Sonntag, 29. September 2019

Licht und Schatten

Da hat uns der Herbst also endlich erwischt. Es begann mit einer regnerischen Woche und seit Freitag stürmt es vor sich hin. Ab heute Abend könnte es richtig ungemütlich werden. Eine Orkanwarnung wurde schon für den Pott aktiviert.

Gestern bin ich dann zum ersten Mal seit Monaten wieder so richtig nass geworden. Als ich mit vollem Wagen aus dem Konsumtempel kam, tropfte es gerade los. Da Regen ja hier inzwischen ein im Kalender anzustreichendes Ereignis ist, dachte ich mir so: Hört eh gleich wieder auf. Denkste... Der Himmel öffnete seine Schleusen und ich warf nur noch alles schnell in den Kofferraum. Ungeachtet jeder Physik und Zerbrechlichkeit. Auch wenn ich mich gern mal über das ganze Plastik aufrege, gestern war ich froh drum. So musste ich nur das Paket Zucker entsorgen. Und mich. Ein kompletter Tausch der Garderobe war angesagt.

Zuhause angekommen begab ich mich an den Herd um die Füllung für einen Karamell-Apfelkuchen vorzubereiten. Sobald die Pfanne zum Abkühlen ans Fenster durfte, war der Teig dran. Mangels Platz in meiner winzigen Küche wollte ich ihn auf dem Herd ausrollen. Der war ja eh schon eingesaut. Und so breitete  ich die Alufolie aus, strich sie glatt und da fiel mir dann sofort wieder ein, dass die Herdplatte noch heiß war... Sämtliche weitere geplanten Aktivitäten für den Tag waren nur noch einhändig möglich. Mit der anderen hielt ich einen Kühlakku...

Heute gehts wieder und da die geplante Empfängerin des Kuchens an ihrem Geburtstag das Weite gesucht hat, musste ich mich halt opfern. So ein Pech 😁 Und was soll ich sagen, der Kuchen ist soooo lecker. Der kommt in meine Rezepttruhe.  Sieht vielleicht nicht so toll aus da ich zu große Form hatte, die eigentlich für Quiche ist und somit der Teig etwas zu dünn wurde. Aber das wird definitiv einer meine neuen Lieblings-Apfelkuchen. Hier gibts die Anleitung.

Während es draußen also zunehmend ungemütlich wird, sitze ich hier in Kuschelmontur, esse Kuchen und aus der Küche wabert der Geruch von vor sich hin köchelnder Hühnersuppe durch die ganze Wohnung. Wollte ich gestern schon machen, aber aus oben genannten Gründen muss es dann bis heute warten. Denn um mich herum wird genießt, gehustet und beim Frühstück heute schaute ich in das tiefrot und verquollene Auge einer Freundin. Es wird also Zeit die Winter-Allzweckwaffe im Tiefkühler zu haben.

Und außerdem ist mir heute auch eher zum Verstecken zumute. Die vergangene Woche war emotional hart. Bei meinem Ex-Arbeitgeber sind die ersten befürchteten Kündigungen ausgesprochen worden. Es hat Europaweit deutlich mehr Leute getroffen, als ich dachte. Die generell schwierige Situation, die dauerhaft nicht zum Erfolg führen kann, hatte mich ja dazu bewogen mich anderweitig umzusehen. Aber zu wissen, dass es nun Menschen getroffen hat, mit denen ich auch einiges durchgemacht habe, tat echt weh.

Und auch bei meinem neuen AG ist die Honeymoon-Phase schon vorbei. Mein neuer Chef ist cool, die Kollegen sind nett, aber die Situation dort ist auch gerade echt schwierig. Planungsfehler und fehlende Strategie führen nun zu hartem Umdenken. Morgen werden Kollegen gekündigt.

Angeblich muss ich mir erstmal keine Sorgen machen, aber wenn man wirklich Konsequent vorgehen würde, müsste auch meine Stelle auf den Tisch. Ich hab ja seit ein paar Wochen schon an der Strategie mitgearbeitet und mir war schnell klar, dass der Plan des AG nicht aufgehen kann. Ob man es nun positiv sehen muss, dass nun umgedacht wird? Wenn es klappt, behalten mehr Leute ihren Job, als wenn wir alle zusammen untergehen. Trotzdem werden Morgen Menschen echt schlechte Nachrichten bekommen. Jetzt wo die Weihnachtszeit ansteht. Und wie gut die Chancen für den einzelnen stehen, weiß ich nicht. Sie müssen gehen, weil andere Fehler gemacht haben. Und diejenigen kriegen keine Konsequenzen zu spüren. Fair ist das alles nicht gerade.

Aber dann wiederum ist es auch leider nicht das erste Mal, dass ich so etwas mitbekomme. So sehr ich meinen Job liebe, aber diese Situationen hasse ich. Da wäre ich manchmal lieber weit weg. Denn dann kommen die Gedanken. Will ich für solche Leute arbeiten? Denen ihre eigene Nase wichtiger ist, als das Schicksal derer, für die sie Verantwortung tragen. Die sie wie eine Nummer ohne zu zögern einfach austauschen. Und gleichzeitig Höchstleistungen verlangen. Das alles drückt mir mächtig auf die Motivation. Aber scheinbar ist das unsere Welt.

Ich für mich habe verstanden, dass ich es nicht ändern kann. Akzeptieren kann ich es trotzdem nicht.  Ich kann nur sehen, dass ich vorsorge so das ich im Notfall nicht ungebremst auf die Nase falle. Und immer am Ball bleibe und mich weiterbilde. Auch wenn ich am liebsten auf eine einsame Insel ziehen würde. Aber vielleicht mache ich das ja irgendwann.

Nachdenkliche Grüße aus Ruhr York

Pottnudel
















Sonntag, 22. September 2019

Sommer Comeback

Letztes Wochenende wars ja noch schön warm, aber als ich Sonntag abends noch ein bisschen die
laue Luft genoss, dachte ich auch, dass es das jetzt wohl war. Falsch gelegen. Der Sommer hat unter der Woche zwar Pause gemacht, kam dann am Samstag aber wieder zurück. Morgens ist es zwar recht frisch, aber als ich am späten Vormittag zum Einkaufen wollte, hab ich in der Tür wieder kehrt gemacht und Jeans und Sweatshirt gegen Shorts und T-Shirt getauscht. 😎

Zwei Ladungen Wäsche sind auch noch trocken geworden und ich durfte noch einmal mit dem Duft sonnengetrockneter Bettwäsche einschlafen. Das ist für mich so das ultimative Sommerfeeling. Dieser Geruch ist speziell, das kriegt man nur mit richtig warmer Sonne hin. Auch wenn es jetzt bekloppt klingt, aber ein perfekter Sommertag riecht nach Limette. Wenn es morgens noch etwas Feuchtigkeit in der Luft hat und dann schnell warm wird, ist da dieser würzig-süßliche Geruch. Den liebe ich. Dann ist Sommer.

Aber auch der Herbst steckt mir irgendwie in den Knochen. Gestern musste es deshalb trotz muckeliger 25 Grad ein typisches Herbstgericht geben. Ente mit Rotkohl und Klößen. Ente war im Angebot, da hab ich schnell zugegriffen. Und nicht richtig hingeschaut. Denn das Ding kam mitsamt Innereien. Urgs. Nun musste der Vogel erst einmal auftauen, so dass ich nicht direkt nachsehen konnte ob das Zeugs nur im Beutel reingelegt worden war oder wirklich noch alles im Original erhalten war? Gibt's sowas überhaupt? Ich weiß es nicht. In alter Gewohnheit wollte ich schon zum Telefon greifen und meine Oma anrufen. Erst hätte sie mich ausgelacht, dann mit fachlichem Rat und geistigem Beistand geholfen.

Schon in der nächsten Sekunde schoss es mir natürlich wieder durch den Kopf und die Tränen flossen. Ich hab mich immer noch nicht daran gewöhnt, dass sie nicht mehr da ist. Sie fehlt mir schrecklich...

Die Ente bekam ich allein in den Griff. Alles war ordentlich im Beutel, wie es sich gehört.

Heute Nacht kratzte es dann ordentlich im Hals und in den Nebenhöhlen. Die ersten Schnupfennasen sind unterwegs. Aber das kann ich jetzt gerade echt nicht gebrauchen. Also kam heute früh erst einmal eine ordentliche Portion Vitamine auf den Tisch. Und da ich irgendwie schon sehr viel Tatendrang hatte, wurde auch gleich noch ein Bananenbrot gebacken (ich nehme nur die Hälfte an Zucker, das reicht locker). Auch wenn meine Kastenform sich in Luft aufgelöst hat? Aber das kann mich ja nun nicht aufhalten. Die Browniepfanne tat's auch. Dazu meine Sonntags-Playlist. Keine Eile. Einfach mal die Ruhe genießen. Das hielt zwar nur so lang bis meine "Lieblingsnachbarn" wieder mal einen Familienkrieg anfingen. Also Kopfhörer auf und ausblenden. Denn meinen sonnigen Sonntag wollte ich mir dann auch nicht von Gewaltfantasien verderben lassen.

Und während Ella Fitzgerald gerade Summertime in mein Ohr trällerte, habe ich mal eine Runde durchs Netz gedreht und nachgeschaut, was denn der Indian Summer so macht. Eigentlich wollte ich meinen Roadtrip ja dieses Jahr machen. Dann wäre es in ca. 2 Wochen losgegangen. Nach Boston fliegen, Auto einsammeln und losfahren. Aber dann kamen so manche Dinge anders als geplant. Und somit werde ich mir das nun nächstes Jahr als Geschenk zum 40. gönnen. Und wenn ich noch länger die lange Fahrt morgens hinnehmen muss um dieses Projekt zusammen mit den Umzugsplänen hinzukriegen. Aber ich WILL das nächstes Jahr machen. So!

Ganz so viel buntes Laub gibt es gerade noch nicht, aber meine Pläne Mitte Oktober zu fliegen scheinen ganz gut hinzukommen. Ich hoffe es passt. Denn spontan buchen kann man so etwas ja eher nicht und nach der Natur lässt sich auch keine Uhr stellen. Von B-Town aus soll es im Bogen erst nach Norden und dann nach Süden Richtung New York gehen. Von wo ich dann den Heimweg antreten werde. Neben bunten Wäldern möchte ich auch die Küstenstädte anfahren. An der Ostküste gibt es so viele tolle Orte. Wird bestimmt nicht einfach mich da zu entscheiden. Aber ein Jahr Zeit zu planen habe ich ja noch. Und ein Jahr extreme Vorfreude und Fernweh.

Und wenn sich das Wetter hier noch so ein bisschen hält, könnte auch der Pott bald ein leuchtendes Laubspektakel erleben. Wenn es nachts kühl und tags halbwegs trocken und warm ist, machen die Bäume auch hier eine tolle Blattfärbung durch. Letztes Jahr habe ich so manches Mal gestaunt, wenn ich morgens zur Arbeit fuhr. Noch bis in den November hinein.

Für die kommende Woche siehts aber erstmal nicht so toll aus. Aber dann könnte ich ja endlich mal wieder Hühnersuppe mit Nudeln kochen. Oder in die Wellnessoase fahren. Mir fällt schon was ein.

Viele Grüße aus Ruhr York

Pottnudel


Freitag, 20. September 2019

Fürs Klima?

Heute waren in Deutschland sehr viele Menschen demonstrieren. Tun wir hier sonst nicht so oft. Aber es geht ums Klima und neuerdings fangen die Leute an den Mund aufzumachen. Find ich generell erstmal gut.

Schon als ich ein Teenie war, malten wir Bilder von abgeholzten Wäldern in unsere Schulhefte, FCKW war über Nacht out und dass es "5 vor 12" war, wussten wir alle. Das ist immerhin mehr als 20 Jahre her (krass). Aber Bäume werden immer noch zu viele abholzt, zu viel Dreck in die Wässer geleitet und was Plastikmüll anrichtet, wissen wir nach den vielen Bildern im Netz und TV auch. Aber es wird munter weiter produziert.

Nun brauchte es eine kleine Schwedin um uns mal gehörig den Marsch zu blasen. Und wenn man dann freitags noch demonstrieren kann, statt die Schulbank zu drücken, tun das zunehmend mehr Kids gern. Gut so. Hätten wir damals auch tun sollen. Aber fünf vor zwölf war offensichtlich noch viel Zeit. Oder doch mehr ein Slogan, den wir gar nicht ganz begriffen haben.

Stattdessen wuchsen wir weiter. Lernten das Wort Emissionshandel (würg) und Umweltplakette kennen. Und auch wenn wir heute im Ruhrgebiet deutlich bessere Luft haben, als noch vor 50 Jahren, als hier die Schlote rauchten, so richtig kapiert haben wir es immer noch nicht.

Aber damit sind wir hier nicht allein. Wer mal Richtung Asien blickt und sieht, was da so in den Flüssen und der Luft landet, fragt sich, worüber wir uns eigentlich aufregen. Fingerpointing soll das nun nicht sein, aber Standards sind doch sehr unterschiedlich auf der Welt.

Auch ich dachte immer, ich lebe einigermaßen Umweltfreundlich. Dann machte ich mal den Test. Und wenn alle Menschen so leben, wie ich, brächte es 2,7 Erden. Das finde ich schon heftig. Aber ich verzichte schon oft auf Fleisch, trenne Müll, habe eine kleine Wohnung, vermeide Stromfresser, benutze keinen Weichspüler, habe keinen Trockner (außer die liebe Sonne). Und trotzdem ist es noch viel zu viel. Aber Aufgeben ist auch keine Option.

Aber dann wäre da ja auch noch die Industrie. Wie viele Erden die im Fußabdruck-Test wohl bräuchte? Selbst wenn man sich Alternativen ansieht, Stromautos zum Beispiel, merkt man schnell: So richtig gut sind die für den Planeten auch nicht. Denn wenn Strom noch aus Kohle und Erdöl gemacht wird, kann man genau so gut Benzin verbrennen. Batterien sind auch nicht immer der Umwelthit.

Und auch wenn die Menschen durch Raubbau zur Erderwärmung beitragen, sehen wir uns auch mal die Klimageschichte der Erde an. Da gab es immer schon warme und kalte Zeiten. Auch sehr lang vor uns Menschen. Und die Dinos werden kaum Schuld gewesen sein. Die gab es nämlich auch noch nicht, als die Erde noch jung und unbewohnt gut 180 Grad "warm" war. Mehr als zwei Milliarden Jahre später war die Erde dann im ersten Eiszeitalter angekommen. Vor 2,6 Millionen Jahren begann die letzte Eiszeit  und - man höre und staune - sie dauert bis heute an. Zwar befinden wir uns seit ca. 11.000 Jahren in einer wärmeren Periode, ABER wir haben EISZEIT.

Ich will mich hier nicht als Klimaforscherin aufspielen, denn ich bin keine. Aber Fakt ist, dass sich unser Planet seit Milliarden von Jahren immer wieder krass verändert hat. Und das tut er weiter. Egal, ob da ein paar kleine Plagegeister für eine Weile auf ihm rumtrampeln. Würde man unsere Erde personifizieren, würde sie seufzen und denken: Das geht auch bald wieder vorbei.

Das heißt  im Umkehrschluss nicht, dass jetzt alle wieder aus dem Fenster heizen sollen. Aber leider heißt es, dass während unsere Politiker sich gerade neue Klimasteuern ausdenken, wir den Klimawandel nicht aufhalten können. Nur kann man das den Menschen nicht sagen, denn dann würden sie Angst bekommen. Denken wir doch, wir hätten alles im Griff oder könnten mit ein bisschen Strom und Benzin sparen alles wieder gut machen.

Autsch, jetzt hab ich es gesagt. Wer möge werfe mit Steinen. Aber sehen wir der Realität ins Auge. Der Mensch ist Teil eines Problems, dass es auch ohne ihn gäbe. Oder sagen wir mal eher Zyklus dazu. Denn dann wird auch klar, dass wir vielleicht lieber anfangen sollten uns an den Planeten anzupassen, auf dem wir wohnen. Grüne Plaketten auf Autos kleben gehört wohl eher nicht dazu, sondern nicht mehr zu nah ans Wasser bauen. Zumindest keine Häuser. Dämme wären dagegen eine tolle Idee. Und wenn wir gerade bei Investitionen und Spenden sind. Es gibt immer noch sehr viele hungrige Menschen auf der Welt. Während andere Länder Tonnen von Lebensmittel wegwerfen, verbrennen und verschwenden. Oder Menschen, die an Krankheiten sterben, die wir hierzulande nicht mal mehr kennen. Das sind Menschenprobleme, die wir wirklich lösen könnten

Aber das Thema Klima ist gerade hip. Und ich werde auch weiter meinen Müll trennen und das Licht ausschalten, wenn ich einen Raum verlasse. Ich muss auch bei Umzügen nicht checken, wie hoch mein Zuhause über dem Meeresspiegel liegt, denn bis das Wasser kommt, bin ich nicht mehr hier. Dennoch bin ich gespannt, wie lange es noch dauert, bis die Menschen merken, dass sie zwar an der Oberfläche Kratzer hinterlassen, wenn sie Wälder abholzen, Bomben werfen und Arten ausrotten. Aber am Ende beherrscht dieser riesige Planet uns. Und nicht umgekehrt.

Nachdenkliche Grüße aus Ruhr York

Pottnudel


Donnerstag, 19. September 2019

Vize-Freitag

Das Wochenende nähert sich. Juchuu! 😁😁😁

Nachdem ich die letzten zwei Wochenenden eher Freizeitstress hatte, werde ich nun diese Woche ziemlich faul sein. Mal schauen, was mir so einfällt. Erst hatte ich überlegt mal wieder Wellness zu machen. Aber das Wetter soll ja gut werden, da muss das noch etwas warten.

Immerhin habe ich halbwegs meinen Schlafrhythmus wieder und bin nicht mehr so sehr müde. Auch wenn ich im Moment ganz schön komische Sachen träume. Gestern zum Beispiel begegnete mir ein Schwarm aus Teeniejahren im Traum. Er sah älter aus, graue Haare und so, aber ich hab ihn erkannt. Musste ich mal kurz googlen, was er jetzt so macht und es war etwas gruselig, denn er sah fast genauso aus wie im Traum.

Ebenfalls gruselig ein Telefonat vom Physio heute früh. Wegen einer Demo (Links gegen Rechts), die quasi vor seiner Tür stattfinden sollte, fragte er, ob ich auch früher kommen kann. Ging leider nicht. Aber immerhin war ich gewarnt und fuhr frühzeitig los. Prompt waren die Straßen großräumig gesperrt und drumherum alles verstopft. Mit Glück fand ich doch noch einen Parkplatz in der Nähe. Die Demo an sich war eher so zehn Polizisten pro Demonstrant. Aber lieber so, als mit Krawall.

Zuhause streckte mir dieses Margeritenbäumchen hier quasi die Zunge raus. Sie war im Sommer komplett verschrumpelt, also bekam sie einen Kahlschnitt und wäre längst in der Tonne gelandet, wenn ich nicht immer wieder "vergessen" hätte sie ums Eck zu bringen. Totgesagte leben eben länger.

Hach, ich freu mich aufs Wochenende. Ausschlafen, was leckeres Kochen und irgendwohin raus in die Sonne. Seele baumeln lassen, nichts tun. Entspannen.

Viele Grüße aus Ruhr York

Pottnudel


Montag, 16. September 2019

Himbeer-Cupcakes

Für meine erste Himbeer-Ernte hatte ich besondere Pläne. Leider haben die Wanzen mir keine Ernte
gegönnt. Vielleicht kann ich hier oder da noch welche Naschen, aber für mehr wird es wohl nicht reichen. 😢

Also hab ich halt welche gekauft, denn ich wollte mal wieder Cupcakes machen.

Man nehme

125 Gramm Butter
80 Gramm Zucker
2 Eier
1-2 Tütchen Vannille-Extrakt
100 Ml Milch
200 Gramm Mehl
1 Teelöffel Backpulver
1 Prise Salz
100 Gramm weiße Schokoraspel
100 Gramm Himbeeren

Zutaten außer Schokoraspel und Himbeeren verrühren. Dann kurz die Raspeln unterrühren und schließlich die Himbeeren, bis sie grob zerfallen sind.

Bei 180 Grad ca. 20 Minuten backen (mit dem Holzstäbchen prüfen). Cupcakes komplett auskühlen lassen.

Für die Haube:

200 Gramm Frischkäse
75 Gramm weiche Butter
70 Gramm Puderzucker

verrühren.

Dann 4 Esslöffel Himbeersoße passieren und hinzugeben. Ich wollte die Kerne nicht drin haben.

In einen Spritzbeutel füllen und kalt stellen.

Wenn die Masse etwas fest geworden ist eine Haube auf die Cupcakes spritzen.

Wer mag setzt noch eine Himbeere  drauf und streut Schokoraspel drüber.

Sehr lecker. 😋












Sonntag, 15. September 2019

Bergsteigen auf Pott-Art

Blick von der Halde Beckstraße/ Tetraeder
So, es wäre mal an der Zeit ein Hauptthema dieses  Blogs mit Leben zu füllen. Nämlich mit den
Eigenarten und dem Leben im "Pott". Auf Hochdeutsch handelt es sich dabei um das Ruhrgebiet.

Früher hat man hier vor allem Kohle aus der Erde geholt. Rauchende Schlote und viel Ruß gehörten dazu. Die Bergleute oder auch "Kumpel" waren allgegenwärtig. So richtig sexy war die Gegend vielleicht nicht, aber ein Wirtschaftsmotor für Deutschland. Dann wurde Kohle aus dem Ausland billiger und generell nicht mehr so viel benötigt. Das Bergwerksterben begann und das größte Ballungsgebiet in Deutschland (Platz 5 in Europa) musste sich etwas Neues einfallen lassen.

Ob der Wandel nun gut gelungen ist, ist vermutlich Ansichtssache. Viele große Unternehmen findet man hier und eine bunte Landschaft an Industrie, Menschen und besonderen Orten. Einige große Städte sind so nah zusammengewachsen, dass man manchmal nur die Straße überqueren muss und schon befindet man sich im nächsten Ort. Das gibts ja nun nicht überall. Auch wenn die Städte leider nicht besonders gut zusammenarbeiten (Stichwort ÖPNV), so kann man durchaus von der Metropole Ruhr sprechen, in welcher über 5 Millionen Menschen Leben.

Wer zum ersten Mal herkommt stellt schnell fest, dass das graue Industrieimage Geschichte ist. Im wahrsten Sinne des Wortes. Sehr grün ist es hier. In den Städten genauso wie im Umland, welches Wälder, Seen und viel Natur zu bieten hat.

Aber an manchen Städten oder Stadtteilen ist der Wandel nicht spurlos vorbeigegangen. Mal ganz davon ab, dass viele alte Gebäude den Krieg nicht überlebten und nicht immer nach Schönheit ersetzt wurden, haben die Wirtschaftsdellen auch manche Orte verfallen lassen. Und so hat der Pott neben vielen schönen Seiten auch so seine Narben.

Aber es gibt hier eben auch diese besonderen Orte. Industriedenkmale, die heute gern von Touristen besucht werden und zu Orten für Kunst und Kultur geworden sind. Und das Ruhrgebiet ist sich seines Erbes bewusst und versucht trotz knapper Haushalte diese zu bewahren.

Auch wenn das Ruhrgebiet alles andere als Flach ist, findet man hier eine besondere Form der Erderhebung. Die Halden. Wenn man von einem Aussichtspunkt den Blick schweifen lässt, sieht man so manchen Hügel aufragen, der nicht so recht in die Landschaft zu passen scheint. Dies sind nicht etwa liegengebliebene prähistorische Wanderdünen, sondern Aufschüttungen von Material welches beim Bergbau überflüssig war. Man sagt auch Abraum dazu.

Tetraeder
Insgesamt gibt es weit über 200 Halden im Pott und sie können bis zu 140 Meter hoch sein. Und das beste ist, man kann auf einige von ihnen hinaufsteigen. Oder auch radeln. Je nachdem was die Muskeln so hergeben. Denn mit dem Ende des Bergbaus wurden auch die Halden für ihren ursprünglichen Sinn nicht mehr gebraucht. Aber wo hätte man mit so viel Erde und Geröll auch hingesollt? Also wurden viele Halden begrünt, bekamen Gehwege, manchmal auch Treppen und einige von ihnen sind Ausstellungsorte für Kunstinstallationen. Soll sich ja auch lohnen, wenn man da schon hockraxelt. Wobei es auch gemütlicher begehbare Halden gibt. Und der Ausblick lohnt sich immer.

Wenn man also so durch das Ruhrgebiet fährt, sieht man manches Mal Umrisse auf Bergen, die eindeutig nicht natürlichen Formen entsprechen. Das ist dann eine solche Kunstinstallation. Oft ins Auge fällt dabei der Tetraeder. Er steht auf der Halde Beckstraße in Bottrop und ist weithin auch von den Autobahnen sichtbar. Die Halde selbst ist recht human besteigbar. Nicht zu steil und auch nicht zu hoch. Wer es sportlicher mag, kann auch die fast 400 Stufen hochsteigen. Die Wege sind gut befestigt. Wer jedoch den Sonnenuntergang bestaunen will, sollte danach zeitnah den Abstieg beginnen oder eine Taschenlampe mitbringen. Denn beleuchtet ist die Halde nicht. Im Gegensatz zum Tetraeder selbst, welcher nachts angeleuchtet wird.

Einmal oben angekommen, denkt man leicht an eine Mondlandschaft. Die Halde selbst ist zwar begrünt, auf dem Plateau liegt allerdings Schotter und der Tetraeder ragt in den Himmel auf. Aliens gab es hier übrigens wirklich mal. Aus Schotter zwar, aber beeindruckend sahen die Bilder allemal aus. Fanden nur die Behörden leider nicht und ließen die Bilder wieder mit dem Bagger entfernen.

Auf insgesamt 3 Aussichtsplattformen in bis zu 38 Meter Höhe hat man sicher einen tollen Ausblick auf den Pott. Wenn man schwindelfrei ist und es nicht stört, dass die Treppen etwas schwanken. Mich störte das und meine Höhenangst half da auch nicht weiter. Aber auch von unten sieht er nett aus. Und der Ausblick von der Halde in immerhin 80 Meter Höhe ist auch nicht zu verachten.

Roboterkreatur auf der Halde/ Extraschicht 2019
Neben dem jährlichen Treppenlauf finden auf der Halde immer mal wieder Veranstaltungen statt. In diesem Jahr zum Beispiel bei der ExtraSchicht. Die besondere Atmosphäre wurde thematisch aufgefasst und neben skurrilen Robotern und außerirdisch anmutenden Gestalten gab es eine Höhenshow mit Artisten. Sehr schön. Auch wenn aufgrund der Trockenheit das Feuerwerk ausfallen musste. Aber man konnte das Feuerwerk anderer Spielorte gut sehen.

Aber auch ohne Show lässt es sich dort gut aushalten. Nebenan liegt die Skihalle Bottrop. Weiter kann man Essen, Oberhausen und Gelsenkirchen mit einigen Landmarken sehen und bei guten Wetter kann man auch einen Blick auf Duisburg und Düsseldorf werfen.

Parken kann man am Fuß der Halde kostenlos. Verpflegung sollte man sich einpacken. Bänke gibt es auf der Halde aber weder Gastronomie oder Toiletten.

So, Petrus meint es hier heute noch einmal gut. Die Terrasse ruft und möchte von Verblühtem und zu groß Gewachsenem befreit werden.

Und in 100 Tagen ist übrigens Weihnachten. Nicht vergessen 😁

Viele Grüße aus Ruhr York

Pottnudel


Freitag, 13. September 2019

Madrid

Nachdem ich gestern feststellen musste, dass mein Spanienurlaub schon wieder einen Monat her ist, wird es nun wirklich Zeit den Bericht über Madrid nachzuliefern.

Von Valencia aus wollte ich eigentlich wieder fliegen, aber nachdem ich mich so über die Airline geärgert hatte, beschloss ich den Hochgeschwindigkeitszug zu nehmen. Ich war vorsichtshalber früh am Bahnhof, da es im Netz hieß das Gepäck wird durchleuchtet. Nagelscheren und Co. nicht erlaubt. Aber ich beschloss es drauf ankommen zu lassen, bevor ich einfach etwas wegwerfe. Und ich wusste auch nicht, welche Schlangen ich vielleicht zu erwarten habe.

Angekommen ging ich schnurstracks durch die Kontrolle. Kein Problem. Mein Zug war noch nicht angeschlagen, also fragte ich eine Mitarbeiterin am Bahnsteig. Diese versuchte mir Wortreich etwas zu erklären, was ich nicht verstand. Ihre drei Worte Englisch und meine zwei Brocken Spanisch ließen mich vermuten, dass ich zu früh war und nicht so lang am Bahnsteig sein durfte. Ein gemeinsamer Blick auf ihre Uhr brachte die Lösung. Erst 30 Minuten vor Abfahrt darf man sich dort aufhalten. Sicherheitsvorkehrungen.

Also wieder raus. 15 Minuten warten und von vorn das Ganze. Wieder schnell und problemlos, auch wenn inzwischen deutlich mehr Leute angekommen waren.

Am Bahnsteig wird das Ticket gescannt. Jeder hat einen festen Sitzplatz. Also nix wie bei der Bahn überbuchte Wagen und stundenlang stehen. Platz genug für Gepäck ist auch und - man höre und staune - auch für die Beine langer Menschen. 

Und dann gings ab. Mit gut 300 km durch das wunderschöne Spanien. 




Hätte ich gewusst, wie viel Platz da ist, hätte ich einen Fensterplatz gebucht. Dann hätte ich knipsen können. Aber gut. Fazit: Schnell, modern, sauber, pünktlich und günstig. Ich schlage vor, der Bahn-Vorstand geht da Praktikum machen. 

Angekommen in Madrid ging es erst einmal ins Hotel. Direkt ums Eck gelegen vom Puerta del Sol kann man kaum näher am Leben sein. Und trotzdem ruhig gelegen liegt das Hotel Alhambra. Für 55€ in der Hauptsaison hatte ich mir nicht viel versprochen. Aber es ist ein sehr schönes Hotel in einem gepflegten alten Stadthaus. Kann ich empfehlen.

Ich wollte mich mit einer Freundin treffen, die in Madrid lebt. Bis zum Abend hatte ich jedoch noch etwas Zeit. Bei muckeligen 36 Grad hatte ich jedoch herzlich wenig Lust zu laufen. Also ging es mit dem altbewährten Touribus durch die Stadt. 

Man mochte nicht meinen, dass dies eine Millionenstadt ist. Kaum Verkehr, keine Großstadthektik. Allerdings war auch gerade für die Spanier Feriensaison und viele waren für ein langes Wochenende wohl aus der glutheißen Stadt geflüchtet.

Madrid ist wirklich schön. So viele tolle Fassaden. Ich hätte jedes Haus fotografieren wollen. Dazu viel Kunst, Kultur und Königs wohnen auch hier. Waren aber auch im Urlaub. Vermutlich auf Malle 😎


Abends ging es dann nebst Freundin Tappas Essen und Wein trinken. Wir haben einige Stunden gequatscht und irgendwie waren dann die Gläser gegen Mitternacht leer und der bis dahin Umsatzorientierte Kellner kam nicht wieder. Sperrstunde in Spanien. Wir bekamen dann aber doch noch einen Absacker. 

Auf dem Puerta del Sol waren immer noch jede Menge Menschen unterwegs. Immerhin waren die Temperaturen inzwischen bei lauschigen 28 Grad angekommen. Straßenkünstler, Ramschverkäufer und jede Menge Touris bummelten noch durch die Nacht. Aber Wein und Hitze hatten bei mir ihre Spuren hinterlassen. Also zurück ins Hotel und ab ins Bett. Gerade eingeschlafen schreckte ich wieder hoch. Irgendwo schrie ein Mann wie am Spieß. Albtraum? Jedenfalls brauchte mein Herz eine Weile um wieder auf unter 1000 Schläge pro Minute zu kommen. Irgendwann schlief ich wieder ein.



Am nächsten Morgen ließ ich mich einfach treiben. Bummelte ein bisschen durch die Stadt und besuchte die Dachterrasse vom El Corte Ingles. Der Ausblick war eher so lala.. Und das richtige Kaufhaus zu finden war auch gar nicht so einfach. Es gibt nicht nur eines davon im Zentrum. 

Die zweite Runde Touribus war fällig. Dieses Mal etwas Abseits der Innenstadt. Aufgrund des Feiertages war noch weniger los. Ich setzte mich freiwillig unter das halbe Dach, denn die Sonne knallte bei 38 Grad vom Himmel und ich hatte mich am Tag zuvor schon rötlich verfärbt. Zum Sonnenuntergang fand ich mich an der Almudena-Kathedrale ein. Trotz Bauzaun konnte ich mir die Skyline ansehen und die Sonne legte ein tolles Spektakel zum Finale hin.




Am nächsten Morgen bummelte ich zum Plaza Major. Sehr schöner Ort aber auch viel Tourigedöns. Wer nicht in den Lokalen am Platz viel Geld ausgeben mag, gleich ums Eck ist der Mercado de San Miguel. Ein typischer spanischer Markt mit allerlei frischen Leckereien. Ich war noch zu satt vom Frühstück, aber toll sah es aus.







Noch ein bisschen rumgebummelt, Häuser fotografiert, Touron für die Daheimgebliebenen gekauft und dann ging es auch schon zum Flughafen. Natürlich mit Verspätung und in Deutschland waren gerade die Temperaturen gekippt. Aber schön wars.

So, Freitag der 13. ist ohne Unfälle von Statten gegangen (klopf auf Holz, noch ist er nicht rum). Ein sonniges Wochenende steht vor der Tür. Mal sehen, was so los ist im Pott.

Viele Grüße aus Ruhr York

Pottnudel

Donnerstag, 12. September 2019

12 von 12 im September

Schon wieder ein ganzer Monat rum, seitdem ich im Urlaub war?? Zeit für eine neue Runde 12 von 12. Draußen nur Kännchen lädt wieder ein 12 Bilder vom Tag zu posten.

Gar nicht so einfach, wenn man den Tag komplett im Workshop verbringt. Bilder aus dem Büro gehen natürlich nicht. Aber man kann mir nicht nachsagen, ich hätte es nicht versucht 😁

Um zwei Minuten vor fünf brummte mein Handy und so war ich schon fast wach, als um Punkt fünf der Wecker ging.

Vor dem Frühstück schnell die neuen Schuhe anprobiert. Beim Shoppen am letzten Samstag hatte ich sie entdeckt. Aber die Farbe war nicht in meiner Größe da. Also online bestellt und gestern kamen sie. Da war ich aber zu platt für Modenschau.


Erstmal ne Knifte schmieren. Essen werde ich sie erst im Büro. So früh will mein Magen noch nicht geweckt werden.



Das Gewand für den Tag hängt bereit.



Krass, was ist mit dem Filter passiert? Das sieht ja wie Atomsaft aus?  Ist aber nur unschuldiger Multisaft. Und Kaffee.


Nach ein paar spektakulären Sonnenaufgängen in den letzten Tagen, ist es heute früh grau und es nieselt. Aber in den kurzen Pausen am Tag lässt sich die Sonne noch blicken. Und es wird muckelige 25 Grad warm 😎



Zuhause will das Grünzeug Wasser. Soll zwar Morgen regnen, aber wer weiß...


Letzte Runde Tomaten und erste Runde Himbeeren. Leider waren die Wanzen sehr erfolgreich. Die meisten Früchte sind kaputt... 😣


Der Teich braucht auch noch Wasser und einmal Algen abfischen, bitte...


Dann noch ein kühles Getränk und in Ruhe Mails lesen. Drinnen ist es mir  zu kalt. Draußen ist es noch lauschig. Ich brauch echt ein Heizgerät...


Die Waschmaschine läuft noch, die trockene Wäsche muss noch abgenommen werden.


Dann endlich Feierabend. Füße hoch. Bloggen. 


Jahaaaa, ich kann zählen. Das waren keine 12. Der nächste 12. ist ein Samstag. Das sollte mehr Potenzial bieten. Ich gelobe Besserung.

Nun ist gut für heute.

Viele Grüße aus Ruhr York

Pottnudel

Sonntag, 8. September 2019

Herbst-Inventur

Nach dem Temperatursturz ist mir jetzt so richtig herbstlich. Trotzdem braucht der Garten noch etwas
Aufmerksamkeit. Nachtregen ersparte mir das Rasenmähen am Samstag. Zu nass. Son Pech 😁 Aber da muss ich vor dem Winter noch einmal ran.

So manche Blumen haben es für dieses Jahr hinter sich. Nur der Lavendel hat direkt wieder in den Frühjahresmodus geschaltet und treibt noch einmal aus. Die pinke Echinacea ist nach dem letzten Hitzeschwall knusprig und kann eigentlich schon abgeschnitten werden. Der gelbe Sonnenhut blüht zuverlässig dem Herbst entgegen. So ist noch etwas Farbe da. Das sollten die Sonnenblumen eigentlich auch, aber die tun sich gerade etwas schwer, nachdem die erste Blüte ausgedient hat.

Die Himbeeren bummeln noch so vor sich hin und ich kämpfe täglich gegen die Wanzen an, damit sie mir nicht alle Früchte anstechen. Dann werden sie nämlich hart und bitter. Und nach zwei Missernten hätte ich doch gern mal wieder eine Gute.

Die Tomatensaison ist schon vorbei. So hier und da gibt es nochmal eine kleine rote Kugel. Und der Staudenapfel hat tatsächlich genau einen einzigen Apfel dieses Jahr. Nachdem ich ihm im letzten Jahr einen Läuse-Kahlschlag verpasste und das Frühjahr auch auf sich warten ließ, wollte er nicht so recht blühen.

So ein bisschen wehmütig werde ich im Moment schon. Denn wenn ich sonst anfing den Garten für den Winterschlaf vorzubereiten, machte ich schon neue Pläne für das kommende Jahr. So wuchs das Projekt Terrasse von Jahr zu Jahr zu meinem Happy-Place. Wenn es nun aber so läuft, wie geplant, wird es hier noch maximal das kommende Frühjahr für mich geben.

Auch wenn es viele gute Gründe gibt umzuziehen, ich werde mein kleines (Teilzeit-)Paradies schon auch vermissen. Und die neue Wohnung hat hoffentlich wenigstens einen großen Balkon, wenn nicht sogar auch eine Terrasse. Dann könnte ich nämlich ein paar meiner Zöglinge mitnehmen. Den kleinen Mandelbaum zum Beispiel, den ich einst vor einem Hund retten musste, weil er ihn mit einem Stöckchen verwechselte. Und dann wieder aufpäppeln, als ich ihn in einem kalten aber trockenen Frühjahr total vergessen hatte und er kahl in den Sommer startete. Schon bevor die meisten Pflanzen überhaupt Anstalten machen, blüht er als Erster im Frühling mit seinen schönen rosa Blüten. Ich hänge gern Ostereier an die Zweige und stelle ihn dann direkt vor das Fenster, wo ich ihn sofort sehe. Und durch jahrelanges konsequentes Trimmen sieht er nun fast gut aus.

Andererseits habe ich inzwischen kaum noch Zeit für Gartenpflege. Und durch die längere Fahrtzeit zum Job werde ich ihn auch weniger nutzen können. Dann fehlt es mir hier auch einfach an Platz. Und das stört mich immer mehr. Ebenso wie die Entwicklung der Nachbarschaft. Denn wenn man ständig den Müll anderer Leute aus den Beeten sammeln muss, weil sie diesen einfach aus dem Fenster werfen, statt zu den Tonnen zu laufen und man so ein sehr grundsätzliches unterschiedliches Verständnis von Lautstärke und Aggressivität hat, verleidet das einem irgendwann alles.

Der Faktor tägliche Fahrtzeit ist aber eben einer der größten. Wenn ich jeden Tag eine Stunde sparen kann, ist das eine Menge Lebensqualität. Und das ist mir wichtig.

So, nun geht es an die Kleiderinventur. Nachdem ich gestern deutlich mehr geshoppt habe, als geplant, muss ich Platz schaffen. Und die Sommersachen können jetzt eh weg. Und da ich eben so wenig Platz habe, muss dann einmal kompletter Sortimentstausch im Frühjahr und Herbst sein.

Aber immerhin dürfte ich für dieses Jahr mit dem Shoppen durch sein. Dabei musste neben einigen Stücken fürs Büro gestern auch ein rosa Sweater mit Mausohren mit. Ich konnte ihn da einfach nicht so hängen lassen. Manchmal glaube ich, dass meine Obsession für Shirts mit Comicfiguren so eine Art Rebellion gegen das Erwachsensein ist. Aber dann doch besser Mäuse und Beagle als Midlife Crisis mit Botox und Toyboy 😂

In diesem Sine, schönen Sonntag noch.

Viele Grüße aus Ruhr York

Pottnudel

Freitag, 6. September 2019

Wochenende!

So, das Wetter rechtfertigt Flammkuchen. Dieser schmort gerade in der Röhre. Fertigfutter zwar, aber
den mag ich. Am Wochenende werde ich mal ein paar Rezepte aus dem Sommerschlaf holen. Sonntag ist neben Kuchenbacken für die neuen Kollegen auch Vorkochen angesagt. Wetter soll ja ideal dafür sein und nach der Zwangsabtauaktion will der TK gefüllt werden.

Ansonsten mache ich heute Abend auf faul. Hab ich verdient nach einer turbulenten ersten Woche, finde ich.

Ein bisschen Schoki, ein leckeres Getränk oder zwei und Morgen ausschlafen. Hach. Muss aber auch ein bisschen was nachholen. Und Kerzen! Die dürfen heute auch aus dem Schrank. Und kalte Füße hab ich, also auch noch Kuschelsocken raussuchen.

Ich hab übrigens gestern Abend gemerkt, dass ich eine Sache mal so gar nicht vermisse. Mein neuer AG hat keine Diensthandys. Das ich das noch erleben darf! Man dürfte zwar sein eigenes benutzen, aber das tue ich aus Prinzip nicht. Bin ja ganz froh, die Fußfessel los zu sein. Somit sehe ich, wenn ich aus der Tür gehe, tatsächlich nichts mehr. Und die Kollegen auch nicht. Und somit ist mein Postfach morgens nicht schon voll und ich habe keinen Mal-eben-nachgucken-Reflex mehr. Echt gut irgendwie. 😁

Ansonsten mal sehen, was sich am Wochenende so ergibt. Essen gehen mit den Lieblings-Ex-Kollegen ist angesagt. Danach Shoppen.

Und etwas frische Luft könnte ich auch noch brauchen. Meine Bräune schwindet schon dahin. Obwohl es noch mehr ist, als das Bild hergibt.Wird wohl auch nix mehr dieses Jahr, aber bewegen kann man sich ja trotzdem mal.

Und dann muss ich noch für den Übergang nach einem neuen Heizgerät schauen. Wenn es jetzt nur so unter 20 Grad rumbummelt und die Wäsche nicht raus kann, wird diese nicht trocken, aber die Wohnung klamm. Altbau mit Fußbodenheizung ist nicht immer von Vorteil. Aber ist ja nur noch eine Frage der Zeit, bis die Umzugswagen rollen.

Ich schiele schon immer, was der Wohnungsmarkt in Büronähe macht. Die Gegend an sich ist ganz nett und trotzdem sehr zentral. So langsam freunde ich mich mit dem Gedanken an.

So, jetzt brauche ich wirklich die Socken. Also schönen Abend und viele Grüße aus Ruhr York.

Pottnudel


Donnerstag, 5. September 2019

#WMDEDGT 0919

Schon wider ein Monat rum? Und wieder kommt die Frage, was mache ich eigentlich den ganzen Tag?

Nach langem Urlaub hat mich die Arbeitswelt seit Montag wieder. Darauf noch einmal ein Bild vom Strand. Meine Urlaubsbräune ist nämlich nicht mehr vorzeigbar.

Nun also gleicher Job, neuer Arbeitgeber, neue Stadt, neue Branche. Viele neue Eindrücke, Namen und Dinge, die in mein noch im Ruhemodus arbeitendes Hirn müssen. 

Am meisten Respekt hatte ich vor dem längeren Arbeitsweg, aber *klopfaufholz* noch geht es. Aber es wird Tage geben, dann werde ich es hassen. Wenn es gut läuft und ich da länger blieben will (und die mich auch behalten wollen), werde ich wohl kommendes Jahr näher ran ziehen. Und bald kommt auch die Gleitzeit, dann muss ich morgens nicht so rumstressen, wenn es mal knapp wird.

Also, was mache ich nun den ganzen Tag. Neben den örtlichen Regeln und Gepflogenheiten lernen, habe ich schon mein erstes Projekt begonnen. Anforderungs- und Machbarkeitsanalyse ist angesagt. Ich kenne den Laden ja selbst noch nicht und lerne so nebenbei mal eben schnell die ganze Infrastruktur kennen. Nebenbei etliche strategische Termine. Montag mal eben gleich 12 Stunden.  Abends rauch mir der Schädel.

So auch heute.

Schon um 4.38 Uhr war ich wach. 20 Minuten vor dem Wecker. Naja,wach ist relativ. Aber dann noch einmal einschlafen ist tödlich. Also raus aus den Federn. Das Fitnessarmband lobt mich trotzdem für guten Schlaf. Ich brauch trotzdem erstmal Kaffee.

Verkehr geht heute erstaunlich gut. So habe ich noch Zeit in Ruhe Vorbereitungen zu treffen. Dann heißt es Workshop-Marathon. Am Ende rauchen uns allen die Köpfe. So intensiv in die Prozesse geschaut hat wohl bisher noch keiner.

Zwischendurch schnell eine Pizza verschlungen und Bluse versaut. Jede Menge Memos geschrieben. Da muss ich Morgen mal durch.

Schnell noch ein paar Kennzahlen in Excel verfrachtet und dann ist der Tag schon fast wieder rum. 

Im Auto ging es heute auch recht zügig zurück, nachdem ich die letzten zwei Tage immer stecken geblieben bin. Super nervig. Zumal es keinen Grund gab, wie  einen Unfall oder einen Weltuntergang oder so.

Naja. Aufgrund schlechter Planung muss ich auch noch einkaufen, damit ich Morgen nicht verhungere. Bisher gings immer mit den Kollegen ums Eck. Hier gibts nichts weiter in der Nähe.  Aber ich muss das besser planen und vorkochen. Ich kann dieses Fertigfutter einfach nicht leiden und jeden Tag Pizza geht auch nicht...

Leider reagieren mein Arm und meine Schulter sehr ungnädig auf das Urlaubsende. Da muss ich dringend was machen. Physio musste leider ausfallen. Aber das sind auch nur noch zwei Behandlungen.

Für heute habe ich mir aber erstmal vorgenommen endlich früh ins Bett zu gehen. Das geht mit meinem neuen Kautschuk-Kissen übrigens super, also das Schlafen, nicht das Früh.

Ewig hab ich nach einem Kissen gesucht, dass sich nachts nicht wie ein Kraken um meinen Kopf wickelt und mich so nervte, dass ich mit den Zähnen knirschte.

So richtig der Hit war das Kissen am Anfang leider nicht. Ich packte es aus, brachte es ins Bett und als ich später ins Schlafzimmer kam, stank es gewaltig. Trotz offener Fenster. Also habe ich das Ding erst einmal auf die Terrasse verbannt. Zwei Wochen lang. Und trotzdem konnte ich es noch deutlich riechen, wenn ich dran vorbei ging.

Schließlich schleppte ich in die Dusche und wusch es. Das Auswringen war mehr als Schweißtreibend und schließlich musste ich es in Handtücher wickeln und drauf rumlaufen, um das Wasser wieder rauzukriegen. Dann nochmal eine Woche lüften. Es wurde besser, aber immer noch nicht toll. Also habe ich diese kleinen Säckchen mit Duftperlen gekauft, die so nach Weichspüler riechen und habe sie zwischen Kissen und  Schonbezug gestopft. Zwei Kissenhüllen drum. Nun war es erträglich. Etwas krasser Duft á la Frühlingswind. Aber immer noch besser als Gummi Deluxe.

Nachdem sich mein Nacken sehr über die neue Schlaflage beschwert hat, findet er es nun gut. Ich schlafe tiefer und wache seltener auf. Zumindest merke ich es nicht mehr. Mein Armband schon. Aber man kann es nicht allen Recht machen 😎

Müde Grüße aus Ruhr York

Pottnudel

Sonntag, 1. September 2019

Hallo September - Endlich wieder Lebkuchen

Mal wieder die Hälfte beim Einkaufen vergessen, quälte ich mich gestern noch einmal ins muckelig warme Auto. 34 Grad im Schatten behauptete das Thermometer. Naja, hilft nix.

Im Supermarkt angekommen, Schweißperlen auf der Stirn. Und was steht da?  Drei Reihen Lebkuchen und Co. Die Menge strömte zum Eisregal, also schlich ich mich verschämt zwischen die Reihen und knipste schnell das Bild. War mir schon fast peinlich, neben dem Weihnachtsgebäck zu stehen.

Ich werds ja nie verstehen, warum das nicht wenigstens bis Oktober warten kann. Aber gut. An der Kasse dann der Beweis, die Leute kaufen schon. Auf dem Einkaufswagen thronte neben Bier und Grillwurst die Tüte Spekulatius. Na dann: Guten Appetit.

Über Nacht hat sich der Sommer wie angekündigt und pünktlich zum meteorologischen Herbstanfang verabschiedet. Mancherorts mit so viel Getöse, dass eine Bühne am Baldeneysee teils zusammengebrochen ist. Hatte erst noch überlegt mit Freunden zum Lichterfest in den Westfalenpark zu fahren. Aufgrund der Wetterwarnung hatte ich mich dann doch noch dagegen entschieden. Was wohl gut war, denn der Park wurde wegen des Sturms geräumt.

Im September werde ich:

- Einen neuen Job beginnen (Morgen!)
- Die Sommersachen aussortieren und in Winterschlaf schicken (Schluchz)
- Anfangen mich auf eine Zertifizierung vorzubereiten (Sehr umfangreich und teuer, also lerne ich erstmal für mich)
- Ein paar Pötte Suppe kochen und einfrieren (Nachdem ich den Eisschrank nicht richtig zugemacht habe, ist da gar nix mehr)
- Kürbisse suchen und fotografieren, inkl. schöner langer Spaziergänge ohne Schweißausbrüche
- Nach Scheveningen zum Drachenfest fahren
- Meinen Laptop aufräumen und Bilder archivieren (Mein Schätzchen wird alt und wenn es spontan stirbt, will ich nicht meine ganzen Bilder verlieren. Ist mir schonmal passiert)
- Seit Monaten mal wieder Kerzen anmachen
- Abnehmen und Sport machen! Wobei da ein Monat nicht ausreichen wird, aber irgendwo muss man ja mal anfangen.
- Hier im Blog ein paar schöne Orte im Pott vorstellen
- Recherchieren für ein paar Blog-Artikel-Ideen

Ich hoffe wir kriegen tolles Herbstwetter. So ein bisschen kühler, aber noch ein bisschen Sonne.

Viele Grüße aus Ruhr York

Pottnudel

Hallo M(e)ärz!

 Der März ist der erste Monat, der etwas Hoffnung auf Frühling macht. Auch wenn der erste Tag gestern grau und eher nicht so nett daherkam. ...