Wenn Träume wahr werden

Facebook hat mich gerade erinnert, dass heute vor drei Jahren ein lang gehegter großer Traum von mir in Erfüllung ging. Ich flog zum ersten Mal nach New York. Meine Traumstadt.

Also ist heute doch der ideale Zeitpunkt den Reisebericht hier zu veröffentlichen.

Dieser Artikel ist laaaaang, weil ich mich bei mich bei meiner Lieblingsstadt nicht kurz fassen kann.

Wann genau ich mich in diese Stadt verliebt habe, kann ich gar nicht mehr genau sagen. Aber seitdem ich denken kann, wollte ich hin und es mit eigenen Augen sehen. Die Stadt, die niemals schläft – New York.

Doch immer wieder kam das Leben dazwischen und selbst als ich  endlich Flug und Unterkunft gebucht hatte, wollte ich es immer noch nicht glauben. Viele von uns träumen von Dingen und manchmal werden sie wahr, manchmal auch nicht. Manchmal ist es okay, wenn etwas nicht klappt und manchmal wünscht man sich etwas so sehr, dass es fast weh tut. So ungefähr ging es mir mit New York.

Die Wochen vor dem Abflug waren hektisch und erst einen Tag vor dem Abflug kam ich aus Asien von einer Geschäftsreise zurück. In Ruhe packen ging nicht, das Telefon schellte um zehn Uhr und ich wurde ins Büro gerufen (trotz Urlaub). Abends also schnell noch den Koffer neu gepackt, zwei Stunden geschlafen und wieder ab zum Flughafen. Eine Freundin kam aus einer anderen Stadt dazugeflogen und wartete bereits im Transitbereich. Freundin Nummer zwei hatte  gerade eingecheckt und kam zu mir an den Schalter, als mir die nette Dame der Airline stolz verkündete, dass ich Übergepäck habe und dies noch einmal 100 € kosten sollte. Tja, im Stress gepackt, Koffer nicht gewogen, kein Handgepäck dabei. Doch bevor mein Hirn die Arbeit aufnehmen konnte, um sämtliches Duschgel, Shampoo und andere günstig ersetzbare Gegenstände aus dem Koffer zu verbannen, fuhr mir ein riesiger Schreck in die Glieder. Ich hatte meinen Geldbeutel Zuhause vergessen!!!  Nun könnte man meinen, ich fliege nicht so oft und bin etwas unerfahren in Sachen Reisen. Nope! Ich fliege fast mehr, als ich Auto fahre und egal wo ich hingehe, der übliche Griff in die Tasche: Schlüssel, Geld, Handy, ist bei mir so normal wie Atmen. Umso geschockter war ich. Ausgerechnet heute!!!

In Panik pumpte ich meine Freundin an (meinen Pass hatte ich zum Glück  dabei), zahlte die unverschämte Gebühr für ein dünnes kleines Kilo Übergepäck und riss das Handy aus meiner Tasche und versuchte meine Freundin und Nachbarin zu erreichen, welche mich grad erst vor dem Terminal abgesetzt hatte. Gesetzestreu wie sie ist, nahm sie natürlich nicht während der Fahrt ab. Endlose 15 Minuten später erreichte ich sie und schickte sie auf die Suche. Im Auto – nichts. Im Wohnzimmer – nichts. Küche, Schlafzimmer – nichts. Ich war dem Nervenzusammenbruch nahe. Meine Mitflieger versuchten mich zu beruhigen und sicherten mir Kredit zu. Aber das war keine Option für mich. Ich wollte so richtig shoppen gehen, nicht auf den Cent schauen müssen, all die hart verdiente Kohle auf den Kopf hauen. Der Urlaub schien mir ruiniert bevor er angefangen hatte.

Da kam aus dem Handy ein überraschter Ton meiner Suchagentin. Im Bad lag völlig unschuldig auf der Toilette meine Geldbörse mitsamt bereits getauschter  Dollars und Kreditkarten. Wie auch immer sie dahin gekommen war!?! Nun schnell in ein Taxi geworfen, war sie auf dem Weg zum Flughafen. Denn meine Fahrerin fährt nur ungern Auto und hatte mich unter viel Überredung hingefahren. Nochmal hin und zurück traute sie  ihren Nerven nicht zu.

Freundin Nummer zwei spendierte erstmal eine Runde Kaffee. Gott sei Dank wohne ich nicht weit vom Flughafen entfernt. Jetzt durfte nur kein Stau, Unfall, Erdbeben oder ähnliches mehr passieren. Den Taxifahrer hätte ich knutschen können, als er endlich mitsamt dem ersehnten Geld vor mir stand. Noch einmal 70€ aus der Reisekasse weniger. Aber nun konnte ich endlich zum Gate gehen.
 So turbulent gestartet und mit viel Tratscherei mit meinen Mädels verging der Flug wie nichts. Erst als ich meinen Fuß am JFK-Airport aus dem Flugzeug setzte wurde es plötzlich Realität. Nun stand ich endlich da, mit meinem viel zu schweren Koffer und sollte für zwei Wochen hautnah die Stadt erleben, die mir manchmal vor Fernweh die Tränen in die Augen getrieben hatte. Hört sich vielleicht blöd an, dass man etwas so vermissen kann, wenn man es noch nie gesehen hat. Ist aber so.
Zuerst ging es für uns durch die Passkontrolle. Zu dritt wurden wir quasi „verhört“. Jedoch konnte sich die Zollbeamtin das Lachen auch nicht ganz verkneifen. Ein paar Fragen wurden uns gestellt, woher wir kommen, was wir hier machen, woher wir und kennen. Und ich musste feststellen, dass weder Freundin Nummer eins, noch Freundin Nummer zwei wusste, wie viele Geschwister ich habe. Tststs…  J


Der Big Apple empfing uns dann von seiner besten Seite. Hitze, Abgase und ein fluchender indischer Taxifahrer, der nicht verstehen wollte, warum wir ihm nicht den Weg erklären konnten. Unser Basecamp lag in Brooklyn und ich hatte einen Ausdruck des Stadtteils nebst kreuzender Straßen ausgedruckt. Half ihm nicht. Die Stimmung im Auto sank auf gefühlte Minus 45 Grad, trotz nicht laufender Klimaanlage und 35 Grad Außentemperatur.

Nach ca. 45 Minuten Fahrt waren wir dann aber an unserem Appartement angekommen. Nett in einer typischen Brownstone-Siedlung gelegen, hatten wir es über ein Portal gemietet. Nur unser Vermieter war nicht zu entdecken und mein Handy tat sich etwas schwer mit der US-Nummer. Also zogen wir mitsamt Gepäck erst einmal zum nächsten Deli und deckten uns mit Snacks und Getränken ein. Auf dem Rückweg meldete  sich auch endlich der Gastgeber und wir konnten in unser Appartement einziehen, inklusive historischem und leicht renovierungsbedürftigem Ambiente.
Aber wir waren endlich in New York!

Gleich am ersten Abend wollten wir zu einem Footballspiel gehen, was uns quer durch die Stadt rüber nach New Jersey führen sollte. Nachdem der Automat endlich unsere Metrokarten ausgespuckt hatte, wir die Krux der Drehkreuze überwunden hatten und fast einen Hitzschlag auf dem Bahnsteig bekommen hatten, ging es also los. Bis zur Penn Station und dann immer den Menschenmassen nach.
Nun bin ich als Ruhrpottkind durchaus schon in großen Stadien gewesen, aber das MetLife Stadium war gigantisch. Mir grummelte es etwas im Magen, denn wir sollten fast ganz oben sitzen und schon bei der Auswahl der Tickets meldete sich die Vernunft und erinnerte mich charmant an meine Höhenangst. Jedoch hatte ich mich dem Gruppenzwang ergeben und ich wollte immer schon einmal ein Spiel live erleben und dann auch noch Jets gegen Giants. Perfekt.

Am Stadion angekommen, waren wir alle schon etwas müde. Keiner der beiden Teams zugehörig gekennzeichnet, ließ sich Freundin Nummer zwei von einem Ordner abweisen. Hier nur Zutritt für Jets-Fans. Noch bevor ich Luft holen konnte, ging Freundin Nummer zwei schon weiter. Begleitet von schallendem Gelächter des Ordners, von Freundin Nummer eins und mir. Hochroten Hauptes kehrte sie um und musste sich die nächsten zwei Stunden unseren Spott anhören J

Über etliche endlos lange Rolltreppen erreichten wir schließlich unsere Ebene, mussten Formulare ausfüllen, um Bier zu bekommen (ernsthaft) und durften dann endlich zu unseren Plätzen. Und wie es die Vernunft schon prophezeit hatte: Es war verdammt hoch, verdammt weit und die Höhenangst protestierte auf der Stelle. Knappe zehn Minuten hielt ich durch und versuchte mich zu beruhigen. Keine Chance. Noch vor dem Beginn des Spiels musste ich wieder raus. Da ich den Mädels nicht den Spaß verderben wollte, trat ich die Heimreise allein an. Endlich in Brooklyn angekommen, wählte ich zielsicher den falschen U-Bahn-Ausgang und bemerkte nach ca. 5 Minuten Fußmarsch, dass ich mitten im Ghetto gelandet war. *schluck* Ich sah schon die Schlagzeile im täglichen Käseblatt: Deutsche im New Yorker Ghetto erschossen…

Mit hocherhobenem Haupt drehte ich um und marschierte zurück. Dass genau an dieser Stelle zwei Tage später tatsächlich Menschen erschossen wurden, lasse ich mal unerwähnt. Ich war heilfroh, als ich endlich ins Bett durfte. Nur um eine knappe  Stunde später wieder aufzustehen, weil der Rest der Reisegruppe den zweiten Schlüssel vergessen hatte…

Am nächsten Morgen hielt es uns natürlich nicht lang in den Betten. Nach einem schnellen Frühstück
mit Cream-Cheese-Bagels vom Shop um die Ecke (soooo gut!)  und einem schnellen Einkauf im Supermarkt (nicht so gut, da wahnsinnig teuer) zog es uns natürlich direkt ins Herz von Manhattan. Nach ein paar Aaahhs und Ooohhs am Times Square ging es erstmal mit einem der roten Touribusse durch Midtown und Downtown. Viele Bilder wurden geknipst und der erste Sonnenbrand war auch fällig. Wir hatten uns extra den Spätsommer ausgesucht, um die größte Hitze zu umgehen. Aber sie hatte extra auf uns gewartet und sollte uns nun 14 Tage lang grillen.

Gut durchgebraten ging es weiter zur Grand Central Station und mein Fotografenherz ging auf. Die
alt ehrwürdige Station ist einfach eine Augenweide. Massiver Stein, große Bögen, der Sternenhimmel, die Marmortreppen, die berühmte Uhr in der Mitte der Halle, an der so viele erste Dates beginnen. Das Ganze wirkt eher wie eine Kathedrale. Von außen wirkt sie schon mächtig, aber dann zoomt man etwas in die ferne und in Mitten der Wolkenkratzer wirkt sie dann fast niedlich. Irgendwie übrig geblieben aus einer anderen Zeit. Wunderschön…

Leider haben wir uns nicht genug Zeit genommen, den ganzen Bahnhof zu erforschen. Aber dazu sollte ich ein anderes Mal noch Gelegenheit haben…  Ansonsten wurde über diesen Ort vermutlich alles schon geschrieben. Viele tolle Infos zur Grand Central gibt’s hier:

Zurück ging es noch einmal über den Times Square, auf dem es auch um zehn Uhr abends taghell von den unzähligen Werbebannern und unglaublich voll war. Die letzte Sommerferienwoche war in den USA angebrochen und es schien, als wenn sämtliche Amerikaner diese in der Stadt verbringen wollten. Dazwischen Straßenkünstler und diese gruseligen Comicfiguren, die versuchen Touristen in ihre Fotofallen zu locken. Nachdem es mit diesen Darstellern immer wieder Ärger gab, sind inzwischen farblich gekennzeichnete Zonen auf dem Boden markiert und nur dort dürfen sich die Figuren aufhalten. Aber wehe dem Touri, der auf die Flächen gerät. So müssen sich Fliegen im Spinnennetz fühlen…

Wer übrigens vom Times Square mal eben nach Hause und in die Welt winken möchte: Wer links an den roten Treppen vom Duffy Square vorbei läuft, läuft auf die Earthcam zu. (http://www.earthcam.com/usa/newyork/timessquare/?cam=tsstreet)

Unter den Stufen befindet sich die Verkaufsstelle für ermäßigte Broadway und Off-Broadway-Shows. Reinschauen lohnt sich. Man kann dort tolle Schnäppchen machen. Aber es kann sich auch lohnen, morgens früh sich direkt bei den Theatern für Shows am Abend anzustellen. Wir haben so tolle Karten für Kinky Boots  bekommen. Es war super!

Schon am ersten Abend qualmten uns ordentlich die Füße und von nun an galt bei der Wahl des Schuhwerks nur noch eines: Bequemlichkeit. Ich hatte verschiedene Sneakers und Turnschuhe dabei. Es stellte sich heraus, dass ausgerechnet meine Sandalen für Abendausflüge die bequemsten Schuhe waren. Under- oder overdressed kann man in NYC nicht sein, also wurden sie zu meinen besten Begleitern.

Am nächsten Morgen sengte die Sonne schon wieder vom Himmel, also zog es uns aufs Wasser. Wir hatten nicht geplant, die Freiheitsstatue direkt anzusteuern und so fuhren wir mit der Staten Island Ferry einfach daran vorbei. Man kann Lady Liberty vom Wasser aus wirklich gut sehen und das Beste daran: Die Fähre ist kostenlos. Wir sicherten uns schnell ein paar gute Plätze am Heck und hatten einen genialen Blick auf Manhattan. Entgegen dem, was in Reiseführern steht, kann man jedoch nicht direkt an Bord bleiben und zurück fahren. Man muss einmal runter und auf die nächste Fähre rauf. War aber auch kein Problem. Zwischendurch gönnten wir uns kurz einen Kaffee im Hafen und schauten auf die Skyline.

Natürlich wurde auch fleißig geknipst. Freundin Nummer eins ist ein ganzes Stück kleiner als ich und als sie ein Foto von uns beiden bei Facebook hochladen wollte, wollte die Gesichtserkennungsfunktion doch allen Ernstes meinen Brüsten Namen geben!?!? Dieses Mal hatte ich die Lacher auf meiner Seite…


Seeluft macht hungrig also schnappten wir uns diverse Leckereien und machten Picknick im Central Park. Umgeben von zahllosen Eichhörnchen lässt es sich dort super Menschen beobachten. Wir fühlten uns kein bisschen schuldig zu mampfen, während eine Gruppe Jugendlicher bei brüllender Hitze Sprints übte.

So richtig in den Tritt kamen wir an diesem Tag nicht mehr und wanderten noch ein bisschen durch Midtown um dann recht früh zum Appartement zurück zu kehren und Pläne für die nächsten Tage zu machen. Vorbei ging es an einer der zahllosen Drug Stores um kühlende Mittel für die geschundenen Füße zu kaufen. Und hier zeigten sich auch direkt die kulturellen Unterschiede. Man kann zwar allerlei rezeptfreie Dinge kaufen, die in Deutschland nicht mal mit Rezept zu haben wären. Aber als ich nach Heparinsalbe fragte (der Ermüdungsbruch im linken Fuß zwickte auf), erhielt ich die völlig entsetzte Antwort, dass so etwas nur als Injektion und NUR auf Rezept zu haben sei. Okaaaay…

Zurück in der Unterkunft wurden dann Betten getauscht. Als Freundin Nummer eins und ich gebucht hatten, war Freundin Nummer zwei noch unentschlossen. Also haben wir etwas mit zwei Schlafzimmern und einer Schlafcouch gebucht, für den Fall der Fälle. Nun war ich auf der Couch dran. Kurz nachdem das Licht ausging, fing das Rascheln an. Ich so in die Dunkelheit: Mädels, was macht ihr? Keine Antwort. Das Rascheln wurde lauter. Also wieder Licht an und in Richtung Geräusch (Küche) getapst. Küche und Wohnbereich waren offen, also ein Raum. Ich bin fast am Mülleimer angekommen, da rennt mir etwas kleines Schwarzes über die Füße. Nun bin ich nicht so ein Mädchen, das Angst vor Nagern hat, aber nachts in der Küche brauch ich sie nicht. Also mit einem Satz auf einen Hocker gesprungen und lautes Geschrei. Der Rest der Reisegruppe war schlagartig wach und kam um mir vermeintlich das Leben zu retten, angerannt. Todesmutig wurde eine Mülltüte angehoben und da rannte es schon wieder. Aber immerhin war nun klar, es sind „nur“ Mäuse, keine Ratten.

Bei Ratten hört der Spaß bei mir auf. Ich bin ländlich aufgewachsen und weiß, was die Viecher anrichten können. Gut, Mäuse sind auch nicht grad hygienisch und sie hatten es bereits geschafft, sämtliche Vorräte in den Schränken anzubeißen. Lebensmittel in New York sind verdammt teuer, selbst in der nicht gerade exklusiven Nachbarschaft, in der wir wohnten. Also alles in die Tonne. Der Vermieter bot an, den Schaden zu ersetzen, wir baten stattdessen um einen Kammerjäger.  Der niemals kam. Stattdessen versuchten wir uns mit Hausmitteln wie Essig und Mundwasser zu retten. Ohne Erfolg. Die Biester knabberten nun an Holz und Dämmung und rannten auch mal nachts über die Betten. So richtig gut geschlafen haben wir die restliche Zeit nicht mehr.

Ein kleiner Exkurs zu Vermittlungsdiensten für Appartements (Namen brauch ich wohl nicht nennen,
sie sind aus Funk und Fernsehen bekannt). Schlechte Bewertungen werden versteckt. Gute Bewertungen sind nicht zwangsläufig die Neuesten, scrollt also komplett durch. Es lohnt auch den Vermieter an sich anzuklicken, dann sieht man alle Bewertungen. Macht euch die Mühe und jagt fremdsprachige Berichte durch den Übersetzer. Haben wir nicht gemacht/gewusst, sonst hätten wir gesehen, dass schon seit mindestens vier Jahren Untermieter mit vier Pfoten in dem Appartement leben. Kein Wunder, dass die Biester so zutraulich waren. Als ich es später in einer Bewertung schrieb, wurde ich übelst vom (sonst eigentlich netten) Vermieter beschimpft und bedroht und er schrieb dann in einer Bewertung über mich, dass wir das Appartement zerstört und Drogen genommen hätten. Der Anbieter hat es nach viel Theater dann gelöscht. Aber die Erfahrung mit solchen Seiten reicht mir erstmal…

Den Spaß verderben lassen, wollten wir uns trotzdem nicht und am nächsten Tag legten wir richtig los. Zum Auftakt des Tages besuchten wir Ground Zero. Die großen Pools mit den Namen der Opfer vom 11. September sind beeindruckend und auch etwas bedrückend. In manchen Namen steckten Rosen oder US-Flaggen.  Wenn man sich die Fläche der Türme ansieht und wie nah dort andere Gebäude stehen, ist es fast ein Wunder, dass nicht noch mehr passiert ist. Wären die Türme gekippt, statt einzufallen. Man will es sich nicht ausdenken.

Die Sicherheitsvorkehrungen um das Denkmal waren enorm, aber der 15. Jahrestag stand auch kurz bevor. Auf das One World Obeservatory sind wir nicht gefahren. Wir hatten uns für Top of the Rock und Empire State Building entschlossen. Stattdessen besichtigten wir die neue U-Bahnstation, welche erst kürzlich geöffnet hatte. Sie ist wunderschön. Ganz in weiß und riesig groß. Von außen soll sie an eine Friedenstaube oder auch einen aufsteigenden Phoenix erinnern und ist geschwungen. Tolle Architektur. Ein Blick hinein lohnt sich auch auf jeden Fall. Nett zu wissen: Die Station wurde zehn Jahre zu spät fertig und schoss locker zwei Milliarden Dollar am Budget vorbei. Der New Yorker BER quasi J

Ansonsten war Ground Zero auch nach 15 Jahren noch teils eine Baustelle. Weitere Gebäude wurden inzwischen hochgezogen. Ich finde es fast ein bisschen schade, denn die Einzigartige Architektur tritt bei so zusammen gedrängten Gebäuden in den Hintergrund. Unser Bustour-Guide klärte uns übrigens auch über die Sicherheitsmaßnahmen beim Bau auf. Mal ganz von den Betonsperren rund um die Gebäude abgesehen, wurde das One World Trade Center architektonisch so gesichert, dass ein Schaden wie vom 11. September nicht noch einmal entstehen könnte. Hoffen wir einfach mal, dass dies nie unter Beweis gestellt werden muss.


Ein weiteres Highlight des Tages war der Highline Park im Meatpacking District. Ein altes Hochgleis wurde komplett begrünt und schlängelt sich mehr als zwei Kilometer zwischen Häusern entlang. Die Aussicht ist super und man kann Mitten in der Stadt etwas Ruhe tanken. Die Schienen sind zwischen den Pflanzen noch sichtbar und die eine oder andere Kunstinstallation findet sich auch. Die Highline wird noch weiter ausgebaut. Widerkommen lohnt sich. Bevor wir jedoch auf die Gleise stiegen, mussten wir natürlich endlich den berühmten New Yorker Hot Dog von einem der Straßenkarren probieren. Wir wurden sofort als Deutsche enttarnt und nach dem Oktoberfest gefragt J Der Hot Dog dagegen war etwas geschmacksneutral. War gut fürs Foto. Muss nicht nochmal sein J
Mit schon gut plattgelaufenen Füßen schleppten wir uns zurück nach Midtown und ließen uns mexikanisches Essen bei Lucy’s Cantina Royale schmecken. Freundin Nummer eins ist für ihre manchmal sehr „grazile“ Art bekannt und zerlegte Ihre Tacco-Salatschüssel auch sofort mit lautem Getöse. Der Lachanfall wollte und wollte nicht enden. Ich wurde auch nicht gefragt, ob ich noch ein Bier haben wollte. Komisch…

Frisch gestärkt ging es weiter zum Rockefeller Center um uns unsere Plätze auf dem Top of the Rock zu sichern. Wir mussten noch etwas warten, bis wir hoch durften. Also liefen wir ein paar Mal ums Eck uns standen plötzlich vor der St. Patricks Kathedrale. Sie ist wunderschön, wie sie da so zwischen modernem Glas und Stahl steht. Direkt nebenan an reihen sich die Nobelgeschäfte der Fifth Avenue. Leider hatten wir zu wenig Zeit, um St. Patricks auch von Innen zu sehen. Aber ich sollte schneller als Gedacht noch einmal wiederkommen… J
Doch der Ausblick, den wir kurze Zeit später vom 70. Stock des Top oft he Rock hatten, war einfach unglaublich. Wir waren im Dunklen oben und spätestens jetzt weiß jeder, warum es heißt, die Stadt schlafe nie. Sie ist ein unglaubliches Lichtermeer. Sie summt vor sich hin und raubt einem den Atem. Ich wäre am liebsten nie wieder runter gefahren. Es war traumhaft schön. Mitten drin ein großer dunkler Fleck – der Central Park. Ich konnte gar nicht mehr aufhören zu knipsen und werde garantiert wiederkommen.

Hoch oben gefiel es uns sehr, also steuerten wir eine der vielen Rooftop-Bars an. Die 230 Fifth um genau zu sein. Tolles Ambiente und ein toller Blick. Ich war nur einfach schon so platt und konnte es kaum genießen. Auch die Lounge unter der Dachterrasse sah sehr gemütlich aus und im Winter stellen sie kleine Zelte aufs Dach. Hier kann man also das ganze Jahr über sehr nett essen und trinken.

Am nächsten Tag ließen wir es ruhiger angehen. Ein bisschen bummeln und viele Kaffeepausen mit Leute gucken war angesagt. Wer sich wundert, warum es so viele Skechers Schuhläden in NYC gibt: Nach ein paar Tagen will man nur noch eins: Bequeme Schuhe. Außer den butterweichen Skechers gibt es nichts, was noch zum Laufen taugt. Kurzerhand versorgten wir uns mit ein paar der günstigen Tretern und konnten für ein paar Stunden zumindest schmerzfreier laufen. Nicht gerade standesgemäß bekleidet steuerten wir zum Abend hin Eataly an. Hier gibt es alles, was das kulinarische Herz begehrt, inklusive kleiner Zonen, wo man auch vor Ort essen kann. Ziemlich versteckt in einer Ecke liegt der Aufgang zur Rooftop-Bar La Birreria. Das Essen war super lecker und das Dach lässt sich öffnen und schließen, so dass uns ein paar Regentropfen auch nichts ausmachten.

Frisch gestärkt machten wir uns zur letzten Etappe des Tages auf. Einem Spaziergang über die Brooklyn Bridge.  Es war schon recht spät, so dass kaum noch Leute auf der Brücke waren. Der Fußweg besteht aus Holz, was meiner Höhenangst etwas zu schaffen machte. Dennoch war der Anblick der Skyline der Wahnsinn. Auf der anderen Seite angekommen, suchten wir noch eine Weile unsere U-Bahnstation. Jeder Schritt tat weh. Aber immerhin war es noch sehr warm. Ich liebe diese lauen Sommernächte.

Die U-Bahnstationen hingegen sind die reinsten Backöfen. In den Trains wird man dann direkt brutal durch die Klimaanlage abgekühlt. Es empfiehlt sich, immer eine leichte Jacke o.ä. dabei zu haben.   Dennoch kommt man auf diese Weise gut überall hin. Das Netz ist gut ausgebaut und überschaubar. Es empfiehlt sich eine Karte bzw. die Offline-Map auf dem Handy zu haben. Häufiger fallen Linien aus. Aber es gibt immer Ersatz. Die Ansagen in den Zügen sind selbst für geübte Englischsprecher nicht immer gut zu verstehen. Aber entsprechende Infos hängen an den Bahnsteigen aus. Es gibt local Trains, die überall halten und fast Trains, die eben nicht überall halten. Auf den Karten ist eingezeichnet, welche Linie wo hält. Wirklich einfach zu durchschauen. Oft gibt es zwei Gleise für local und fast Trains. Nachts fahren sie meistens alle vom gleichen Gleis. Einfach auf die Beschilderungen achten. Notfalls einfach wieder aussteigen und zurück fahren, wenn es doch ein Schnellzug war. Nicht, dass uns das nicht hin und wieder mal passiert wäre J

Wer mindestens zehn Fahrten und mehr macht, kauft sich am besten eine Wochenkarte für 30 Dollar. Dann kann unbegrenzt gefahren werden. Die Swipe-Terminals sind am Anfang gewöhnungsbedürftig, aber auch die Locals krachen immer mal wieder ins Drehkreuz. Wenns mal länger dauert, empfiehlt es sich die Locals erst vorbei zu lassen. Dann bleibst entspannt J Also nicht abschrecken lassen.

Doch der New Yorker ist nicht immer nur gehetzt und genervt. Nachdem  unsere erste Wochenkarte abgelaufen war, mussten wir nachts noch eine neue ziehen. Von drei Automatennahm einer Bargeld, einer nur Karte und einer gar nichts – Out of Service. Ich zückte meine Karte, Freundin Nummer eins hatte keine. So wurde die Schlange hinter ihr immer länger, denn Scheine wollte ihr Automat auch nicht und so wurden hektisch Münzen gesucht. Die Tatsache, dass wir an dem Abend feuchtfröhlich gefeiert hatten, beschleunigte die Sache natürlich auch nicht gerade… Ich hielt mich in der Nähe auf, bereit Freundin Nummer eins jeder Zeit gegen ungeduldige Stadtbewohner zu verteidigen. Doch stattdessen traten plötzlich ein paar nette Menschen zu ihr und halfen das Ungetüm von Automat zu bändigen. Kein Gepöbel, kein Gedrängel, einfach nett und schnell geholfen.

Einige U-Bahnstationen haben übrigens Eingänge nur für die Uptown- oder Downtown-Trains. Erwischt man hier die falsche Richtung, lässt sich die Karte nicht direkt auf der anderen Seite wieder durchziehen. Aber in den kleinen Häuschen sitzen meist Mitarbeiter, die einen dann reinlassen oder man bittet Passanten, den Notausgang zu öffnen. Dieser wird so oder so ständig als Durchgang benutzt. Aber eigentlich ist es nicht erlaubt. Ich denke aber, man wird nachsichtig mit Touristen sein. War für uns nie ein Problem.

Am nächsten Morgen schliefen Freundin Nummer eins und ich aus, während Freundin Nummer zwei schon früh loszog um uns Karten für Kinky Boots zu besorgen. Gegen Mittag machten wir Nachzügler uns dann auch auf nach Manhattan und besorgten im Gegenzug Karten für eine Bootstour rund um Manhattan. Touriprogramm pur J Unterwegs erwischte uns dann ein ordentlicher Regenguss. Auch die noch schnell gekauften Regenschirme halfen nichts. Binnen Minuten verwandelten sich die Straßen in reißende Flüsse. Denn wenn es in NY regnet, dann schüttet es aus Eimern. Tropfnass retteten wir uns in ein Café. Der Versuch sich auf der Toilette trocken zu legen scheiterte. Außer Betrieb! Also musste Kaffee herhalten. Freundin Nummer eins hatte so ihre Probleme mit der Zuckertüte und panierte uns erst einmal. Klebte mit dem Regenwasser umso besser… Gegen Abend bemerkte ich ein Glitzern an ihrem Hals. Der restliche Inhalt der Zuckertüte war gefunden und der nächste Lachanfall fällig.
Klamm und durchgefroren ging es weiter zum Hafen und schließlich zurück zum Times Square. Im Hershey Store und bei M&M’s mit mannshohen Säulen voller Schokodragees lachte das Schokojunkieherz. Bei den Preisen eher nicht so. Aber die Mission zählte. Inzwischen hatte ich mir auch einen Handkoffer zugelegt, damit ich die guten Sachen auch mit nach Hause bekomme, ohne wieder ein Vermögen für Übergepäck zu zahlen. Nach einem sehr leckeren Essen auf der kleinen aber feinen Dachterrasse der Social Bar (tolles Fingerfood!) ging es dann in unsere Broadway-Show. Die Klimaanlage in Verbindung mit den klammen Sachen war nicht gerade das tollste Erlebnis, aber das Musical war super. Wer große Hallen erwartet, wird enttäuscht sein. Die Theater sind eher klein. Dafür gibt es ständig Shows und man sieht von fast überall gut.

Der nächste Tag startete für mich erst wieder spät. Ich hatte mich erkältet. Die restliche Reisegruppe wollte shoppen, also zog ich gegen Nachmittag Richtung Gramercy Park los. Diese kleine, elitäre Wohngegend besticht durch tolle Fassaden und in der Mitte gibt es einen kleinen privaten Park, zu dem nur eine begrenzte Anzahl an Bewohnern einen Schlüssel hat. Trotzdem sehr schön für eine kleine Fototour. Einige der Hauptakteure des Buches „New York“ von Edward Rutherfurd leben dort und es war schon komisch, plötzlich genau dort zu stehen. Sehr empfehlenswertes Buch übrigens…
Danach ging es weiter zum Hafen. Bei Sonnenuntergang ging es vorbei an der rosagefärbten Skyline Manhattans, hindurch unter der Brooklyn Bridge und auf dem Rückweg vorbei an der Freiheitsstatue. Die Kameras liefen heiß und erneut jagte ein Wow-Moment den nächsten. Als es dunkel wurde, spiegelte sich die Skyline auf dem Wasser. Ich hätte noch Stunden weiterfahren können.

Aber es ging weiter. Im East Village kann man am Wochenende sehr gut ausgehen. Leider waren viele bekannte Läden bis unter das Dach voll. Wir landeten schließlich in einem kleinen Club, wo sich halbstündig Bands abwechselten. Der Unterhaltungswert überwog dem musikalischen Können. Aber wir tranken uns die Sache schön. Gegen Mitternacht schien eine Art Rentnertreff zu beginnen, welcher den letzten Act des Abends ausmachte. Die kleine Bühne krachte unter den acht Mitgliedern fast zusammen und bestand auch hauptsächlich aus politischen Reden des Sängers. Mit lautem „Die Yuppie, die!“ Gebrülle wurden wir schließlich in die Nacht entlassen, um gleich darauf über eine New Yorker Institution zu stolpern: Katz‘s Delicatessen ist für seine unglaublichen Pastrami-Sandwiches , Hot Dogs und Corned Beef bekannt und die zahllosen Promibilder an der Wand.
Natürlich musste es Pastrami sein. Der Preis von 20 Dollar scheint hoch für ein Sandwich, aber die Portion haben wir zu dritt nicht geschafft. Und es war sooooo lecker. Bei Katz’s holt man sich sein Essen am besten selbst an der Theke. Während der Zubereitung bekommt man sogar Kostproben. Mit entsprechend Alkohol im Blut endete der Abend sehr heiter und wir beschlossen schließlich die U-Bahn sausen zu lassen und aufs Taxi umzusteigen. Von lower Manhattan nach Brooklyn gerade mal 20 Dollar. Das leistet man sich doch gern mal.

Am nächsten Morgen musste Freundin Nummer zwei schon die Heimreise antreten. Für uns übrig
gebliebenen ging es zum Streetfoodmarkt Smorgasburg. Direkt am East River gelegen, verkaufen hier jede Menge Straßenhändler teils sehr exotische Speisen. Die Vorabrecherche ergab, dass der Ramenburger der absolute Hit ist. Die Patties bestehen aus Rahmennudeln, in der Mitte eine Bulette. Ich finde, der Geschmack wird dem Hype nicht gerecht, aber wir haben es mal ausprobiert. Die Preise sind für New Yorker Verhältnisse auch okay und man kann in Ruhe Leute gucken oder am Fluss sitzen. Den Brooklyn Flea haben wir leider nicht gefunden, aber ein paar Straßenhändler verkauften hier und da selbstgemachte Bilder und Wiliamsburg ist auch so einen Spaziergang wert.
Anschließend enterten wir einen Supermarkt und machten es uns im Appartement mit Mac und Cheese und anderen Spezialitäten der amerikanischen Küche gemütlich. Für den Abend war ein Sturm angesagt und wir wollten nicht in Manhattan festhängen, wenn es losging. Auf dem Rückweg hatten wir schon gesehen, dass Sandsäcke gestapelt wurden und überall war Feuerwehr und Polizei unterwegs. In den Nachrichten wurden von möglichen Ausmaßen wie Hurikan Katrina gesprochen. Uns war etwas mulmig.

Der Sturm blieb aus und wir machten uns am nächsten Tag auf nach Chinatown. Ich war kurz zuvor in China gewesen und hatte aufgrund von Sprachdifferenzen kein richtiges chinesisches Essen bekommen. Und ich liebe chinesisches Essen. Am liebsten mag ich Ente und wollte so gern mal Peking Ente im Original probieren. Chinatwon ist chinesischer als Peking und Shanghai zusammen. Über mehrere Straßen fühlt man sich wie in eine andere Welt versetzt. Verwinkelte Gassen, tolle alte Läden und jede Menge Restaurants. Peking Ente??? Schien es überall zu geben. Schließlich standen wir vor einem kleinen Laden mit extrem christlichen Preisen. Mir schwarnte etwas. Freundin Nummer eins wollte unbedingt rein. Also gut. Beim Blick in die Karte war dann klar: Hier gibt es alles, aber kein Fleisch! Das was ich bisher an Tofu kenne, hat mich nicht vom Hocker gehauen. Nun kam frittiertes Hähnchen, spicy Pork und Enten-Dumplings in vegetarischer Form auf den Tisch. Und es war wirklich lecker. Gut, Dumplings sind nicht meins, aber die anderen Sachen würden mich durchaus zum Widerkommen locken. Nun hatte ich zwar immer noch keine Ente bekommen, aber dafür hatte sich meine Meinung über Tofu deutlich gebessert.

Wie durch Zufall stießen wir anschließend auf Little Italy. Es ist nur eine kleine Straße Mitten in Chinatown. Und trotzdem betritt man wieder eine andere Welt. Straßencafés und Canoli soweit das Auge reicht. Mit den bunten Fassaden und zahllosen Feuertreppen, muss man zwangsläufig an Westside Story denken. Mitten in Little Italy gibt es einen Weihnachtsladen, der das ganze Jahr geöffnet hat. Musste ich natürlich rein J

Und New York kann man natürlich nicht bereisen, ohne einen ausgiebigen Shoppingtrip. Weiter ging es zu Macy’s am Heraldsquare. Der Laden ist riesig und es lohnt sich bis nach ganz oben zu fahren, denn dort finden sich die letzten Holzrolltreppen von 1902. Damals war Macy’s weltweit eines der ersten Kaufhäuser mit Rolltreppe. Nostalgie pur.

Es lohnt sich hier auf die häufigen Rabattaktionen zu achten. Da lässt sich richtig viel Geld sparen und wer möchte nicht gern später Zuhause Dinge um sich haben, die aus dem Big Apple stammen. Also ich schon J Meine Schmuckschatulle platzt fast und auch in meinem Schrank ist es enger geworden. Kleiner Tipp: SuperDry ist in NYC deutlich billiger als in Deutschland (inzwischen). Auf Kleidung wird übrigens erst ab 110 Dollar Steuer aufgeschlagen. Nochmal gespart.

Während unseres Aufenthaltes in New York stellten wir fest, dass wir den Nationalfeiertag Labor Day miterleben würden. In Brooklyn findet an diesem Tag die riesige West Indian Day Parade statt. Sie ist bunt und laut und es wird viel Gras geraucht. Aber anscheinend stört es nicht mal die Polizei an diesem Tag. In der Nacht zuvor gab es eine Eröffnungsfeier. Dabei gerieten Banden in Streit und es wurden Menschen erschossen. Nur wenige Blocks von unserem Appartement tobte offensichtlich ein Bandenkrieg. So unterschiedlich kann Brooklyn sein. In dem Block, wo wir wohnten, war alles eitel Sonnenschein.

Überall entlang der Parade konnte man an Ständen karibisches Essen kaufen und viele
unterschiedliche Gerichte probieren. Ich entschied mich für Hähnchen. Es war so scharf, dass mir fast das Gesicht in Flammen stand. Aber lecker. Gegen frühen Nachmittag wurde es wieder so heiß, dass wir flüchteten. Gegen Abend fuhren wir nach Williamsburg rüber und von der Rooftop Bar Berry Park hatten wir einen tollen Blick auf Manhattan und die Huckleberry Limo und die Burger waren auch super lecker.

Tags drauf ging ein Traum für mich in Erfüllung. Ich wollte immer schon einmal in das Museum of Natural History. Viele kennen es vielleicht aus den Nachts im Museum Filmen. Es ist wirklich riesig groß und teils hätte ich es mir anders vorgestellt, aber es gibt wirklich viel zu sehen. Am meisten haben mich die Dinosaurier Skelette beindruckt. Man kommt sich doch plötzlich ziemlich klein vor.
Weiter ging es zum Stardust Diner. Die Kellnerinnen und Kellner hier sind angehende Broadway-Darsteller und singen während sie arbeiten. Das Essen ist wirklich gut und das Personal sehr nett. Viele sind sehr talentiert. Ein Erlebnis der besonderen Art. Anschließend machten wir noch einen Abstecher zu McSorley‘s Old Ale House. Eine urige Kneipe, mit Sägemehl auf dem Boden und vielen Bildern und Gegenständen aus vergangenen Zeiten. Der Salon besteht seit 1854. Eine kleine Zeitreise, die sich lohnt. Bier wird direkt im Doppelpack serviert, aber hier kann man eine Weile bleiben.

Auch am nächsten Tag ging es weiter mit dem Träume erfüllen. Ich hatte mir fest vorgenommen, wenn ich je nach NYC komme, kaufe ich mir etwas bei Tiffany (und entgegen zu Ms. Golightly‘s Budget durften es mehr als zehn Dollar sein J). Mit Turnschuhen und Shorts fühlte ich mich etwas fehl am Platz und die Exponate im Erdgeschoss hätte ich mir im Leben nicht leisten können. Aber es gibt ein Stockwerk für die Normalsterblichen, wo auch die berühmten Silberarmbänder verkauft werden. Und eines davon gehört nun mir J Jedes Schmuckstück wird registriert und sollte es je verloren gehen, weist ein kleiner Anhänger den Finder daraufhin, man möge es an Tiffanys zurück senden. Ich hüte mein Armband wie meinen Augapfel, so dass es die Reise nicht noch einmal ohne mich antreten muss J

Weiter ging es durch Midtown, bummeln, Souvenirs kaufen und einfach dort sein. Gegen Abend machten wir uns auf zum Madison Square Park am Flat Iron Building und ließen uns die Burger von Shake Shack schmecken. Mit die besten Burger, die ich je gegessen habe. Die Location im Park ist super im Sommer, auch wenn die Mücken mich ganz schön gepiesackt haben. Aber Shake Shack  hat noch mehr Locations in New York.

Am nächsten Morgen flüchteten wir aus der Stadt. Mit der U-Bahn ging es nach Coney Island. Der urige Freizeitpark liegt direkt am Strand und wirkt sehr historisch und typisch amerikanisch. Leider war er geschlossen. Also machten wir uns über den Boardwalk auf zum Strand und hielten die Füße ins Meer. Zumindest war es der Plan. Die Wellen hatten etwas anderes vor und so war ich binnen Minuten bis zur Hüfte nass. Aber die Sonne brannte wieder vom blauen Himmel. Aber das Wasser ist trotzdem arktisch kalt…
Ich hätte noch Stunden am Strand bleiben können, aber Freundin Nummer eins hatte sich so
dermaßen verbrannt, dass wir uns erst einmal auf die Suche nach kühlendem Gel machten.
Wir machten vorher noch Stopp an einer typischen Fingerfood-Bude und sahen dem am Nachmittag deutlich zunehmenden Treiben am Boardwalk zu. Eine Brücke führt ein ganzes Stück ins Meer und dort wurde fleißig geangelt. Zwischendurch erwischte es mal den einen oder anderen Krebs, der dann einfach auf die Steine gesetzt und seinem Schicksal mit den Möwen überlassen wurde.
Noch ein kurzer Halt im Candy-Store an der U-Bahn-Station und dann machten wir uns auf den Rückweg nach Manhattan. Für den Abend hatten wir das nächste Wow-Erlebnis geplant. Das Empire-State Building.

Nun kann ich nicht sagen, ob Empire oder Rockefeller besser wäre.  Beide bieten eine wahnsinns Aussicht. Das Empire ist nicht so hoch, wie das Rockefeller und man fühlt sich mehr mitten drin. Aber auch hier wäre ich am liebsten für immer geblieben. Das Leuchten der Stadt und der endlose Blick bis nach Brooklyn und New Jersey. Ich liebe diese Stadt. Die Tatsache, dass unsere Reise langsam zu Ende ging, ließ mich mit einem Kloß im Halswieder nach unten fahren und der Frage im Kopf, ob ich das alles jemals wiedersehen würde.

Für New York würde ich alles stehen und liegen lassen. Auch dort zu wohnen, könnte ich mir nur zu gut vorstellen. Diese Stadt hat eine Dynamik, eine Kraft, etwas Mitreißendes. Ich glaube nicht, dass es mir dort auch nur eine Sekunde langweilig werden könnte. Ich glaube, ich muss in einem vorherigen Leben schon einmal dort gewohnt haben J Eine Freundin von mir, sie wohnt in Texas, sieht das vollkommen anders. Sie mag die Stadt nicht und konnte einen Aufenthalt dort keine Sekunde genießen, weil ihr die Stadt Angst machte. Ich hingegen hatte nicht mal Angst, als ich mich nachts im Ghetto verlief. Diese Stadt kann mir nichts Böses anhaben, dafür liebe ich sie zu sehr.
Zum Abschluss des Abends besuchten wir eine weitere Rooftop Bar. Das Gallow Green befindet sich auf dem McKittrick Hotel. Nicht ganz einfach zu finden, geht es durch mehrere Gänge an sehr exklusiv aussehenden Räumen vorbei. Die Preise sind gesalzen und das was dafür auf dem Teller landete, ist nichts für wirklich hungrige Mäuler. Aber das Ambiente ist wirklich nett.
Bisher waren wir eigentlich ohne Reservierungen überall untergekommen. Dieses Mal hatten wir eher Glück und wurden an einen Tisch gequetscht. Neben uns wurde Geburtstag gefeiert und ausgiebig Selfies gemacht. Aber wer Ruhe und Abgeschiedenheit oder gar Privatsphäre sucht, ist in New York sowieso ganz falsch.

Am nächsten Tag brach das Finale in New York an. Leider ging es mir nicht gut. Die Erkältung wollte und wollte nicht weggehen. Außerdem war es wieder brüllend heiß. Wir entschieden uns Schatten im Central Park zu suchen und es langsam angehen zu lassen. Dennoch machte sich in mir so etwas wie Panik breit. Morgen würde ich die Stadt meiner Träume wieder verlassen müssen – und es gab doch noch so viel zu sehen L

Ich versuchte die bösen Gedanken und die sich in mir ausbreitenden Viren zu ignorieren. Die Luft
war zum Schneiden dick und der Schweiß lief in Strömen. Wir schleppten uns durch Strawberry Fields zum Imagine-Denkmal. Weiter ging es zum Wasser, wo ein paar Boote auf dem quittegrünen Wasser schipperten. Ich musste mich fast zwingen, ein paar Fotos zu schießen. Jede Bewegung war einfach zu viel. Wasser und Eis brachten kaum Erleichterung. Selbst die zahlreichen Eichhörnchen lagen wie tot im Schatten. Der Central Park ist wirklich groß und ich habe nur einen Bruchteil gesehen, aber es ist erstaunlich, wie ruhig es dort ist. Man sieht die Wolkenkratzer über den Bäumen und weiß, man ist mitten in einer lebhaften Stadt. Aber man hört sie nicht.

Gegen Abend wollten wir nun endlich mal einen richtig schönen Sundowner sehen. Wir kauften uns Karten für den das Metropolitan Museum und fuhren aufs Dach, wo eine kleine Rooftop Bar ist. Als die Sonne unterging, baute sich genau an dieser Stelle eine dicke dunkle Wolke auf. Pech… Wir schlenderten noch kurz durch Met, aber ich war viel zu fertig, um es noch genießen zu können. Hierher möchte ich auf jeden Fall noch einmal.

Die dunklen Wolken brachten leider nicht den erhofften Regen, also schlenderten wir noch etwas durch den Abend und kauften ein paar Snacks. Schließlich setzten wir uns in ein Taxi und ließen uns zurück nach Brooklyn bringen. Vorbei an so vielen schönen Stellen, die wir noch nicht erkundet hatten. Als wir über die Willliamsburg Bridge fuhren, blickte ich zurück nach Manhattan. So schwer war es mir selten ums Herz. Ich musste „meine“ Stadt dort zurück lassen und wusste nicht, ob und wenn ja wann ich sie je wiedersehen würde. Die zwei Wochen waren so schnell verflogen und ich hatte vieles noch gar nicht realisiert. So lang hatte ich davon geträumt und so schnell war es dann vorbei.

Am nächsten Morgen gönnten wir uns dann noch einen richtig gemütlichen Brunch in Brooklyn mit Waffeln für mich und Würstchen und Speck für Freundin Nummer eins. Ein echt witziger Fahrer brachte uns dann zurück zum JFK. Wir gingen erst einmal zur Kofferwage. Trotz zusätzlichem Handgepäckstück hatte ich die Schallgrenze wieder durchbrochen. Ich                 bereitete mich schon auf die nächste Nachzahlung vor. Doch dieses Mal hatte ich Glück. Direkt vor uns war eine Reisegruppe eines Kreuzfahrtunternehmens angekommen. Endlos Schlange stehen…  Auch das Bodenpersonal war wohl in Zeitnot und mein Koffer ging ohne Gemecker durch. Mein Handgepäck wurde nicht gewogen. Alles gut J

Wie wir das so von Zuhause gewohnt waren, nahmen wir für den Sicherheitscheck Schlüssel, Handy und Flüssigkeiten aus dem Gepäck und wurden direkt angeraunzt, wir sollten doch bitte alles im Koffer lassen. Warum wir alles auspacken? Ratlose Blicke und schnell wieder alles in den Koffer gequetscht. Freundin Nummer eins hatte reichlich Süßigkeiten im Gepäck und musste dann doch noch zur Nachkontrolle. Das ganze Silberpapier schien höchst verdächtig J

Im Duty Free ließen wir noch einmal die Kasse klingeln und kauften amerikanische Süßigkeiten für die Daheimgebliebenen. So gerade ging der Koffer noch zu. Dann saßen wir am Gate, blickten den ankommenden Fliegern entgegen und wünschten uns zwei Wochen in der Zeit zurück.
Ich hatte keine Ahnung, wie schnell ich wieder hier sein würde J


Die Wege des Herrn sind unergründlich, oder wie heißt das? Keine Sorge, hier folgt keine religiöse Abhandlung, oder so. Aber einen treffenderen Einstieg konnte ich nicht finden J

Als ich im September tot traurig aus New York zurückkehrte, beschäftigte mich nur eine Frage: Wann sehe ich den Big Apple wieder? Der Trip hatte meine Reisekasse nachhaltig geleert. Verschiedene Fragen rund um den Job ließen erst einmal keine großen Pläne und Sprünge zu. So bald würde ich wohl nicht in „meine“ Stadt zurückkehren. Und so sehr ich mich über die Erinnerungen freute, so schwer wurde es mir auch ums Herz. Ich vermisste New York.

Aber dann ergab es sich Ende des Jahres, dass  ich im Januar geschäftlich in die USA reisen würde. Zuerst nach Miami und dann weiter nach Los Angeles. Zwischenstopp: *Trommelwirbel* NYC! J
Ich konnte mein Glück kaum fassen. Für drei Tage durfte ich zurück und so bald schon.

Eine Kollegin war mit an Bord und noch nie in New York  gewesen. Also konnte ich gleich noch die Touriführerin spielen J Ein Hotel nah am Times Square war schnell gebucht. Als wir Freitagabend vom Flughafen in die Stadt fuhren, tauchte die Skyline wieder vor mir auf, wie ich sie im Sommer verlassen hatte. Mein Herz ging auf. Es war wie nach Hause kommen J
Neben ein paar typischen Stationen, wollte ich noch ein paar Dinge nachholen, die im Urlaub nicht mehr reinpassten.

Nachdem wir ins Hotel eingecheckt hatten, ging es natürlich erst einmal zum Times Square. Danach wollte ich die Burger des Stardust nebst singenden Kellnern vorführen. Leider war es dieses Mal nicht so toll. Die Besetzung war eher mäßig. Das Essen war trotzdem wieder gut.
Vom eisigen Wind ließen wir uns wieder zum Hotel pusten, denn am nächsten Tag wollten wir Meilen machen.

Im Sommer hatte ich ja leider den Brooklyn Flea verpasst. Was für mich als Fan von Flohmärkten eine Katastrophe war. Kurzer Check im Netz: Auch im Winter gibt es eine kleinere Version „indoor“. Smorgasburg inklusive. Perfekt! In einem schönen alten Bankgebäude One Hanson Place in Brooklyn fanden sich viele kleine Stände ein. Vieles ist wirklich alt und typisch Flohmarkt. Nicht so wie hier mancherorts mit Socken und Billigklamotten. Ich kaufte ein paar sehr alte Briefe, die ich noch irgendwie dekorativ verwursten möchte. Ich kann mich nicht erinnern, hier mal so tolle Sachen auf einem Flohmarkt gefunden zu haben. Und dann noch die tolle Kulisse. Die Glückshormone tanzten.

Im Keller gabs die Klassiker des Streetfood Markt. Zum Frühstück erst einmal ein riesiger Donut.  J Eigentlich wollte ich ja die berühmt berüchtigten Egg Waffeln probieren, bin aber stumpf am Stand vorbei gelaufen. Entweder machen sie die Waffeln nicht frisch oder ich hatte einen Stöpsel in der Nase. Ich hatte angenommen, die Waffeln würde man von Weitem riechen. War aber nicht so…?

Damit war der Zuckerbedarf für die kommenden Wochen schon einmal gedeckt

Auf dem Rückweg nach Manhattan zeigte sich New York dann von seiner winterlichen Seite. Ein massiver Schneesturm trieb uns ins Macy’s zum Shoppen. Und auch meine Superdry-Sucht konnte im Concept Store befriedigt werden.

So beladen ging es weiter zur Grand Central. Beim letzten Mal hatte ich das Untergeschoss gar nicht gesehen. Dort ist ein Food Court mit einer tollen Auswahl. Für mich mussten es noch einmal die Burger von Shake Shack sein.

In dem Gewölbe zu sitzen war zwar schön, aber es war auch schon später Abend und einige Obdachlose hatten sich dort versammelt, suchten nach Essensresten in den Abfallkörben oder schliefen an den Tischen. Mein Appetit verging mir schlagartig. Hier saß ich, mit der Ausbeute vom Shoppen, stopfte Burger in mich rein und neben mir sucht jemand im Abfall nach Essbarem. Puh… Ich verschenkte den Großteil meiner Mahlzeit und der dankbare Blick ging mir durch Mark und Bein. Wenn ich manchmal so über meine Alltagswehwehchen klage, wird mir in solchen Momenten sehr klar, wie gut ich es habe. Ich bin gesund, hab einen Job und vor allem ein gemütliches Zuhause. Wenn mir manchmal alles zu viel wird, ist das mein Zufluchtsort, wo ich sicher bin und mich einigeln kann. Dies zu verlieren und meine Siebensachen den ganzen Tag mit mir zu tragen, vielleicht auch in der Angst man könnte sie mir noch das Letzte im Schlaf stehlen. Wind und Wetter ausgesetzt sein und aus dem Müll zu essen… Ich habe gar keine Sorgen, verglichen mit dem, was manche Leute durchmachen müssen.

Mit etwas gedrückter Stimmung und platt gelaufenen Füßen ging es zurück ins Hotel.


Am nächsten Morgen schien die Sonne wieder. Das ideale Wetter für höhere Gefilde. Auf zum One World Observatory. Beim letzten Mal waren wir nur um die Pools gelaufen und hatten uns ja für andere Aussichtspunkte entschieden. Nun sollte der Glasturm in meine Sammlung von New Yorker Sehenswürdigkeiten aufgenommen werden. Aufgrund der noch relativ frühen Uhrzeit mussten wir auch nicht lang warten.

Schon die Fahrt mit dem Aufzug ist toll. Ich will nicht zu viel verraten, aber man weiß gar nicht, wo man zuerst hinschauen soll und es ist unglaublich, wie schnell man in solche Höhen schießen kann.  In älteren Hochhäusern muss man manchmal noch den Fahrstuhl wechseln, weil einer allein nicht so hoch fahren kann. Gut, die Gebäude sind schon älter. Aber im One World realisiert man erst, wie hoch oben man ist, wenn man an den riesigen Fenstern steht. Der Ausblick ist atemberaubend. Von Lower Manhattan hat man einen tollen Ausblick auf ganz New York. Was mich nur etwas störte: Man muss beim Fotografieren aufpassen, dass man die Spiegelung vom Glas nicht auf dem Bild hat. Sieht nicht schön aus. Und der Wind weht einem nicht um die Nase. Was im Januar bei Minustemperaturen aber zu verschmerzen war.

Nachdem ich gefühlte tausend Bilder geschossen hatte, ging es weiter zum Rockefeller Center. Wir wollten nicht rein, aber den Eisring draußen sehen. Leider war der Weihnachtsbaum schon abgebaut worden. Dafür hatte ich dieses Mal freie Sicht auf den Prometheus. Im Sommer ist nämlich an der Stelle, wo im Winter Schlittschuh gefahren wird, ein Restaurant und Sonnenschirme versperren die Sicht.

Vorher jedoch machten wir noch Halt bei der berühmten Magnolia Bäckerei. Sex and the City Fans kennen aus der Serie vor allem die Cupcakes. Die New Yorker jedoch lieben den Bananenpudding. Den mussten wir natürlich probieren und er war soooo guuuut J Später fand ich das Rezept im Netz und er lässt sich auch mit deutschen Zutaten täuschend echt nachmachen. Das Rezept werde ich zu einem späteren Zeitpunkt mal posten.

Weiter gings ums Eck zur St. Patricks. Dieses Mal inklusive Innenansicht J Es endete gerade eine Messe und es waren Menschenmassen dort. Aber die Kirche ist auch von innen sehr schön.  

Aufgrund der vielen Menschen konnten wir nur eine Seite sehen, aber meine Kamera stand nicht still.
Nach einem kurzem Shoppingtrip im Anthropolgy liefen wir die Fifth Avenue hinunter mit Ziel 2nd Avenue Deli. Nachdem ich im Sommer Pastrami für mich entdeckt hatte, musste ich feststellen, dass es das in Deutschland schwer bis gar nicht zu kaufen gibt. Neben Katz soll der 2nd Avenue Deli auch tolles Pastrami machen. Die Speisekarte liest sich wie aus einer anderen Welt. Das Restaurant hat viele typische jüdische und osteuropäische Speisen im Angebot. Das Pastrami hat mich aber leider nicht von den Socken gehauen…

Frisch gestärkt ging es dann weiter zur Brooklyn Bridge. Auch wenn ich schon einmal da war, dieser Ausblick wird nicht alt. Aber es war unglaublich kalt, so dass wir nicht lang dort blieben. Von dort aus ging es weiter zum Chelsea Market. In dem alten Industriegebäude sind viele kleine Lädchen und Restaurants untergebracht, inklusive einer kleinen Flohmarkt-/Künstlerhalle.

Ich hätte noch ewig weiter durch die Stadt ziehen wollen, aber meine Füße streikten. Der kalte Wind war mir in die Knochen gefahren und somit ging es dann doch zurück zum Hotel. Nach einer heißen Dusche überlegte ich, ob ich noch einmallosziehen soll. Aber jeder Schritt tat höllisch weh und so musste ich mich mit der Aussicht aus meinem Hotelfenster begnügen.

Am nächsten Morgen wollten wir die letzten Stunden bis zum Abflug auf jeden Fall noch nutzen. Nach einem kurzen Stop im M&M Store ging es zum Flatiron Building. Im Sommer hatte ich es nur im Vorbeifahren, bzw. bei Dunkelheit gesehen. Schnell einen Kaffee im Eataly geschnappt und dann die Sonne im Madison Square Park genießen, mit Blick auf das historische Gebäude.

Von dort ging es weiter zum Union Square Park, wo gerade Markt war. Nach einem kurzen Bummel ging es zurück zum Times Square wo wir am Broad Way unbedingt noch ein Stück Dollar Pizza essen mussten.  Ich weiß gar nicht, warum immer so über diese Pizza gemeckert wird. Ich finde sie so lecker J

Dann war es schon wieder Zeit Abschied zu nehmen. Meine Kollegin hatte noch zu Beginn gesagt, dass sie eigentlich nie nach New York wollte. Nach wenigen Stunden vor Ort wies sie ihren Mann Zuhause an, nach Urlaubsangeboten im Big Apple zu schauen. Wieder ein Herz an die tollste Stadt der Welt verloren J Entsprechend waren wir beide traurig, als wir wieder Richtung Flughafen aufbrachen. Doch wir wussten beide, dass wir zurückkommen würden…

Für mich persönlich geht es vermutlich im kommenden Jahr wieder nach NY. Ich plane einen Roadtrip durch Neuengland und möchte mir den Indian Summer ansehen. Und wenn ich schon mal in der Gegend bin…

Viele Grüße aus Ruhr York

Pottnudel 

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

12 vom 12.4.2023

Palim-Palim

WMDEDGT 11/2022