Madrid

Nachdem ich gestern feststellen musste, dass mein Spanienurlaub schon wieder einen Monat her ist, wird es nun wirklich Zeit den Bericht über Madrid nachzuliefern.

Von Valencia aus wollte ich eigentlich wieder fliegen, aber nachdem ich mich so über die Airline geärgert hatte, beschloss ich den Hochgeschwindigkeitszug zu nehmen. Ich war vorsichtshalber früh am Bahnhof, da es im Netz hieß das Gepäck wird durchleuchtet. Nagelscheren und Co. nicht erlaubt. Aber ich beschloss es drauf ankommen zu lassen, bevor ich einfach etwas wegwerfe. Und ich wusste auch nicht, welche Schlangen ich vielleicht zu erwarten habe.

Angekommen ging ich schnurstracks durch die Kontrolle. Kein Problem. Mein Zug war noch nicht angeschlagen, also fragte ich eine Mitarbeiterin am Bahnsteig. Diese versuchte mir Wortreich etwas zu erklären, was ich nicht verstand. Ihre drei Worte Englisch und meine zwei Brocken Spanisch ließen mich vermuten, dass ich zu früh war und nicht so lang am Bahnsteig sein durfte. Ein gemeinsamer Blick auf ihre Uhr brachte die Lösung. Erst 30 Minuten vor Abfahrt darf man sich dort aufhalten. Sicherheitsvorkehrungen.

Also wieder raus. 15 Minuten warten und von vorn das Ganze. Wieder schnell und problemlos, auch wenn inzwischen deutlich mehr Leute angekommen waren.

Am Bahnsteig wird das Ticket gescannt. Jeder hat einen festen Sitzplatz. Also nix wie bei der Bahn überbuchte Wagen und stundenlang stehen. Platz genug für Gepäck ist auch und - man höre und staune - auch für die Beine langer Menschen. 

Und dann gings ab. Mit gut 300 km durch das wunderschöne Spanien. 




Hätte ich gewusst, wie viel Platz da ist, hätte ich einen Fensterplatz gebucht. Dann hätte ich knipsen können. Aber gut. Fazit: Schnell, modern, sauber, pünktlich und günstig. Ich schlage vor, der Bahn-Vorstand geht da Praktikum machen. 

Angekommen in Madrid ging es erst einmal ins Hotel. Direkt ums Eck gelegen vom Puerta del Sol kann man kaum näher am Leben sein. Und trotzdem ruhig gelegen liegt das Hotel Alhambra. Für 55€ in der Hauptsaison hatte ich mir nicht viel versprochen. Aber es ist ein sehr schönes Hotel in einem gepflegten alten Stadthaus. Kann ich empfehlen.

Ich wollte mich mit einer Freundin treffen, die in Madrid lebt. Bis zum Abend hatte ich jedoch noch etwas Zeit. Bei muckeligen 36 Grad hatte ich jedoch herzlich wenig Lust zu laufen. Also ging es mit dem altbewährten Touribus durch die Stadt. 

Man mochte nicht meinen, dass dies eine Millionenstadt ist. Kaum Verkehr, keine Großstadthektik. Allerdings war auch gerade für die Spanier Feriensaison und viele waren für ein langes Wochenende wohl aus der glutheißen Stadt geflüchtet.

Madrid ist wirklich schön. So viele tolle Fassaden. Ich hätte jedes Haus fotografieren wollen. Dazu viel Kunst, Kultur und Königs wohnen auch hier. Waren aber auch im Urlaub. Vermutlich auf Malle 😎


Abends ging es dann nebst Freundin Tappas Essen und Wein trinken. Wir haben einige Stunden gequatscht und irgendwie waren dann die Gläser gegen Mitternacht leer und der bis dahin Umsatzorientierte Kellner kam nicht wieder. Sperrstunde in Spanien. Wir bekamen dann aber doch noch einen Absacker. 

Auf dem Puerta del Sol waren immer noch jede Menge Menschen unterwegs. Immerhin waren die Temperaturen inzwischen bei lauschigen 28 Grad angekommen. Straßenkünstler, Ramschverkäufer und jede Menge Touris bummelten noch durch die Nacht. Aber Wein und Hitze hatten bei mir ihre Spuren hinterlassen. Also zurück ins Hotel und ab ins Bett. Gerade eingeschlafen schreckte ich wieder hoch. Irgendwo schrie ein Mann wie am Spieß. Albtraum? Jedenfalls brauchte mein Herz eine Weile um wieder auf unter 1000 Schläge pro Minute zu kommen. Irgendwann schlief ich wieder ein.



Am nächsten Morgen ließ ich mich einfach treiben. Bummelte ein bisschen durch die Stadt und besuchte die Dachterrasse vom El Corte Ingles. Der Ausblick war eher so lala.. Und das richtige Kaufhaus zu finden war auch gar nicht so einfach. Es gibt nicht nur eines davon im Zentrum. 

Die zweite Runde Touribus war fällig. Dieses Mal etwas Abseits der Innenstadt. Aufgrund des Feiertages war noch weniger los. Ich setzte mich freiwillig unter das halbe Dach, denn die Sonne knallte bei 38 Grad vom Himmel und ich hatte mich am Tag zuvor schon rötlich verfärbt. Zum Sonnenuntergang fand ich mich an der Almudena-Kathedrale ein. Trotz Bauzaun konnte ich mir die Skyline ansehen und die Sonne legte ein tolles Spektakel zum Finale hin.




Am nächsten Morgen bummelte ich zum Plaza Major. Sehr schöner Ort aber auch viel Tourigedöns. Wer nicht in den Lokalen am Platz viel Geld ausgeben mag, gleich ums Eck ist der Mercado de San Miguel. Ein typischer spanischer Markt mit allerlei frischen Leckereien. Ich war noch zu satt vom Frühstück, aber toll sah es aus.







Noch ein bisschen rumgebummelt, Häuser fotografiert, Touron für die Daheimgebliebenen gekauft und dann ging es auch schon zum Flughafen. Natürlich mit Verspätung und in Deutschland waren gerade die Temperaturen gekippt. Aber schön wars.

So, Freitag der 13. ist ohne Unfälle von Statten gegangen (klopf auf Holz, noch ist er nicht rum). Ein sonniges Wochenende steht vor der Tür. Mal sehen, was so los ist im Pott.

Viele Grüße aus Ruhr York

Pottnudel

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