Herbst-Inventur

Nach dem Temperatursturz ist mir jetzt so richtig herbstlich. Trotzdem braucht der Garten noch etwas
Aufmerksamkeit. Nachtregen ersparte mir das Rasenmähen am Samstag. Zu nass. Son Pech 😁 Aber da muss ich vor dem Winter noch einmal ran.

So manche Blumen haben es für dieses Jahr hinter sich. Nur der Lavendel hat direkt wieder in den Frühjahresmodus geschaltet und treibt noch einmal aus. Die pinke Echinacea ist nach dem letzten Hitzeschwall knusprig und kann eigentlich schon abgeschnitten werden. Der gelbe Sonnenhut blüht zuverlässig dem Herbst entgegen. So ist noch etwas Farbe da. Das sollten die Sonnenblumen eigentlich auch, aber die tun sich gerade etwas schwer, nachdem die erste Blüte ausgedient hat.

Die Himbeeren bummeln noch so vor sich hin und ich kämpfe täglich gegen die Wanzen an, damit sie mir nicht alle Früchte anstechen. Dann werden sie nämlich hart und bitter. Und nach zwei Missernten hätte ich doch gern mal wieder eine Gute.

Die Tomatensaison ist schon vorbei. So hier und da gibt es nochmal eine kleine rote Kugel. Und der Staudenapfel hat tatsächlich genau einen einzigen Apfel dieses Jahr. Nachdem ich ihm im letzten Jahr einen Läuse-Kahlschlag verpasste und das Frühjahr auch auf sich warten ließ, wollte er nicht so recht blühen.

So ein bisschen wehmütig werde ich im Moment schon. Denn wenn ich sonst anfing den Garten für den Winterschlaf vorzubereiten, machte ich schon neue Pläne für das kommende Jahr. So wuchs das Projekt Terrasse von Jahr zu Jahr zu meinem Happy-Place. Wenn es nun aber so läuft, wie geplant, wird es hier noch maximal das kommende Frühjahr für mich geben.

Auch wenn es viele gute Gründe gibt umzuziehen, ich werde mein kleines (Teilzeit-)Paradies schon auch vermissen. Und die neue Wohnung hat hoffentlich wenigstens einen großen Balkon, wenn nicht sogar auch eine Terrasse. Dann könnte ich nämlich ein paar meiner Zöglinge mitnehmen. Den kleinen Mandelbaum zum Beispiel, den ich einst vor einem Hund retten musste, weil er ihn mit einem Stöckchen verwechselte. Und dann wieder aufpäppeln, als ich ihn in einem kalten aber trockenen Frühjahr total vergessen hatte und er kahl in den Sommer startete. Schon bevor die meisten Pflanzen überhaupt Anstalten machen, blüht er als Erster im Frühling mit seinen schönen rosa Blüten. Ich hänge gern Ostereier an die Zweige und stelle ihn dann direkt vor das Fenster, wo ich ihn sofort sehe. Und durch jahrelanges konsequentes Trimmen sieht er nun fast gut aus.

Andererseits habe ich inzwischen kaum noch Zeit für Gartenpflege. Und durch die längere Fahrtzeit zum Job werde ich ihn auch weniger nutzen können. Dann fehlt es mir hier auch einfach an Platz. Und das stört mich immer mehr. Ebenso wie die Entwicklung der Nachbarschaft. Denn wenn man ständig den Müll anderer Leute aus den Beeten sammeln muss, weil sie diesen einfach aus dem Fenster werfen, statt zu den Tonnen zu laufen und man so ein sehr grundsätzliches unterschiedliches Verständnis von Lautstärke und Aggressivität hat, verleidet das einem irgendwann alles.

Der Faktor tägliche Fahrtzeit ist aber eben einer der größten. Wenn ich jeden Tag eine Stunde sparen kann, ist das eine Menge Lebensqualität. Und das ist mir wichtig.

So, nun geht es an die Kleiderinventur. Nachdem ich gestern deutlich mehr geshoppt habe, als geplant, muss ich Platz schaffen. Und die Sommersachen können jetzt eh weg. Und da ich eben so wenig Platz habe, muss dann einmal kompletter Sortimentstausch im Frühjahr und Herbst sein.

Aber immerhin dürfte ich für dieses Jahr mit dem Shoppen durch sein. Dabei musste neben einigen Stücken fürs Büro gestern auch ein rosa Sweater mit Mausohren mit. Ich konnte ihn da einfach nicht so hängen lassen. Manchmal glaube ich, dass meine Obsession für Shirts mit Comicfiguren so eine Art Rebellion gegen das Erwachsensein ist. Aber dann doch besser Mäuse und Beagle als Midlife Crisis mit Botox und Toyboy 😂

In diesem Sine, schönen Sonntag noch.

Viele Grüße aus Ruhr York

Pottnudel

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