Blackout - Weil jeder Mensch zählt

Heute Nachmittag wurde mein Instagram-Feed plötzlich schwarz. Zunehmend posteten User ein rein schwarzes Bild, um auf die Situation in den USA aufmerksam zu machen.

Was dort passiert ist, ist erneut der Beweis, dass auch in 2020 nicht nur in den USA Rassismus immer noch ein riesen Problem auf diesem Planeten ist. Allein dieses Wort - Rassismus. Bei Rassen denke ich an Hunde, aber nicht an Menschen. Wir sind alle Homo Sapiens.

Gern schloss ich mich dem Aufruf zum Blackout-Tuesday an. Und wurde prompt angeschrieben, dass der Hashtag #blacklivesmatter nur schwarzen Menschen vorbehalten sei.

Und wisst ihr was Leute, genau da beginnt das Problem. Einerseits wird hier gegen Rassismus und abstempeln gemeinsam gekämpft. Und gleichzeitig versuchen sich wiederum Menschen abzukapseln und besonders zu machen. Das ist eine ziemlich stinkende Doppelmoral.

Für mich gibt es kein schwarz oder weiß, es gibt nur Menschen. Mit verschiedenen Hautfarben. Das macht unsere Welt ja so interessant, dass wir nicht alle gleich aussehen. Kein Mensch ist gut oder schlecht wegen seiner Hautfarbe. Und Arschlöcher gibt es in sehr vielen verschiedenen Farben.

Jedes Leben ist wichtig, keiner ist mehr oder weniger Wert, als der andere. Und sobald auch nur irgendjemand an dieser Stelle anfängt etwas einwerfen zu wollen, beginnt die Spirale schon von vorn.

Ich kenne Amerika lang und gut und ich weiß, wie extrem dort diskriminiert wird. Nicht nur Afro-Amerikaner haben dort Angst vor den manchmal unberechenbaren Wildwestmethoden der Cops. Gut, man muss dem wohl entgegen halten, dass im Land der unbegrenzten Möglichkeiten auch prinzipiell jeder jederzeit eine Waffe ziehen könnte. Da wäre ich auch wenig entspannt, denn man sieht es ja nun niemandem an, ob er gleich auf dich schießt oder dir einen schönen Tag wünscht. Trotzdem sind dort viel zu viele Dinge erlaubt bzw. geduldet, die Menschen erniedrigen oder sogar töten. Und das muss aufhören. Genauso muss es aber aufhören, die Polizei als Sparringspartner zu sehen. Das gilt nicht nur für die USA. Im Moment der Unklarheit muss man sich vielleicht beugen, auch wenn man im Recht ist. Alles weitere klärt man dann mit seinem Anwalt später.

Und trotzdem gehören vorbestrafte Menschen niemals in den Polizeidienst.

Der jetzige Aufschrei aber muss jeder Diskriminierung gelten, egal ob Hautfarbe, Alter, Geschlecht, religiöse oder sexuelle Orientierung, usw. Jetzt aber die Situation zu nutzen, um wieder andere auszuschließen, die auf der Seite des Friedens und der Gleicheit die Diskriminierten unterstützen, ist genau der falsche Weg. Auch anderen die Existenz zu rauben, zu brandschatzen und zu verletzen ist keinerlei Antwort oder Lösung.

Gewalt erzeugt Gegengewalt. Nichts anderes.

Ich ziehe meinen Hut vor den Polizisten, die sich gemeinsam mit dem Demonstranten hinknien anstatt auf sie zu schießen. Denn auch nicht alle Uniformierten sind gleich. Genauso wie nicht jeder Mensch mit dunkler Hautfarbe als Straftäter vorverurteilt werden will, will nicht jeder Polizist in einen Topf mit den schwarzen Schafen geworfen werden. Genau so wenig will jeder Chinese als Corona-Schuldiger gelten oder jeder Deutsche als Nazi.

Wie man das älteste Problem der Menschheit löst?  Meine Oma sagte immer,: Was du nicht willst das man dir tu, das füg auch keinem anderen zu. Tatsächlich ist die Hemmungslosigkeit sofortige Vergeltung zu üben aber heutzutage eher das Mittel der Wahl. Vielleicht weil manche schon zu lange schlucken mussten und Werte, Rücksichtnahme und Moral vorwiegend noch im Duden zu finden sind.

Viele Grüße aus Ruhr York

Pottnudel

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