Chillmodus und Rückblick Valencia

Ich bin immer noch total im Urlaubstrott. Und ich hab mal so gar kein schlechtes Gewissen, denn der
Stress kommt noch früh genug zurück.

Heute habe ich zum ersten Mal eine persönliche Legitimation per Internet gemacht. Ich bin ja immer misstrauisch mit solchen Sachen, aber hier musste es schnell gehen und AGB und Co. sahen okay aus. Hat zwar über das Laptop nicht geklappt, also nochmal mit dem Smartphone probiert, dann ging es. War am Ende aber doch total begeistert. Wunder der Technik 😁 Der Servicemitarbeiter hat sich krumm gelacht, als ich am Ende meinte "Echt, das wars schon??" und ein dickes Grinsen in die Kamera schickte.

Auf dem Rückweg von der Physiotherapie habe ich dann spontan noch etwas Kuchen mitgenommen. Hach, alles noch so schön entspannt im Moment. Könnte gern immer so bleiben. Ab wann kann man eigentlich in Frührente gehen? 😎

Inzwischen habe ich einigermaßen Ordnung in meine Bilder gebracht. Hier kommt also der Urlaubsbericht für Valencia. Madrid wird nachgereicht.

Spanien steht bei mir ja immer hoch im Kurs. Ich mag einfach Land, Leute und Essen sehr gern. Valencia hat nicht nur einen tollen großen Strand, sondern auch die moderne "ciutat de les arts i les ciències". Die Stadt der Wissenschaft und Künste und das größte Aquarium Europas das Oceanografic. Und dagewesen bin ich auch noch nie.

Auf ging es mit Iberia nach Madrid. Alles gut soweit, freundlich, pünktlich. Leider musste ich wie üblich zusätzlich Geld hinblättern, da ich nun mal etwas größer bin als der normale Mensch. Und zwar gleich zwei Mal. Denn da ich schließlich von Madrid mit Airnostrum weiterfliegen musste, durfte ich nochmal Notausgang blechen. Rmpf,,, Aber gut, immer noch besser als blaue Knie und Rückenschmerzen, so dachte ich. Erstmal stand ich noch 90 Minuten länger am Gate rum. Als ich mich endlich in meinen Sitz fallen ließ, blieb mir fast die Luft weg. Also es gibt ja am Notausgang meist diese festen Sitze, wo man auch keine Lehne hochklappen kann. Und ja, wenn man keine Elfe ist, sind die auf der Kurzstrecke oft eng. Aber DAS ging gar nicht. Ich musste mich richtig reinquetschen und prompt ging der Gurt nicht zu. Also ernsthaft. Ich bin beruflich schon mit allen möglichen Billigairlines geflogen. Aber so etwas habe ich noch niemals erlebt.

Ich also den Begleiter angesprochen, ob ich bitte eine Verlängerung haben kann. Eine Kollegin von mir braucht die immer und daher wusste ich, dass es so etwas gibt. Nicht bei Airnostrum. Und dann musste ich den Platz für einen Kapitän freimachen, der nach Hause flog. Dass ich extra bezahlt hatte, interessierte niemanden. Dass ich nicht wusste, wohin mit meinen Beinen war auch egal. Uihuihui, ich bin fast geplatzt. Aber gut, was kann man machen. Bestenfalls sitze ich am Ende in einer Zelle und mein Urlaub geht flöten. Also feste auf die Zähne gebissen und in Gedanken schon die Beschwerdemail verfasst.

Am nächsten Tag habe ich dann noch per Telefon Airnostrum mitgeteilt, dass ich auf den Rückflug nach Madrid verzichte, da man Menschen über 1,80m offensichtlich ja nicht sicher transportieren kann. Geld zurück geben wollte man mir nicht. Ob ich das noch weiter verfolge, weiß ich nicht, Sind zwar 130€, aber meine Nerven sind mir auch einiges Wert. Jedenfalls werde ich niemalsniewieder mit Airnostrum fliegen.

Kurz und Gut, auf der Suche nach einem Transportmittel stieß ich dann auf den spanischen Hochgeschwindigkeitszug. Kenne ich sonst nur aus China. Wollte ich mal ausprobieren. Würde ich immer wieder machen.

Innerhalb von 1,5 Stunden legt man 360 Kilometer durch die wunderschöne Landschaft zurück, hat mehr als genug Beinfreiheit, keine lange Schlange (trotz Sicherheitscheck), kein aufs Gepäck warten, keine lange Taxifahrt zu und von den Flughäfen und dann auch noch pünktliche Ankunft. Das Ganze gerade einmal für 57€. Kann ich das bitte auch für Deutschland irgendwo bestellen?

So, genug rumgebummelt. Ich entschied mich mit dem Strand anzufangen. Da ich mein Hotel in der Nähe vom Hafen hatte, konnte ich mit dem Bus fahren (30 Minuten laufen bei 80% Luftfeuchtigkeit und 33 Grad war nicht mein Fall). Nun muss ich dazu sagen, dass meine Spanischausbildung 17 Jahre zurückliegt. Zum Essen bestellen reicht es immer noch, kompliziertere Erklärungen kann ich tendenziell noch verstehen, aber nicht mehr beantworten. Und entweder ist es mir früher nicht aufgefallen oder aber die Englischkenntnisse der Spanier haben gewaltig nachgelassen. Im Zweifelsfall kommt ein "No comprende" und dann kann man sehen, wie man weiterkommt.

ABER - da gibt es ja noch die wundersame Welt der Technik. Und ich liebe sie in solchen Momenten umso mehr. Per Sprachapp kann man einfach Antworten schnell in beide Richtungen übersetzen. Das hab ich übrigens in der Türkei entdeckt, wo mir der Taxifahrer fröhlich sein Handy ins Gesicht hielt und wir uns dann echt gut unterhalten haben. Wenn außerdem keine Ansage im Bus kommt, wo man raus muss, Google Maps weiß (und sagt) es. Hach...

Der Strand war echt riesig und hat eine schöne Promenade. Außerdem ein paar kleine Restaurants hier und da. Obwohl Sonntag und Hauptsaison war, keine Spur von Massenandrang. Wenn man von der Wasserkante mal absieht, da lagen sie wie die Robben. Ich bin trotzdem ein paar Kilometer am Wasser gelaufen. Ich liebe das. In Ruhe konnte ich endlich mal wieder lesen. Irgendwann habe ich mich auf der Promenade in den Schatten verzogen. Dort gibt es Bänke ohne Ende. Auch genug Strandduschen und Toiletten waren vorhanden.

Die Gegend um den Strand herum kam mir etwas Gettomäßig vor. Auch gibt es dort nicht so viele Hotels. Aber was solls.

Am nächsten Tag dann ganz klassisch mit dem Touribus durch die Stadt. Valencia hat eine sehr schöne Altstadt. Viele tolle alte Fassaden und auch alles sehr gepflegt. Allerdings waren auch viele Spanier im Urlaub und somit einige Geschäfte geschlossen. Nachdem ich Route 1 abgefahren hatte, schaute ich mir noch die  moderne Route an. Aber so  sehr viel zu bieten hatte sie nicht.






Schließlich genehmigte ich mir in einem Restaurant etwas "lokales". Aqua de Valencia (Sektcocktail) auf anraten einer Kollegin und Paella Valencia, mit Hase und Huhn. Aber der Hase muss den Koch wohl entwischt sein. Oder schmeckt Hase wie Huhn?

Auf der Rückfahrt konnte ich nun zum ersten Mal die Wissenschaftsstadt etwas näher betrachten. Groß ist sie und  architektonisch schon sehr besonders. Nach einer kurzen Pause im Hotel machte ich mich also auf um die Kulisse bei Nacht anzusehen.

Trotz vorgerückter Stunde waren noch viele Familien unterwegs. Auch wenn Schwimmen nicht erlaubt ist, dürfen die Kids etwas planschen und man kann Boote ausleihen.







Am nächsten Tag habe ich bei Tageslicht noch ein paar Bilder geschossen, da es quasi gegenüber vom Hotel lag.




Das Wetter war im wahrsten Sinne des Wortes gespalten. Schwarze Wolken auf der einen Seite, blauer Himmel auf der anderen. Die Wetterapp meinte, es könnte Regen geben. Statt noch einmal zu Strand zu fahren, entschied ich mich also für einen Besuch um Oceanografic.

Das angeblich größte Aquarium Europas kam mir erstmal etwas mickrig vor.Und unfassbar voll. Aber wenn man den Schildern folgt, merkt man schnell: Die meisten Wassertanks liegen unter der Erde. Es gibt zum Beispiel zwei riesige Unterwassertunnel. Schon beeindruckend. Und Belugawale. Die Viecher sind echte Clowns und "flirten" gern mit den Besuchern. Im großen und ganzen fand ich die Behälter auch groß, sauber und vermutlich artgerecht. Bin da kein Experte, aber machte einen guten Eindruck auf mich. Auf die Delfinshow hab ich verzichtet, der Andrang war enorm und ich habe ein gespaltenes Verhältnis zu solchen Sachen.

Ebenfalls eine lange Schlange gabs wohl vor dem Hairefugium. Hab ich nicht geschnallt und bin zum Ausgang rein. Erst als ich an der falschen Seite des Tunnels ankam, bekam ich den Hinweis, dass ich falsch herum lief. Wupsi 😁 Wieder oben angekommen, sah ich dann, wie lang die Schlange war und inzwischen stand auch jemand am Ausgang und hielt die Leute ab, durch den Ausgang rein zu gehen. Der war wohl grad auf dem Klo, als ich da lang kam. 😂








Und dann wars das auch schon mit Valencia. Am nächsten Morgen ging es mit dem Zug weiter nach Madrid.

Da ich mich gefragt habe, wie das mit dem Boarden des Schnellzugs und so funktioniert und nichts so richtig gefunden habe, hier ein kleiner Schwenk. Die Karten kann man online bestellen (oder am Bahnhof kaufen). E-Ticket wird akzeptiert. Man hat einen festen Platz. Wenn alle Plätze weg sind, ist der Zug nicht mehr buchbar. Also keine Stehaktion wie bei der Bahn.

Die Seite ist nur teils in Englisch verfügbar, aber man kommt durch.

Am Bahnhof wird das Gepäck durchleuchtet. Man darf keine scharfen Gegenstände, etc. mitführen. Meine Nagelschere und Feile hat keiner beanstandet.

Man darf erst 30 Minuten vor Abfahrt durch den Sicherheitscheck gehen. Ich war zu früh dran und musste wieder raus und dann wieder von vorn das Ganze. Aber da nicht mehr als ein Zug auf einmal fuhr, ging alles ganz flott.

Vor dem Einstieg wird das Ticket gescannt. Danach hat man Ruhe. Snack und Getränke kann man mitnehmen oder an Board kaufen. Die Verbindung Valencia - Madrid fährt ohne Stopp durch.

Angekommen bin ich am Bahnhof Atocha, quasi mitten in Madrid. Dazu dann demnächst ein einzelner Bericht.

Für heute reichts ja auch erstmal 😊

Viele Grüße aus Ruhr York

Pottnudel
















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