Sonntag, 19. Dezember 2021

4. Advent

 Ich habe Haustiere. Nein, ich habe keinen Weihnachtlichen Impulskauf getätigt. Zumindest nicht was Tiere anbetrifft 😁 Die sind hier illegal eingezogen. Und das kam so.

Meine Nachbarin hatte schon im Sommer erzählt, dass sie Mäuse auf dem Dachboden hat. Wir haben beide jeweils die obere Hälfte eines Doppelhauses und wohnen quasi Wand an Wand. Mir schwante schon böses, aber die einzige Maus, die ich hier bis Dato sah, begegnete mir an den Mülltonnen.

Vor einer Woche gab es ein Adventstreffen der Nachbarn und dabei kam das Thema hoch. Neben Mäusen sind hier auch einige Ratten und Marder unterwegs. Die Gegend hier ist zwar sauber aber nah am Wald und es wird viel gebaut und so manches Tier sucht sich dann einen anderen Wohnsitz. Im Sommer konnte ich nachts so manchen Kampf zwischen Katzen und noch was anderem hören. 

Meine Nachbarn nebenan (oben und unten) versuchten sich mit Fallen und Bewegungsmeldern zu helfen und fingen im Sommer dutzende Nager in Eigenregie, da der Kammerjäger keine schnelle Abhilfe brachten. Nun weiß man ja, dass die gern einen großen Zauber machen, bevor die dann wirklich mal was tun. Das wollten die Nachbarn aber nicht bezahlen. Nur leider ist es mit Fallen stellen nicht getan. Besonders wenn man schön das Fallobst auf dem Rasen liegen lässt. 

Ich hatte ja letztes Jahr im Garten und auf der Terrasse die Plage. Nur viel, viel Essig und Katzenstreu sorgten am Ende für Ruhe, denn solange man die Laufwege nicht säubert und den Geruch los wird, kommen auch die Nager immer wieder.

Nunja. Wenige Stunden nach dem Lagebericht der Nachbarin wurde ich mitten in der Nacht wach. Etwas nagte und scharrte über mir. Bis ich einigermaßen wach war, war es weg und ich hatte ernste Zweifel, ob ich nicht geträumt hatte oder tatsächlich rein zufällig kurz nach diesem Gespräch jetzt auch Untermieter habe?

Diese Frage wurde dann letzte Nacht beantwortet. Ich kam von einem netten Abend mit Freunden nach Hause und beim Abschminken im Bad trappelte es plötzlich im Gebälk über mir. Also hab ich doch nicht geträumt. Kurz darauf im Schlafzimmer wieder Getrappel von oben. Erst als ich gegen die Wand klopfte war Ruhe. Laute Geräusche mögen Mäuse ja auch nicht. Nur kann ich jetzt nicht nachts hier rumhämmern, also wird dann Morgen mein Vermieter die frohe Kunde bekommen. Denn mal ganz ab von den Geräuschen, ich möchte nicht erleben, dass die Viecher plötzlich einen Durchschlupf in die unteren Etagen finden. Das hatte ich damals in New York. Da waren die Mäuse so abgebrüht, dass sie nicht nur sämtliche Vorräte in den Schränken anbissen, sondern auch nachts über mein Bett und mich liefen. Seitdem hab ich eine leichte Abneigung gegen Mäuse.

Entsprechend gut habe ich heute Nacht geschlafen. Hunger hatte ich nach dem Fressgelage von gestern auch nicht und so googelte ich auf der Couch, wie ich mein Heizungsproblem im Wohnzimmer löse. Vor der Terrassenfront steht eine lange niedrige Heizung, auf der Marmorplatten befestigt sind. Hatte man früher so. Allerdings waren die Platten fast direkt auf der Heizung angebracht, was energetisch nicht sehr sinnvoll ist und so wird die Heizung auch nicht richtig warm, weil auch das Thermostat unter den Platten liegt. Das hatte der Heizungsmensch schon bestätigt, dass das Mist ist und empfahl die Platten zu entfernen. Das würde der Ästhetik aber nicht gerade entgegen kommen und so sah ich mich nach Alternativen um. 

Letztlich bewaffnete ich mich mit dem Akkuschrauber und nah die eine Platte erstmal ab. Nur um dann festzustellen, das man mit einem beherzten Ruck das ganze Ding auch einfach abziehen kann. Und siehe da, die Halterung ließ sich auch verstellen, so dass die Platten jetzt ein paar Zentimeter höher sitzen und in dem ich sie weiter links anbrachte, ist nun auch das Thermostat frei zugänglich und die Heizung wird vernünftig warm. Ich hoffe, dass die ganzen kleinen Aktionen hier am Ende dazu führen, dass meine Heizkosten mich nicht in den Ruin treiben. Dann wären die Kosten für die zusätzlichen Vorhänge, Dichtungen und Co. nämlich zum Fenster rausgeworfen.

Ich schau schon wieder mit halbem Auge nach einer neuen Bleibe. Aber erst muss die Jobsituation geklärt sein. 

Jetzt brennen hier schon alle vier Kerzen auf dem Adventskranz und Dank Schlafmangel und weil so Marmorplatten echt verdammt schwer sind, werde ich heute Nacht hoffentlich etwas besser Ruhen. Die Rückenschmerzen schwimme ich dann Morgen früh weg, bevor es nochmal in den Nahkampf im Supermarkt geht.

Habt einen schönen Start in die Weihnachtswoche.

Viele Grüße aus Ruhr York

Pottnudel





Freitag, 17. Dezember 2021

Alle guten Dinge sind angeblich drei

 Ich bin jetzt auch geboostert. Relativ spontan habe ich mir Mittwoch die dritte Spritze abgeholt. Damit soll ja jetzt alles wieder gut sein. Erstmal. Auch wenn man das eigentlich wegen Omikron noch gar nicht weiß. Aber gut...

Hier in Ruhr York kann man einfach in so ein Impfzentrum laufen und sich seine Dosis abholen. Meine ersten beiden Dosen hatte ich ja noch etwas weiter weg bekommen. Da war alles super organisiert, nette Leute und am Ende bekam man sogar sein Zertifikat mit.

In Ruhr York ist das Geld knapp. Somit waren nur zwei Leute zum Check In da, aber acht Ärzte. Effizient ist das nicht gerade. Auch ein einfaches Guten Tag war zu viel verlangt. Mein Arzt war blutjung, sprühte großflächig Desinfektionsmittel auf meinen Arm und hämmerte dann dort die Nadel rein, wo er nicht desinfiziert hatte. Pflaster gabs auch keins und auch sonst kaum ein Wort. Fühlte man sich so ein bisschen wie am Fließband und es könnte Zufall sein, dass die Einstichstelle nun geschwollen ist und auch nach zwei Tagen noch ordentlich weh tut... Zertifikat muss ich mir in der Apotheke holen und wäre ich im Waretraum umgekippt, hätte das vermutlich frühestens die Putzfrau gemerkt. Also wenn man noch mehr Leute vom Impfen überzeugen will, wäre ein bisschen mehr Orga und kümmern sicher nicht verkehrt.

Hinzu kommt, dass Moderna und ich nicht so gut klarkommen. Nach Biontech hatte ich ein bisschen Schüttelfrost, Schmerzen und schlief das ganze dann schnell weg. Dieses Mal kamen noch mehr Schmerzen und Fieber hinzu.  So, als wenn man eine richtig fiese Grippe hat. Heute Morgen geht es jetzt einigermaßen. Aber ich denke mit dem dritten Piecks ist es ja nicht getan. Vermutlich wird das bis auf weiteres jetzt alle paar Monate nötig werden. Bis es vielleicht mal längerfristige Impfstoffe gibt. Und bis dahin jetzt alle paar Monate ein bis zwei Tage aus dem Verkehr zu sein, ist ja nicht gerade eine tolle Aussicht...

Aber hilft ja nix. Selbst wenn endlich alle armen Länder genug Impfstoff hätten und hierzulande ein paar Aluhüte abgenommen würden, ist die Chance, Corona loszuwerden wohl nur gering. Immerhin besteht die Chance, dass Varianten wie Omikron nicht mehr so schwere Verläufe hervorrufen und es somit eher ein weiterer lästiger Winterbazillus wird. Wir werden sehen. 

Ich bleib wohl heute noch mal auf der Couch, damit sich meine Batterie wieder auflädt.

Viele Grüße aus Ruhr York

Pottnudel




Sonntag, 12. Dezember 2021

12 vom 12.12.21

 Was für ein Datum...

Heute war Sonntag, der 3. Advent. Ein grauer, nasser Tag.


Da bin ich heute früh spontan noch liegen geblieben und habe gelesen.


Irgendwann habe ich mich dann aufgerafft. Auf dem Weg in die Küche das tägliche Türchen geöffnet.


Dann erstmal in Ruhe gefrühstückt.


Die dritte Kerze angezündet.


Dann war erst mal eine ganze Weile Couch angesagt. Bei dem Wetter muss ich echt nicht raus. Später habe ich dann meine neue Errungenschaft beschriftet.


Und eine Raclette-Fundue-Kombi habe ich mir auch gegönnt. Also erstmal Inspektion gemacht, ob alles da ist. 


Dann noch Adventskuchen gebacken.


Und zurück auf die Couch, mit Blick auf den Baum.


Dann gabs Abendessen. Ich hab die ganze Zeit gedacht: Irgendwas fehlt da. Als es fertig war fiel es mir ein - die Steinpilze. Egal, schmeckt auch so.


Und dann schließlich noch die Badetasche gepackt. Ab Morgen gehts morgens zum schwimmen. 


Und dann fehlte noch ein Bild, aber auch die Motivation noch nach einem Motiv zu suchen. Also hier ein Bild von einer Bastelei, die ich einer lieben Freundin geschenkt habe.


Das war ein rekordverdächtiger Tag in Sachen Faulheit. Noch mehr Bilder gibt es hier.

Viele Grüße aus Ruhr York

Pottnudel





Sonntag, 5. Dezember 2021

WMDEDGT 12/21

Es ist Sonntag, es ist der zweite Advent und es ist das letzte WMDEDGT für dieses Jahr. Ich kann es nicht oft genug sagen, wo ist nur das Jahr hin? Bei der ganzen Arbeit flog es vorbei. Umso mehr genieße ich gerade die Pause, sichte Jobangebote, rede mit Recruitern und ehemaligen Geschäftspartnern und gehe Jobbörsen durch. Es gibt einige Optionen, aber ich kann und werde mir Zeit lassen und in Ruhe zu entscheiden, wo es als nächstes hingeht. Denn auch wenn ich wusste, dass meine jetzige Stelle nicht für länger als ca. 2 Jahre ist, die nächste dürfte jetzt gern länger halten.

Aber erstmal zum Sonntag. Um zwanzig nach acht wurde ich langsam wach. Am Wochenende genieße ich es, noch liegen bleiben zu können. Ein bisschen durchs Internet bummeln, Musik hören, dösen. Gegen halb elf bin ich dann aber doch mal hoch. Ein bisschen oben aufräumen, anziehen. Dann gings runter zum Frühstück machen. Auch hier lasse ich mir sonntags gern viel Zeit, surfe im Netz, schaue Simpsons und bummle rum. Niemand treibt oder nervt. So mag ich das.

Dann räume ich die Küche auf und packe meine Beute vom gestrigen Shoppingtrip aus. Schilder abschneiden und erst mal alles in die Wäsche. Außer die zwei paar neuen Ohrringe natürlich. Aber eine neue Jacke, ein Poncho und ein Schal drehen erstmal eine Runde in der Maschine. War schon komisch mit 2G. Dauernd Handy und Ausweis zücken, überall wird man gescannt. Nix mal mit eben wo reinspringen. Und tatsächlich gibt es immer noch Leute, die diskutieren und sich nicht ausweisen können oder wollen. 

Mir tun die Händler Leid, denn das ganze Gewese ist zusätzlicher Stress im Weihnachtsgeschäft und die Verkäufer/innen müssen sich so viel Quatsch anhören. Alles weil die Politik die Verantwortung mal wieder abgibt und zu viele Menschen immer noch meinen, die Welt dreht sich nur um sie. Wenn ich diese dämlichen Kommentare immer mitkriege, ganz ehrlich? Wenn die Leute dringen einen Aluhut brauchen, dann sollen sie doch wenigstens Zuhause bleiben und nicht anderen mit ihrer Dummheit noch auf den Keks gehen.

Aber Corona führt manchmal auch zu lustigen Situationen. So beschwerte sich meine Shoppingbegleitung, dass eine Parfümserie gleichermaßen nach Alkohol rieche, was aber daran lag, dass sie sich gerade die Hände desinfiziert hatte.

Zurück zum Sonntag. Bei einem Onlinehändler gibts ordentlich Prozente und ich bräuchte noch einen Pullover zum neuen Poncho. Also gemütliches Onlineshopping von der Couch. Danach mache ich schon mal eine Liste für ein Raclettessen mit Freunden zu Weihnachten. Manche Sachen kann ich schon mal einkaufen, dann brauche ich kurz vor knapp nur die frischen Sachen im Nahkampf erlegen. 

Dann gehts in die Küche. Ich hatte ein Apple-Crumble-Rezept im Netz gesichtet, dass ich dringend mal ausprobieren musste. Während der Ofen sein Werk tut, verpacke ich eine E-Zigarette wieder in den Karton, mit dem sie vor drei Tagen kam. Das Ding läuft aus und geht Morgen zurück zum Absender.

Der Kuchen schmeckt dann auch extrem lecker. Den mache ich sicher noch öfter. 

Da heute ausnahmsweise mal kein Wasser vom Himmel kommt, überlege ich kurz, ob ich noch was anstellen soll. Ist aber nix aufregendes los im Pott und nach Weihnachtsmarkt ist mir auch gerade nicht. Also bleibe ich im Jogginghosen-Modus.  

Schließlich packe ich noch Schokonikoläuse für die Nachbarskinder ein. Die wird Frau Nikolaus dann nachher noch an die Tür hängen. 

Anschließend suche ich Filme für heute Abend aus. Dann gehts auch schon ans Abendessen. Es gibt Kartoffelpuffer. Keine selbstgemachten, gebe ich zu. Schmecken aber trotzdem (oder deswegen?) gut.

Und dann ist der Sonntag auch schon wieder um. Frohen Nikolaus Morgen!

Weitere WMDEDGT gibts hier.

Viele Grüße aus Ruhr York

Pottnudel


WMDEDGT 2020: https://pottnudel.blogspot.com/2020/12/wmdedgt-1220.html

WMDEDGT 2019: https://pottnudel.blogspot.com/2019/12/wmdedgt-1219.html


Montag, 22. November 2021

Auf zu neuen Ufern

 Der Wind im Büro hat sich in den letzten Wochen merklich gedreht. All die Fehler mancher wurden zu sehr sichtbar. Und dann mussten Köpfe rollen. Vorzugsweise die, die nicht anderen bis zum Anschlag ins Kreuz kriechen. Da war ich natürlich dabei 😎 Ja, ich bin stolz drauf kein Arschkriecher zu sein und lieber meine Sachen zu packen, als meine Seele zu verkaufen. 

Und so überraschte es mich nicht, dass das eh schon merkwürdig anmutende Gespräch mit meinem Chef nur ein kurzer Überbringer zum HR-Büro wurde. Die Kollegin dort hatte Tränen in den Augen. Sie ist eine Gute und muss gerade einigen treuen Seelen die Tür weisen. Da mein Chef von Recht und Gesetzt eh nichts kennt, hatte er ihr den Papierkram überlassen und so bekam ich ein mehr als faires Angebot und HR-Tipps aus erster Hand (Du musst dringend mehr Gehalt fordern!). 

Dann durfte ich noch mein Team trösten (Dürfen wir mit dir kommen?). Die Süßen... 

Und dann saß ich hier Zuhause und setzte mal kurz eine Info in meine Netzwerke ab. Und seitdem steht das Telefon nicht still 😎 Nicht, dass ich an mir gezweifelt hätte. Es geht nicht um mein Können sondern um Politik, Gier, Sexismus, Betrug und Feigheit. Aber der Zuspruch und das große Interesse taten schon gut. Und dass ich Recht damit habe durch Leistung und nicht durch krumme Geschäfte zu punkten. Und dass es Leute gibt, die das sehen und schätzen. Und ich bin froh, dass der Psychoterror zu Ende ist.

Und jetzt habe ich Urlaub. Juhuuu... Naja gut, meine Prüfung mach ich dann jetzt diesen Monat noch. Und dann Mund abputzen und auf zu neuen Ufern. Bei mir wirds auch einfach nie langweilig 😁

Viele Grüße aus Ruhr York

Pottnudel

Freitag, 12. November 2021

12 vom 12.11.21

 Freitag, Wochenende! 

Der Tag begann mit leeren Fensterbänken. Ich hab mir tatsächlich mal eine Haushaltshilfe geleistet. Fensterputzen hasse ich nämlich wirklich und ich kann es auch nicht sehr gut. 



Noch fix was frühstücken und dann gehts an die Arbeit.



Zwischendurch ist meine Onlineshoppingausbeute geliefert worden. Wird nach Arbeitsschluss direkt mal anprobiert.




Auf dem Weg nach unten komme ich an meinen selbst gebastelten Wichteln vorbei.



Und dann bringe ich das neue Vogelhaus am Balkongeländer an. Hier sind einige kleine Vögel unterwegs. Mal sehen ob sie es annehmen.




Dann wird die Fensterbank wieder bestückt. (Guck mal B., die blüht immer noch wie verrückt 💓)



Es ist zwar erst kurz nach vier, aber es wird schon langsam dunkel. Blöde Winterzeit... Also fix zum Einkaufen. Es gibt  wieder diese tollen atomroten Äpfel. Ich nehme welche und noch welche für Bratäpfel und dann suche ich Marzipankartoffeln als Füllung. Irgendwie ist an mir vorbei gegangen, dass es inzwischen zig verschiedene Sorten gibt (Punsch, Lebkuchen und Co.). Aber nach fünf Gängen Lebkuchen finde ich dann auch ganz ordinäre Marzipankartoffeln. Auf dem Weg durch den Markt fällt mir auf, dass viele Regale wieder leer sind. Wird schon wieder gehamstert, oder was?



An der Kasse geht mir eine Frau mit zwei Kindern so auf die Nerven. Beide Blagen husten, keine Maske, keine Hand vor dem Mund und Abstand wird auch überbewertet. Mutter brüllt durch den halben Laden. Alter, manche Leute...




Ich habe beschlossen heute kochen zu lassen. Beim Scrollen durchs Menü sehe ich diese Pizza-"Kreation". Sowas essen Leute??? Urgs...




Nach dem Essen wird dann noch weiter am Makramee gebastelt.


Und daraus mache ich Morgen was. Ich konnte es nicht liegen lassen, es roch so gut nach Weihnachten. 


Und jetzt Pizza!!!





Weitere 12 von 12 gibts hier.

Viele Grüße aus Ruhr York

Pottnudel



Freitag, 5. November 2021

WMDEDGT 11/21

 Der Tag fing um kurz nach vier mit Kopfschmerzen, verstopfter Nase und Übelkeit an. Mich hat vor ein paar Tagen schon wieder ein Bazillus angesprungen und meine Nebenhöhlen machen seitdem Party. Scheinbar muss ich jetzt knapp zwei Jahre ohne Schnoddernase in einem Monat nachholen... Besonders erfreulich, da ich gerade Urlaub habe und eigentlich lernen müsste. Was ich auch tue, aber eben mit deutlich weniger Elan. Was auch daran liegt, das ich meine Prüfung bisher nicht neu anmelden kann. Eigentlich wäre mein erster Versuch Mittwoch gewesen, aber da es mir am Wochenende so schlecht ging und man nur bis 48 Stunden vorher umbuchen kann, wollte ich um ein paar Tage verschieben. Nur irgendwie steckt das ganze jetzt im System fest, man arbeitet dran, so die Aussage.

Nachdem ich Nasenspray und Schmerzmittel intus hatte, konnte ich noch ein paar Stündchen schlafen, dann in Ruhe in die Gänge kommen, um dann ein Gespräch mit einer Recruiterin zu führen. Sie hatte mich vor ein paar Tagen wegen einer Stelle kontaktiert und bei mir gärt ja seit ein paar Wochen das Thema Jobwechsel. Es sieht einfach nicht danach aus, dass sich in den nächsten zwei bis drei Jahren bei uns nachhaltig was verändert. Und so wie es jetzt ist, ist es mehr als grenzwertig. Also kam die Anfrage im richtigen Moment. Gespräch verlief ganz gut, mal sehen was noch kommt. 

Selbst wenn es die Stelle nicht wird, ab Januar werde ich sonst die Jobsuche mal antoßen. Aber nun erst die Prüfung, dann Weihnachten, dann weiter im Text.

Nachdem das Gespräch beendet war, wartete ich auf den Heizungsmonteur. Hier ergeben sich nach und nach leider mehrere Baustellen, die auf Sanierungsmangel zurück zu führen sind. Der Vermieter macht hier nur das Allernötigste. Kosmetischen Dingen könnte ich ja noch selbst abhelfen, aber wenn ich einerseits nicht wenig Miete zahle und er nicht mal extrem ins Auge fallende Dinge erledigt, schwindet bei mir auch die Bereitschaft. Und so schiele ich mit halbem Auge bereits auf den Wohnungsmarkt. Der aber derzeit auch nicht gerade der Brüller ist. Und es wäre wohl auch besser erst mal abzuwarten, was jetzt Jobtechnisch noch kommt. Also so richtig zur Ruhe kommen ist wohl auch für 2022 noch nicht in Sicht. Aber wie heißt es so schön, wer rastet und so, ne?

Der Monteur konnte die Probleme nur halbwegs lösen und ich denk mir auch, es ist hier nur eine Zwischenstation, soll mir egal sein. Ich habe vor ein paar Wochen vorsichtshalber mal meinen Abschlag deutlich erhöht und rechne mal mit einer dicken Rechnung. Aber gut, ist jetzt mal so. Am Ende gibt es hier ja auch Vorteile, es ist deutlich ruhiger und sehr viel sicherer in der Gegend hier. 

Danach habe ich noch etwas rumprokrastiniert und dann ging es endlich wieder an die Bücher. Es ist bei mir so, ich mag ja neues Wissen. Aber ich gehöre nicht zu denen, die gern auswendig lernen müssen. Ich sortiere mir für gewöhnlich das raus, was mich interessiert und da setze ich weiter an. Hier muss ich aber auch viel Zeug runterleiern können, dass ich so nie anwende und vermutlich auch nie werde. Und entsprechend dröge ist es auch jetzt langsam. 

Ich hoffe dem Support klingeln gerade die Ohren und die fixen endlich meinen Account, damit ich für die ungeliebten Themen endlich das Bulimielernen einläuten kann und dann das ganze Thema bald abhaken.

Sehr zu meiner Freude habe ich gestern im Supermarkt Gänsekeulen entdeckt. Die wanderten dann im Laufe des Nachmittags in den Ofen und bekommen dann gleich noch Gesellschaft von Rotkohl und Klößen. So ein ganzer Vogel ist ja etwas viel für mich und außer mir teilen wohl nur noch sehr wenige Leute die Liebe für dieses Geflügel. Mein Opa hat sonst immer Weihnachten Gans gemacht und die war immer der Hammer. leider habe ich mir seine Geheimnisse damals nicht zeigen lassen. Meine Ambitionen in der Küche waren da noch begrenzt und ich konnte ja nicht wissen, dass mein Opa schon sehr früh gehen muss.

Der Rest des Abends wird dann im Zeichen der Kreativität stehen. Die Woche war von kleineren Beutezügen in Bastel- und Dekoläden geprägt und da gibt es noch so einiges zu tun vor Weihnachten. Muss nur aufpassen, dass ich nicht "versehentlich" schon den Weihnachtsbaum aufstelle. 😂

Weitere WMDEDGT gibt es wie immer hier.

Viele Grüße aus Ruhr York 

Pottnudel



Mittwoch, 3. November 2021

Gruselig

 Ja, ich weiß. Halloween ist vorbei. Hier sind auch einige Kinder durch die Straßen gezogen, haben aber wohl scheinbar nur bei bekannten Familien geschellt. Und mein Eingang wird ja auch sonst gern von Paketzustellern und Pizzalieferanten übersehen, also hatte ich meine Ruhe und konnte mich aufs Lernen konzentrieren.

Denn nichts anderes tue ich gerade. Lernen und prokrastinieren, wenn mein Gehirn einfach keinen Stoff mehr aufnehmen will. Außerdem hat es passenderweise nun auch noch meine Nebenhöhlen erwischt. Aber egal, noch ein paar Tage und dann ist dieser Spuk hoffentlich vorbei.

Ebenfalls etwas gruselig fand ich folgende Begebenheit. Eine Freundin wird im November 40. Nein, das an sich ist zumindest bei mir kein Grund für Gänsehaut, ich habs ja schon hinter mir.  Jedoch gab es seitens der Jubilarin verschiedene Hinweise, wie sie ihr Wiegenfest zu feiern gedenke. Bei der ganzen Theorie hatte ich den Faden verloren und war nun nicht sicher, ob es denn wirklich eine Einladung zu einer Feier gab. Also konsultierte ich gestern Abend per WhatsApp eine  andere Freundin, ob ihr der Status der Feierlichkeiten bekannt wäre. Sie rief auch gleich zurück und teilte mir lachend mit, dass sie gerade eben an mich dachte und mich anrufen wollte und wegen der vermeintlichen Feier fragen. Zwei Doofe und so... 

Wir kamen zu dem Schluss, dass es keine Einladung gab, wir aber ein Geschenk besorgen wollen. Sie treibt Geld ein, ich besorge die Deko. Zwei Stunden quatschen später beschlossen wir, dass sie das angehende Geburtstagskind noch mal fragt, ob sie was plant. Das war gestern um halb elf am Abend. 

Heute früh um kurz nach acht kommt eine Einladung von der angehenden 40-Jährigen zum Geburtstagsbrunch. Ich denk mir so, da hat die andere Freundin ihr aber schnell Bescheid gegeben und ping sie augenzwinkernd an. Es stellt sich aber heraus, dass die Beiden noch gar nicht miteinander gesprochen hatten. 

Voll die Twilightzone hier...

Aber gut, es hilft nichts, zurück an die Bücher.

Viele Grüße aus Ruhr York

Pottnudel


Dienstag, 12. Oktober 2021

12 vom 12.10.21

Ich bin immer noch nicht wieder ganz fit. Aber immerhin werde ich ungeduldig, das ist glaube ich ein gutes Zeichen 😎 

Der 12. Oktober war vorwiegend grau, kalt und nass. Also erstmal dicke Socken an.

Dann kleines Frühstück, eigentlich mag ich nicht, aber die Drogen gehen nicht auf leeren Magen.


Der Blick nach draußen ist nicht gerade erheiternd.


Ein kleines bisschen in ich gerade froh, da nicht raus zu müssen. So richtig klappt es noch nicht mit der Konzentration, also hole ich mir ein uraltes Buch, welches ich als Kind schon gern gelesen habe. Es ist lustig und leicht. Genau richtig gerade.


Von der Couch aus fällt mein Blick auf mein neuestes Werk, zwar noch nicht ganz fertig, kaschiert die ungeliebte Steinwand aber ganz gut.

  


Lesen geht nicht lange - Kopfschmerzen. Also ein bisschen Simpsons. Geht immer.


Dabei döse ich ein bisschen weg. Als ich wach werde, knurrt der Magen. Ist auch schon zwei Uhr. Also gibt's erst mal Mittag.


Dann bringt der Postmann meinen neuen Travelbuddy. Der darf künftig mit auf Reisen und Modell stehen. Ein bisschen ärgere ich mich schon, denn die Figur ist definitiv gebraucht, entgegen der Artikelbeschreibung. Aber ich dachte es mir schon, da sie ziemlich günstig war. Aber ich will das Ding nicht sammeln sondern als Fotoobjekt einsammeln. Da werden schon noch Kratzer dazu kommen. Ich fand den kleinen Kerl einfach zu süß 😍


Nach dem Essen geht's mir etwas besser und ich versuche mal mein Gehirn zu benutzen. Meine Lernereri geht nicht voran und ich will, will, will Anfang November die Prüfung schaffen.


Das Wetter kriegt sich nicht ein. Regen, Regen, Regen...


Ich erwische mich gerade, wie ich die Einkaufsapp nach Printen durchsuche. Da fällt mir ein, ich hab ja Punsch da (bleifrei versteht sich). Winterapfel und rote Früchte. Letzteren kenne ich schon, also probiere ich mal Apfel. Ist nicht so toll, wie der Rote. Etwas bitter sogar, aber mit Direktsaft und Gewürzen und ohne Farbstoffe und zusätzlichen Zucker schon ein gutes Produkt. Und ich trink ja keinen Tee und nicht so gern Kaffee, also ist es super für den Winter, wenn man mal was Warmes braucht.


Nachher dann noch ein paar Vitamine und dann ist der regnerische Krankentag auch rum.



Weitere 12 von 12 gibts hier.

Viele Grüße aus Ruhr York

Pottnudel





Dienstag, 5. Oktober 2021

WMDEDGT 10/21

 Ich bin krank. Aber mal so richtig. Schwanke hier so zwischen Fieber, Schmerzen und Halbschlaf. Aber man kann ja nicht nur rumliegen und so wage ich hier und da einen Blick in meine Prüfungsvorbereitung. Da ging es zuletzt eh nicht so dolle vorwärts aber mein Gehirn ist einfach gerade nicht kooperativ. 

Also surfe ich mal so durchs Netz um nach Tipps zur Vorbereitung zu schauen und kriege erstmal einen riesen Schreck, denn offensichtlich hat sich an der Prüfung was geändert, was mir total durchgegangen ist. Jetzt nochmal 2000 Euro für einen neuen Kurs hinlegen?? Nochmal durchs Audit?? Nochmal 400 € für die Prüfung zahlen?? Warum haben die mir das letztens nicht gesagt, als ich wegen der Verlängerung gefragt hatte??  Mir wird nicht nur wegen der Bazillen in meinem Körper speiübel.

Der Chat mit dem Institut bestätigt dann aber, dass ich noch mit meiner Vorbereitung im Rahmen liege. Dennoch youtube ich mal, was sich denn da genau geändert hat. Scheint alles nicht so wild zu sein (wenn man das vorher weiß und nicht erst in der Prüfung drüber stolpert und dann in Panik ausbricht), denn es geht mehr in den agilen Bereich jetzt und ich habe noch nie strikt klassisch gearbeitet. Also werde ich mir noch mal ein paar Fachvokabeln vornehmen und dann soll es wohl hinhauen.

Extrem hilfreich finde ich dann Videos über das Thema situative Multiple-Choice-Fragen. Damit habe ich (und die Kommilitonen) im Vorbereitungskurs zu kämpfen gehabt und die Antwort vom Dozent war immer, dass man das halt lernen muss. Nun stellt sich heraus, dass man da aber durchaus systematisch rangehen kann. Und siehe da, auf Anhieb sind alle Testfragen richtig beantwortbar. 

Ich muss zwar noch weiter einiges pauken, aber jetzt kenne ich ein paar Tricks, die das Lernen effektiv und effizienter machen. Das hinterließ dann doch ein gutes Gefühl für heute. Auch wenn ich mich geärgert habe, dass der Dozent das für viel Geld nicht vermitteln konnte, aber ein Gratisvideo auf Youtube.

Jetzt bin ich aber platt wie nach einem Marathon, bin halt doch nicht ganz fit und rolle mich mal wieder auf der Couch zusammen.

Etwas mehr Aktion gabs vermutlich bei den anderen Bloggern hier.

Viele Grüße aus Ruhr York

Pottnudel


Sonntag, 26. September 2021

Bye Bye Mutti

Heute wird mal wieder gewählt. Aber eine ist nicht mehr dabei. Die Mutti geht in Rente. Nach 16 Jahren. Damit war sie einen großen Teil meines Erwachsenenleben an der "Front". 

Am Anfang war ich kein Fan. Von Haus aus war ich eh keine CDU-Wählerin und die Dame erschien mir am Anfang ziemlich unpersönlich. Aber wie so viele andere hat sie mich dann doch überzeugt. 

Besonders mochte ich, wie über die Jahre immer öfter mal ihre Persönlichkeit durchschien. Ihr Gekicher ist legendär und gleichzeitig hat sie eine unfassbare Geduld, für die ich sie beneide. Manches Mal habe ich mir so gedacht: Warum haut sie nicht mal auf den Tisch. Stattdessen ließ sie ihre Zweifler sanft auf die Nase fallen und bekam dann doch ihren Willen. Die anfänglich sichtbaren Machtkämpfe wurden weniger (zumindest nach außen) und die Mutti wurde zur Führungsfigur, national wie international. Manche schwierigen Situationen hat sie mit ihrer Besonnenheit gemeistert. Ich denke an die Krimkrise zurück, wo es aus allen Ecken Kriegsgeschrei gab, aber nicht mit der Mutti. Mit manch anderem Politiker an der Spitze hätte das übel ausgehen können.

Nicht nur national sondern auch international hat uns die Mutti gut vertreten, hat deutliche Fußspuren im Aufbau der EU hinterlassen und unser Land auch in und nach der Finanzkrise stabilisiert, so dass wir auch Corona einigermaßen gut überstanden haben. Auch wenn ich nicht immer hinter allem stand, im Großen und Ganzen geht es uns hier vergleichsweise gut. 

Die Mutti stand weltweit für Vertrauen, Partnerschaft und klare Worte. Sie war der Farbtupfer in der Masse der grauen Herren. Somit gelang es ihr auch das Ansehen Deutschlands im Ausland zu verändern. 

Auch wenn ihr nicht immer alles gelang, große Skandale oder Abgehobenheit kannte man von der Mutti nicht. Sie schob ihren Einkaufswagen stoisch selbst, hielt ihr Privatleben so gut es ging aus der Öffentlichkeit. Bei allem was sie tat hatte man das Gefühl, dass Deutschland für sie im Mittelpunkt steht, nicht ihre eigene Lobby oder tolle Nebenjobs. Diese Normalität und Bodenständigkeit machte sie noch mehr zu einer Bank und schließlich zur Mutti der Nation.

Zuletzt konnte man sehen, wie sie etwas an Elan verlor. Wenn man sich mal so ihre Tagesabläufe ansieht, ziehe ich eh den Hut. Aber 16 Jahre Dauerstress in einer immer verrückter werdenden Welt, da kann wohl jedem mal die Puste ausgehen.

Leider scheiterten ihre Versuche eine(n) Nachfolger(in) für alle Deutschen aufzubauen. AKK und Ursel eigneten sich nicht und die sich in der Führung sehenden Herren waren mehr an ihren eignen Zielen interessiert, als darauf zu  hören, was das Volk  will. Was ja in der Politik eh immer mehr so ist. 

Doch gerade jetzt bräuchten wir eine Führungsfigur, die den Weg zurück in eine neue "normale" Welt aufzeigt. Große Themen stehen an. Klima, soziale Sicherheit, Migration, Digitalisierung, Sicherheit. Die Geschwindigkeit, mit der sich unsere Welt weiter verändern wird, wird nicht geringer. Doch so richtig einen Plan scheint keiner zu haben. Deshalb ist es mir auch noch nie so schwer gefallen, eine Entscheidung zu treffen.

Aber egal, wie heute die Ergebnisse ausgehen, mir wird sie wirklich fehlen. Mach`s gut Mutti, allet Jute und  Danke für alles!


Sonntag, 12. September 2021

12 vom 12.09.21

 Urgs, was ein Wochenende. Vorwiegend Arbeit. Ich glaub ich muss jetzt bald mal meine letzten unverplanten Urlaubstage einsetzen.

Normalerweise bleib ich am Wochenende gern noch liegen, lese das Netz leer, höre Musik oder schlafe dekadent wieder ein. Heute nicht. Der Berg Arbeit rief. Kurzer Blick auf den neuen Pyjama. Lang ist wieder angesagt, aber Moskitonetz muss doch noch sein.


Auf dem Weg nach unten bleibe ich im Kleiderzimmer stecken und muss da erstmal das Chaos beseitigen, das sich so im Laufe der Woche angesammelt hat. Im Bild ist alles wieder klar Schiff. Und ja, ich habe viel zu viele Schuhe (das sind nicht mal alle hier).



Wo ich gerade am Aufräumen bin, noch fix die Spülmaschine ausgeräumt.


Dann gibts erstmal ausgiebig Frühstück, aber schon mit Arbeit nebenbei.


Man merkt, es wird Herbst. Ich habe überall diese kleinen Spinnen. Glücklicherweise wirklich nur die Kleinen. Aber überall die Halloween-Spinnennetze.


Nach dem Frühstück noch kurz Sonne tanken.


Und ein paar Kreuzchen machen.


Herbstdeko steht hier auch schon.


Und dann gehts an die Arbeit.


Zwischendurch ein Brownie. Aber ich hab vergessen ein Bild zu machen. 



Frischluftpause. Die Astern habe es hinter sich.


Irgendwie haben mich die verdammten Blutsauger heute doch erwischt. Also eine Runde Mückenstiche killen. Das ist echt unangenehm, aber hilft.


So, das wars. Ich geh mal was Essbares produzieren. Noch mehr 12 von 12 gibts hier. 

Viele Grüße aus Ruhr York

Pottnudel


Donnerstag, 9. September 2021

Einfach mal Lachen

Ich bin ein emotionaler Mensch, sagt mein Chef. Und da hat er recht. Ich bin auch sehr direkt, passioniert, totehrlich und entweder reiße ich Menschen mit oder ich überrumple sie. Dennoch ist meine Energie auch etwas, was mir hilft schwierigste Situationen zu meistern. Und da unterscheide ich mich tatsächlich von vielen Kollegen in meinem Metier. Wo andere die Brocken werfen, drehe ich Projekte in die Erfolgszone. Durch all die Krisen, die ich gesehen habe, sehe ich sie nicht nur kommen, sondern bewahre inzwischen ein ganzes Team vor Fallstricken, so dass wir selbst in der Todestransformation derzeit, relativ unfallfrei ein Monsterprogramm in Mordstempo liefern.

Zumindest der emotionale Teil ist etwas, was ich jetzt als Führungskraft aber echt im Zaum halten muss. Trotzdem klappt das manchmal nicht. 

Was mir bisher nie so klar geworden ist, ist dass diese Schwäche auch gegen mich verwenden kann. Denn wenn Leute mir was wollen, brauchen sie nur gewisse Knöpfe drücken und haben dann einen guten Grund, mich doof dastehen zu lassen. Egal, wie gut ich meinen Job sonst mache. Und ich mache ihn offensichtlich sehr gut, wie mir versichert wird. Was aber eben nicht nur Anerkennung auf den Plan ruft, sondern auch Neider. 

Denn da ist zum Beispiel dieser Kollege, der mal der Nachfolger meines Chefs werden soll. Und da er von Tag eins an mit Inkompetenz glänzt, mein Chef aber seinen Ausstieg in spätestens zwei Jahren plant, hat er ihn erst mal auf ein Podest gestellt. Also werde ich den Teufel tun, diesen Kollegen zu kritisieren. Aber den ganzen Bullshit von ihm schlucken, ist echt Schwerstarbeit. Aber ich halte mich noch gut, lächle und winke. Und der Typ brodelt. Zumal mein Team echt gut performt, während aus seinem Bereich nur Kacke kommt und er immer wieder an seine Verantwortungen erinnert werden muss. Die er nicht vergisst, sondern gar nicht als seine sieht.

Gleichzeitig ist er von der Fraktion, die die Arbeit anderer als seine eigene ausgibt. Und da habe ich jetzt mal einen Riegel vorgeschoben und dezent dafür gesorgt, dass klar wird, von wem welche Arbeit kommt.

Das wurde auch gesehen und der Kollege musste sich erklären. Gleichzeitig wurde es zum Anlass genommen, gewisse Aufgaben mal wieder an ihn zurück zu geben. Was ihm gar nicht schmeckte. Und da dieser Kollege nach Außen immer das Gesicht wahrt, gibts dann hinten rum Zunder.

Also bin ich eigentlich doch sehr dankbar, dass mir mein Chef das alles so klar vor Augen geführt hat. Denn während ich noch das Gespräch mit ihm verdaue, kommt mein "Lieblingskollege" schon wieder um die Ecke und er weiß offensichtlich genau, wie er mich auf die Palme bringt. Oder er glaubt es. 

Und wie mir gerade der Puls hoch steigt, kommt mir mein Chef in Erinnerung. Also führe ich mir vor Augen, wie oft ich allein diese Woche bei diesem Kollegen Volltreffer gelandet habe. Teils mit Absicht, teils unbeabsichtigt. In einem Meeting konnte sich mein Chef außerdem auch nicht verkneifen, dem Kollegen einen ordentlichen Seitenhieb zu geben. Vor mir. Und das muss ihm nochmal so richtig zugesetzt haben, denn die Fassade hatte echt Risse. Dann musste ich in ein Meeting dazu kommen, weil er es nicht in den Griff bekam. Innerhalb weniger Stunden war alles geheilt und da ein Spitzel des CEO anwesend war, ist es auch direkt da gelandet. Anschließend wollte er in einem Workshop eine sehr mittelmäßige Leistung als Best Practise von mir bestätigt wissen. Ich war darauf nicht vorbereitet und habe ehrliches Feedback gegeben. War nicht so in seinem Sinne. Auch, als der Chef offen sagte, dass mein Team seine Aufgaben ohne Probleme übernehmen kann, aber nicht umgekehrt, hat ihm das nicht geschmeckt.

Ich will den Job von meinem Chef nicht geschenkt, aber ich mache mich nicht künstlich klein und das setzt eben jenen angehenden Möchtegern jetzt unter Druck. Also war es ja eigentlich absehbar, dass vermeintlich freundliche Mails kamen, gespickt mit Triezereien und beinahe wäre ich ihm auf den Leim gegangen. Und wie ich so auf dem Balkon stehe und mein Gemüt kühle, wird mir plötzlich total klar, was mein Chef meinte. Der Typ kann sich offen nicht gegen mich stellen, also muss er mich aus der Reserve locken. Und wie ich gerade so denke, wie oft der Typ gerade auf die Fresse bekommt, musste ich einfach nur lachen. Und ja, Schadenfreude wahr auch dabei, bin ja auch nur ein Mensch. 

Worüber ärgere ich mich? Der Typ ist ein Clown. Und egal, ob seine Inkompetenz gesehen wird. Wenn ich ihm an den Hals springe, kann ich nur verlieren. Also sollte ich seine Versuche, mir Fallen zu stellen eher als Ansporn nehmen, keine Fehler zu machen.

Und so sehr ich meinen Job liebe, aber ist das meine Welt? Diese ganze Politik und das Gerangel um Positionen? Und das ist es, was mich wirklich beschäftigt. 

Ich will sicher nicht in die C-Suite. Ich will mein Wissen erweitern, teilen und auch immer die Möglichkeiten haben, mir die Hände selbst schmutzig zu machen. Und da hänge ich zwischen den Welten. Viele Manager können vielleicht delegieren, aber nicht im Notfall selber machen. Dafür beherrschen sie diese ganzen dummen Spielchen deutlich besser, als ich. Ich habe mich schon so oft gefragt, warum so viele Manager so aalglatt und unpersönlich sind. Offensichtlich, weil sie ständig auf der Hut sein müssen. Boah, das ist echt so gar nicht meins.

Also wohin geht der Weg für mich? Ich google schon die ganze Woche, wie man Sprinter in Camper umbaut. Damit fahre ich dann um die Welt, muss nur hier und da mal Sprittgeld erjobben, aber der ganze politische Kram bleibt mir erspart. 

Oder ich mache doch endlich mein Cafe auf und backe den ganzen Tag Waffeln. Die Welt braucht mehr schöne Sachen, sollen sie sich doch in der Chefetage die Köppe einschlagen, aber bitte ohne mich.

Viele Grüße aus Ruhr York

Pottnudel


Sonntag, 5. September 2021

WMDEDGT 09/21

 Es ist Sonntag, die Sonne scheint. Um kurz nach halb acht bin ich wach. Nach einer echt bescheidenen Woche habe ich so ziemlich genau acht Stunden ohne Unterbrechung tief geschlafen und fühle mich einigermaßen fit. 

Die Nachbarschaft ist noch friedlich ruhig, nur ein paar Vögel piepsen. Mit einem Glas Orangensaft setze ich mich ins Sonnenbeschienene Wohnzimmer und schreibe eine Email, die ich seit zwei Tagen im Kopf formuliere. 

Dann setze ich mich auf den Balkon. Und auch wenn dort die volle Sonne steht, ist es um 8.30 Uhr noch sehr kühl. Auch zeigen die ersten  Bäume schon Blattfärbung. Man kann es nicht mehr übersehen, dass es Herbst wird. Wenn er so golden und sonnig bleibt, soll es mir Recht sein, dass ich dann eine Decke mit rausnehmen muss. 

Eine Stunde später bin ich wach genug für Frühstück. Nebenbei recherchiere ich ein paar Dinge. Mir gehen gerade so einige Sachen durch den Kopf und ich verschaffe mir erstmal einen Überblick, bevor ich mich da verrenne. 

Schließlich kuschle ich mich auf die Sonnenliege. Die Sonne ist schon ums Haus gezogen, also mit Pulli und Decke. Dazu ein Buch und eine Johannisbeerschorle. Als ich gerade so weg döse, hämmert mein Nachbar los (man nennt ihn hier Bob der Baumeister). Na Danke. Also gehe ich erst mal nach oben, etwas aufräumen und ein paar Klamotten anprobieren, die ich bestellt hatte. Was bleiben darf, geht in die Waschmaschine, was zurück geht, wieder in den Karton. Und wo ich schon mal hier bin, bügle ich auch gleich den Bürodress für die nächsten zwei Tage. Ham wer dat auch schon. 

Nebenbei überlege ich, was es zum Essen geben könnte. Es ist zwar erst vier Uhr, der Magen knurrt aber schon. Ich überlege, den Lieferdienst kochen zu lassen, erinnere mich aber an diverse Antipasti und eine angebrochene Sucuk im Kühlschrank. Also gibts das eben und auch draußen. 

Dabei überlege ich, was ich sonst noch so mit diesem schönen Tag anfangen kann. Aber das schlechte Gewissen meldet sich deutlich. Hier ist LERNEN angesagt, Madame!

Also gut, tue ich dann jetzt auch. Eben auch draußen. Alle Familien mit Kids sind heute scheinbar unterwegs, so kann man hier echt die Ruhe genießen (während ich den Satz beendete folgte ein martialischer Schrei aus einem entfernteren Garten, doch nicht alle weg also). 

Gleich gibts dann noch was Süßes für die Moral, dann muss ich noch kurz ein paar Sachen für die Arbeit vorbereiten und heute Abend dann gibts den Queen-Film im TV. Den hab ich zwar schon einmal im Kino und einmal im Fernsehen gesehen, aber der geht auch noch mal. Die Musik sowieso immer. Und nebenbei wird ein bisschen was gesportelt. 

Das wars dann auch für einen lauen Sonntag, wenn man eine anstehenden Prüfung im Nacken hat.

Noch mehr WMDEDGT gibts hier.

Viele Grüße aus Ruhr York

Pottnudel


Hallo M(e)ärz!

 Der März ist der erste Monat, der etwas Hoffnung auf Frühling macht. Auch wenn der erste Tag gestern grau und eher nicht so nett daherkam. ...