Stürmische Zeiten

Gerade scheint hier noch so unschuldig die Sonne und ich habe noch schnell die Gunst der Stunde genutzt, um alles was leicht wegfliegen kann vom Balkon zu holen. Denn während es vor Kurzem noch hieß, dass es im Norden stürmisch und hier gerade etwas ungemütlich wird, so ist die Sturmprognose nun doch ziemlich nah an Ruhr York gerutscht. 

Gleich zwei Stürme sind im Anflug und beide könnten durchaus den Titel Orkan gewinnen. Was hier gestern noch helloranges Warngebiet war ist heute schon rot bis lila. Da trösten auch die erwarteten 14 Grad nicht, wenn man nicht mal mit Stein am Bein raus kann. Da muss ich dann ja nicht unbedingt draußen umrennen und so habe ich schon mal alles erledigt für diese Woche, was  mit dem Verlassen der sicheren vier Wände zusammenhing. Und dann schauen wir jetzt mal, wo der Sturm wirklich lang zieht.

Nicht weniger stürmisch geht die politische Lage in Europa weiter. Herr Scholz stammelte zwar in der Pressekonferenz nach seinem kurzen Gespräch mit Putin von Dialog und Diplomatie, aber der Putin lacht sich wahrscheinlich gerade wieder ins Fäustchen. Marschiert mal eben mit ein paar tausend Soldaten an die ukrainische Grenze und demonstriert, was er von Souveränität und Demokratie hält. Als Erklärung nimmt er das Beispiel des Eingreifens der Nato in Jugoslawien her, nennt es selbst ein schlechtes Beispiel und schmunzelt vor sich hin, denn ihm ist klar, dass er wieder mal Eindruck auf Nato und EU gemacht hat mit seiner Aktion. 

Gut, aus seiner Sicht kann man vielleicht nachvollziehen, warum er weder das eine noch das andere direkt vor seiner Haustür haben will. Aber als Despot und Diktator von Genozid in den Separatistengebieten zu sprechen, da muss ich sagen, ich hätte die Geduld nicht gehabt, mir so einen Schwachsinn anzuhören. Selbst im Beisein der deutschen Delegation zieht Putin seine Propagandashow ab und will Freifahrtscheine erpressen. Und er hat ja nicht erst einmal Erfolg gehabt. Georgien, Krim und Syrien sind die besten Beispiele. Und so wird es vermutlich letztendlich auch dieses Mal wieder laufen. Denn vor einem Krieg würde er nicht zurück schrecken, auch wenn er weiß, dass Russland ebenso bluten würde. Wenn die Innenpolitik und Wirtschaft am Boden sind, hat ein krankes Ego nicht mehr viel zu verlieren. Immer schön im Glauben, dass wenn es knallt er ja sicher im Bunker sitzt.  Mit kriminellen Egomanen kann man nicht verhandeln und Drohungen sind nur Wind auf seinen Mühlen, denn so rechtfertigt er seine Kriegsspielchen gegenüber seinem Land. Aber sich weiter erpressen lassen wird keine Alternative für den Westen sein. Ein Krieg mit den heutigen Waffen aber auch nicht. Auch wenn jetzt angeblich ein paar Soldaten von den Grenzen abrücken sollen, vom Tisch ist die Sache noch lange nicht. Auch die Richtung dieses Sturms ist noch ungewiss.

Viele Grüße aus Ruhr York

Pottnudel

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