Sonnen-Samstag

Hach, ich liebe Samstage. Besonders wenn die Sonne so schön strahlt, wie heute zum Beispiel. Und ich keine Verpflichtungen habe und einfach machen kann, was ich will.

Auch wenn ich um kurz nach acht etwas unsanft geweckt wurde, weil die Nachbarn Brennholz bekamen. Und der Lieferant das ganze Zeugs einfach unsanft gegenüber von meinem Schlafzimmerfenster auf den Boden krachen ließ. Und die Nachbarn die Scheite in die Schubkarren krachen ließen. Ich war ja eh schon fast wach.

Außerdem hatte ich mal wieder Lust auf Waffeln zum Frühstück. Die werden Samstags frisch bei uns auf dem Markt gemacht. Man muss nur vor zehn da sein, sonst wird es voll und parken ein Problem. Ich hab dann auch so gerade noch einen Platz ganz hinten an der Mauer bekommen, nachdem ich vorher eine Minute auf die Frau gewartet habe, die ins Auto einstieg, mir vielsagend zunickte und dann doch nicht weg fuhr. Blöde Hupe...

Passend zu meinem Erscheinen holte die Marktfrau gerade eine frische Waffel aus dem Eisen. Um den Kuchen schwirrten dutzende Wespen. Mit den Verkäufern möchte ich echt nicht tauschen. Sie bewegen sich wie in Zeitlupe, um die Viecher nicht aufzuschrecken. Das wäre nix für mich.

Kurz noch  beim Blumenhändler vorbei und Sonnenblumen gekauft. Meine Terrasse braucht ein Upgrade. Durch die Hitze haben es einige Blumen vorzeitig hinter sich. Also werde ich nochmal nachrüsten. Denn ich will noch ein bisschen Sommerfeeling konservieren. Zumal ich im kommenden Jahr wohl umziehen werde und ich noch nicht zu glauben wage, dass ich noch einmal so ein Glück habe und eine Wohnung mit Garten und Terrasse finde.

Aber es muss leider sein. Der neue Job ist etwas weiter weg und die Strecke dorthin eine Katastrophe. Da ich nicht vor habe, jeden Tag zwei Stunden meiner Lebenszeit zu verschenken, werde ich mir wohl ein neues Nest suchen. Zumal mein derzeitiges Domizil nur eine Übergangslösung sein sollte. Nachdem ich mich entlobt hatte, musste es schnell gehen. Sonst wäre Blut geflossen. Damals war ich noch selbstständig, wusste aber das ich mich neu orientieren wollte. Also reichte eine kleine Wohnung erst einmal.

Schließlich fand ich eine Anzeige für eine kernsanierte 1,5-Zimmer-Wohnung. Das fand ich dann doch etwas wenig. Aber in der Hoffnung, dass noch andere Wohnungen verfügbar sind, ging ich trotzdem mal hin. Zumal im Einzugsgebiet diverser Universitäten im Sommer die kleinen Wohnungen auch nicht gerade üppig gesät sind.

Die anderen Wohnungen waren dann doch schon vergeben, aber es stellte sich heraus, dass das Apartment doch ein Zimmer mehr hat. Da es generell aber sehr klein war, hatte sich die Maklerin nicht getraut 2,5 Zimmer zu schreiben. Mein Glück. Denn auch wenn Küche und Bad winzig sind, sind WZ und SZ akzeptabel. Und dann ist da noch der Garten. So groß wie meine ganze Wohnung. Plus Terrasse. Und das mitten in der Großstadt. Und es sollte ja nur für zwei bis drei Jahre sein.

Das ist nun zehn Jahre her. Und auch wenn ich mich hier generell immer noch wohl fühle, es wird mir doch zu eng. Und die Gegend hat sich auch leider nicht gerade zum Vorteil verändert. Und ich verbringe zu viel Zeit auf der Autobahn. Und zeit für den Garten habe ich auch nicht mehr wirklich. Hachja, es wird Zeit.

Aber heute wird erst nochmal die Terrasse schön gemacht. Der Efeu muss auch mal wieder in seine Schranken gewiesen werden. Und der Kirschlorbeer müsste eigentlich auch geschnitten werden. Aber ich glaube das lasse ich schon für den Nachmieter 😁

Außerdem muss ich noch nach einer neuer Matratze schauen. Und ein neues Fitnessarmband muss her. Und überhaupt. ich mag keine Büsche schneiden heute. Ich habe beschlossen, dass ich nicht muss.

Viele Grüße aus Ruhr York

Pottnudel











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