Servicewüste

 Man muss es derzeit erwähnen, denn es ist eine Seltenheit. Die Sonne hat heute schon wieder geschienen. Nachdem gestern sämtliche Wetterwarnungen aktiv waren und es gestürmt und gegossen hat, so dass ich schon überlegte, ob die Gesamtheit des im Haus vorhandenen Holz für eine Ein-Frau-Arche reichen würde, welche ich bei Bedarf vom Balkon aus zu Wasser lassen könnte...

Heute war es zwar nicht wärmer, aber dank des nicht mehr vorhandenen Windes fühlten sich sieben Grad auch wieder so an und nicht wie minus vier. 

Nachdem ich am Samstag schon einen Ausflug in die Welt anderer Automarken gemacht hatte, beschloss ich nun doch bei den mir bekannten Leisten zu bleiben und suchte nach entsprechenden Angeboten. Das mir genehme Modell gibt es erst seit vier Jahren und weil der Hersteller wegen der derzeitigen Lieferprobleme keine neuen Autos auf die Straße kriegt, ist das Gebrauchtwagenangebot auch überschaubar. Also genehmigte ich mir etwas mehr Budget als zuerst geplant, denn wenn ich mir mal was in den Kopf gesetzt habe...

Ein Angebot in der Nähe betrachtete ich dann heute früh bei einem hier in der Gegend sehr bekannten VW-Großhändler. Ich bin kein Fan von dem Laden, die haben mich schon mal nicht bedient, als ich auf der Suche war. Aber eben wenig Angebot und die Nähe ließen es mich noch mal versuchen. 

Und ich hätte es lassen sollen. Das ausgeschriebene Modell war definitiv ein Bauernfänger. Kein Jahr alt, aber sah aus, als wenn es mit der Schleifmaschine gewaschen und mit Splitt poliert wurde. Der Verkäufer war ein Lackaffe. Ich hatte gerade noch nach Schäden gefragt, die er verneinte, aber wieso die Fahrertür offensichtlich mit einem Lackstift behandelt worden war und der Kofferraum aussah, als hätte dort drinnen ein Rave stattgefunden, hat er nicht mal versucht zu beantworten. Alles kein Problem, nehmen sie doch ein anderes Modell. Kostet auch nur X-tausend mehr (und damit außerhalb des bereits genannten erhöhten Rahmens). Ein Wagen wäre vielleicht in Frage gekommen, aber Probefahrt und reservieren um eine Nacht drüber zu schlafen ist nicht. Klar müsse man so etwas überdenken, aber die Nachfrage wäre ja so hoch und wenn man nicht sicher sein könne, dass ich den Wagen auch kaufe. Bla, bla... Also dann knutsch mich doch mal da, wo die Sonne nicht scheint, lieber Gottfried. Ich kauf doch nicht die Katze im Sack. Ich kann mir dann ja schon vorstellen, wie ihr mit mir umgeht, wenn mal was mit dem Auto sein sollte. Zumal ich den Vergleich zu den sehr freundlichen und zuvorkommenden Händlern vom Samstag noch lebhaft im Kopf hatte. 

Also zurück nach Hause, Alternativen suchen. Ein Wagen war bereits inseriert aber noch nicht fertig zur Besichtigung. Vielleicht nächste Woche. Ein anderer Händler hätte mehrere Modelle, aber ist auch ein Stunde Fahrt von mir entfernt. Aber egal, angerufen. Probefahrt? Gar kein Problem, ich kann gern sofort vorbei kommen. Auch wenn es zehn Minuten später dann doch auf Morgen verschoben wurde, das Auto hatte einen Nagel im Reifen. Also Morgen dann jetzt.

Stattdessen ging es noch zum Konsumtempel, Zutaten für Glasnudeln mit Gemüse, Erdnusssoße und Omelett einkaufen. Dann endlich an den Schreibtisch, zumindest noch ein bisschen lernen.  

Und dann schauen wir Morgen mal ob ich wieder so eine verschrammte Karre zu Gesicht bekomme. Ich bezweifle es, denn auch bei vorherigen Autokäufen, hat noch niemand gewagt, so eine verschrammte Karre als Topangebot anzupreisen. 

Viele Grüße aus Ruhr York

Pottnudel



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