal alles fix erledigen wollen, was mit draußen sein zu tun hat. Und zwar bevor die Mittagshitze zuschlägt. Auf dem Weg zum Auto begegnete ich meiner 94-jährigen Nachbarin, die mit Krückstock humpelnd ihre leere Mülltonne in den Garten hieven wollte. Ich hab das dann mal kurz erledigt und nebenbei angeboten für sie einzukaufen, was sie dankend annahm. Sie erzählt immer ganz gern, also schon 20 Minuten verspätet. Dann eine andere Nachbarin zum ersten Mal seit ewigen Zeiten getroffen. Nochmal 20 Minuten. Weiter zum Copyshop. Da ich ja gerade im Wahn bin und ausmiste, habe ich auch mal einen Karton Bücher online verkauft. Flohmarkt ist ja erstmal nicht. Aber der Lieferschein muss ausgedruckt werden und ich habe keinen Drucker (mehr). Die Dame im Copyshop hat mich auch etwas komisch angesehen, wie ich so eine kleine Seite aus dem Drucker zog. Aber hi