Heizkostenschock?

 Ich mach mir ja schon seit Wochen ein bisschen Sorgen um die Nebenkosten. Das erste Jahr im neuen Heim ist fast rum und eines ist klar, von Sanierung hat man hier nicht viel gehalten. Die Heizung ist alt, die Architektur recht offen. Und den Verbrauch kann man ja erstmal nur schätzen.

Nun hatte ich glücklicherweise noch einen Vertrag gemacht, bevor die Gaspreise stiegen, also war das schon mal nicht mehr das große Problem. Aber was die Nachbarin so von ihrem Verbrauch erzählte, machte mir dann doch Sorgen. Sie zahlte mehr als doppelt so viel wie ich und musste trotzdem saftig nachzahlen. Gut, es wohnt eine Person mehr im Haus, aber durch Homeoffice bin ich dafür den ganzen Winter Zuhause gewesen. Außerdem hat sie schon neue Heizung und effizientere Fenster und eine vernünftige Haustür und sie ist in der Mitte, nicht wie ich an der Ecke und in der Windschneise. Mir schwante böses.

Also versah ich die Eingangstür mit Zugstopp und dämmendem Vorhang, das Teil ist nämlich uralt und es zieht jämmerlich. Zu Beginn des Herbst bemerkte ich, dass die Heizung  dort wie verrückt bollert und sie ließ sich auch nicht regeln. Nach Rücksprache mit dem Vermieter wurde sie dann ganz abgeklemmt, ich brauch da unten kein Tropenklima. Und der Vermieter wollte den Heizkörper natürlich nur ungern austauschen. Trotzdem kam es mir im Abstellraum am Eingang manchmal verdächtig warm vor und auch im oberen Bad habe ich Fußbodenheizung, obwohl da keine ist. Es ist einfach nur verdammt schlecht gedämmt hier und entsprechend erwartete ich eine dicke Rechnung.

Auch in den Zwischengang zur Wohnung kam noch ein Vorhang und an die Fenster, was sich durchaus bemerkbar machte. Trotzdem ging bei der großen Heizung im Wohnzimmer nur ganz oder gar nicht. Ständig ging die Heizung an und aus. Nur warm wurde sie nicht. Der herbeigerufene Montur erklärte, dass die Mamorplatten über der Heizung so doof angebracht waren, dass die Heizung sich zu schnell wieder abschaltet und ich sie nur noch höher stellen kann. Das erschien mir keine gute Lösung und so montierte ich die Platten neu und zwar so, dass das Thermometer nicht mehr überhitzt und siehe da, seitdem läuft die Heizung gleichmäßig ohne voll aufgedreht werden zu müssen. Und ich weiß jetzt, wie man diese Platten montiert. Man lernt ja nie aus.

Außerdem schaffte ich mir Raumthermometer an, um die Temperatur im Auge zu haben. Wenn man viel am Schreibtisch sitzt, friert man irgendwann und unterschätzt das. Etwas Hoffnung machte mir auch der Kammerjäger, als er auf den Dachboden stieg und meinte, es müsse wohl sehr gut gedämmt sein.

Gegen Ende der letzten Jahres machte ich dann mal einen Zwischencheck mit dem Gasanbieter und mein Abschlag war tatsächlich etwas niedrig, was ich aber schon gedacht hatte. Lockangebote nennt man sowas wohl. Der neue Abschlag sollte also noch etwas aufholen, erschien mir für 100 Quadratmeter aber immer noch nicht dramatisch. 

Nun ist die Periode also rum und erst mal bekam ich fast einen Herzinfarkt, denn im Onlineportal stand eine sehr hohe Verbrauchssumme. Die hatte ich auch nicht gemeldet und der Gaszähler sagte auch etwas ganz anderes. Nach Rücksprache mit dem Anbieter war es aber wohl nur ein Fehler. Mein Verbrauch entspricht den Erwartungen und so habe ich zwar eine kleine Nachzahlung, aber eben weil der Abschlag erst viel zu niedrig war. Im nächsten Jahr passt es locker, selbst wenn er ein kalter Winter wird. 

Puh...

Next Stop Stromlieferant, denn wegen Homeoffice und vieler Geräte war ich hier auch nicht so sicher. Allerdings hatte ich den Abschlag hier damals schon großzügiger berechnet und verwende wo immer es geht sparsame Geräte und Birnen. Und Tatsächlich habe ich nicht ansatzweise den Verbrauch. Also auch alles gut und vermutlich sogar eine nette Nachzahlung.

Also muss ich wohl nicht in der Fußgängerzone singen gehen. Obwohl, wenn mein Zahnarzt so weiter macht... Neben der kaputten Krone muss ein Implantat rein und ein anderer Zahn bröckelt auch. Das wird noch was. Immerhin habe ich nun Hoffnung, dass die schon zwei Mal rausgebrochene Krone künftig hält, denn sie war schlicht falsch montiert. War also gut, dass ich zu meinem alten Zahnarzt zurück gekehrt bin. Auch wenn ich da jedes mal 45 Minuten pro Weg fahren muss. 

Ansonsten macht sich der Pott gerade zur zweite Runde Orkan bereit. Von Mittwoch auf Donnerstag hat es hier schon gut geweht. Schlafzimmer unterm Dach mit Berglage ist da nicht gerade förderlich. Ich dachte, das Dach fliegt davon, so laut war das.

Auch wenn wir hier nur Warnstufe orange haben, gibt der Sturm schon in den ersten Minuten mehr, als was der ganze Donnerstag konnte. Das kann ja heiter werden.

Stürmische Grüße aus Ruhr York

Pottnudel




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