Donnerstag, 24. Februar 2022

Krieg

 Es gibt ja so Filme, die so überspannt erzählt werden, dass man entweder mit den Augen rollt, wenn die Akteure sich hingegen jeder Vernunft und Erwartung benehmen. Oder man schreit den Fernseher an. 

Genau diesen schlechten Film haben wir in den vergangenen Wochen in Europa gesehen. Nach jahrelangen schweren Konflikten zwischen Russland und der Ukraine hat der Psychopath aus dem Osten erneut der Welt bewiesen, dass alle Diplomatie und Verträge nicht das Papier wert sind, auf dem sie stehen. Demokratie und Souveränität sagen ihm eh nichts, denn er ist ein Despot und Diktator und strebt danach Russland weiter auszubauen und nur die eignen Interessen durchzusetzen.

Also hat er vor den Augen der westlichen Welt einen Krieg vorbereitet. Und wir haben zugesehen.

Wir rechnen ca. 90 Jahre zurück, als ein inzestuöser Bastard eine ähnliche Show in Europa abgezogen hat. Bis heute beteuern wir alle, dass sich so etwas ja nicht wiederholen kann. Aber Putins Schlägertrupps töten weltweit ungeniert Menschen, holen Flugzeuge vom Himmel, manipulieren Wahlen, führen Cyberkriege. Das Gesicht des Kriegs, den Russland schon lange gegen die Welt führt hat ein anderes, als die Grabenkämpfe in der Normandie. Aber Geschichte wiederholt sich bekanntermaßen. Und nun fallen sogar wieder Bomben in Europa. Putin kennt kein Halten mehr.

Die Ukraine soll sich nicht weiter mit dem Westen verbünden, sondern ins vereinte Russland zurück kehren. So devot wie Lukaschenko wollte die Ukraine aber nicht sein. Also spricht Putin der Ukraine sogar ihre Existenz ab und scheut sich auch nicht von Genozid zu sprechen. Alle Argumente Putins sind an den Haaren herbei gezogen. Er hat die Unruhestifter in die  Ostukraine eingeschleust und für Krieg gesorgt. Dann entscheidet er mal eben, die angeblichen Separatistengebiete anzuerkennen und bietet ihnen natürlich, ganz der Schützer der Freiheit, Hilfe an, wenn sie nur Fragen. Und  - Huch, so ein Zufall - da stehen ja gerade 150.000 Soldaten in der Nähe rum. 

Jemand der beteuert seine Soldaten abzuziehen, während diese ihre Waffen laden, jemand der immer wieder Staatsgebiete verletzt und gewaltsam übernimmt (wir erinnern uns an die Krim und an Georgien), jemand der auf sämtliche Friedensabkommen scheißt, jemand der  durch seine Geiseln (Weißrussland) seinen Nachbarn mutwillig Schaden zufügt, dem kann man künftig nicht mehr vertrauen. 

Putin hat der Welt mal wieder ins Gesicht gefurzt. In seinem eigenen Land macht er sich keinen geschichtsträchtigen Namen. Russland leidet seit langem unter schwacher Innenpolitik und Unterdrückung. Also muss er den skandalösen und blutige Weg gehen und ermordet Menschen, um sich seinen Eintrag in die Geschichtsbücher zu sichern.

Putin ist ein schwer psychisch kranker Mann, der sich sogar selbst innerhalb seiner Beraterkreise isoliert hat. Sein gesamtes Verhalten in den letzten Jahren wäre eine Bilderbuchstudie für diverse psychische Störungen. 

Und trotzdem hat er die Macht über wirtschaftliche und militärische Ressourcen, die der Welt großen Schaden zufügen können. Nicht zuletzt die fortwährenden wirtschaftlichen Verbindungen zum Westen haben das aber auch erst möglich gemacht. Denn selbst jetzt, wo Sanktionen verhängt werden und die westliche Welt sich empört zeigt, klingen in Nebensätzen die Wünsche durch, das russische Gas solle aber natürlich weiter fließen. Dabei wären Sanktionen in diesem Bereich wirklich schmerzhaft für Russland.

Zum Preis eines warmen Heimes sieht man aber weiter zu, wie Putin immer wieder jegliche Grenzen überschreitet. Noch sind es ja nicht die Grenzen der EU, noch stehen die Panzer nicht vor der eigenen Haustür. Aber man muss sich da realistisch dem Problem stellen. Russland hat bisher trotz enormer Verletzungen von Völkerrecht keine derart empfindliche Strafen erhalten, die weitere Überfälle auf Nachbarländer verhindert hätten. In den vergangenen Tagen wurde mehr über die Auswirkungen von Sanktionen gegen Russland auf die deutsche Wirtschaft diskutiert, als über die Menschen, die keine zweitausend Kilometer von hier getötet werden. 

Es ist nicht so, dass wir aus dieser Sache ungeschoren rauskommen können. Wir haben Handel mit dem Despoten betrieben und wenn wir unsere Grundwerte nicht aufgeben wollen, müssen wir sie jetzt verteidigen. Vielleicht zunächst noch nicht mit der Waffe in der Hand, weh tun wird es dennoch. Börsen reagieren und treffen damit jeden, Gaspreise werden steigen und manche Waren nicht verfügbar oder absetzbar sein. Aber es gibt keine Alternative, denn wir wollen nicht in ständiger Angst vor Krieg leben. Stattdessen muss sich Deutschland, Europa und die Welt fragen, ob es künftig noch irgendeine wirtschaftliche Verbindung zu Russland geben kann und Alternativen zum Beispiel zum russischen Gas und Öl finden. Es ist nicht unmöglich, aber die Bequemlichkeit lieber mit Diktatoren zu handeln muss jetzt enden und eine Unabhängigkeit von Schurkenstaaten aufgebaut werden.

Demokratie ist keine Selbstverständlichkeit und hat ihren Preis. Das haben wir in der Wohlstandsgesellschaft aber vergessen. Nun werden wir auf sehr unangenehme Weise daran erinnert und müssen langfristig dafür sorgen uns nicht weiter erpressbar zu machen.


Dienstag, 22. Februar 2022

22.02.2022

 Das ist mein 222. Blogeintrag.

Ganz schön viele 2er heute. Ich hatte mir den Eintrag extra für dieses Datum aufgehoben.

Das es ausgerechnet der Tag wird, an dem Putin endgültig die letzte lockere Schraube rausfällt, steht auf einem anderen Blatt...

Heute früh habe ich erst mal einen Ausflug gemacht, um mein Auto vom Händler zu holen. Die Bahn machte ihrem Ruf wieder alle Ehre und auch wenn ich einen modernen Regionalzug (sogar mit zweisprachiger Ansage) erwischte und es nicht so voll war, stand ich dann mal 30 Minuten im Nirgendwo, verpasste meinen Anschluss und musste für den restlichen Weg ein Taxi nehmen, was nochmal fast so viel wie die Fahrkarte gekostet hat. Danke Bahn, für nix. Mal wieder.

Gut aber auch, dass ich nicht gestern fahren musste, da ging sturmtechnisch nämlich gar nichts. Gleich drei Unwetter hintereinander gabs in den vergangenen Tagen nicht nur im Pott. Aber das Dach ist noch drauf auf dem Häuschen, auch wenn es sich manchmal so anhörte, als wenn das nicht mehr lange so ist. Letzte Nacht kam mir dann im Bett irgendwas sehr merkwürdig vor. Richtig, es war Stille. Zum ersten Mal seit Tagen. 

Immerhin, jetzt ist das neue Auto da. Und wunderschön ist es. Das andere geht Freitag weg. Da fiel mir dann heute früh siedend heiß ein, dass ja die Sommerreifen noch eingelagert sind. Also da auch noch einen Termin zur Abholung gemacht. 

Heute Nachmittag meldete sich dann mein neuer Chef um für nächste Woche schon mal grob den Ablauf zu besprechen. Ich gehöre Standorttechnisch jetzt in ein anderes Bundesland, was okay ist, da wir auf lange Sicht nur zwei Tage im Büro sein müssen. Aber da fiel mir gerade auch so ein, ob die wohl die gleichen Feiertage haben? Und was soll ich sagen, die haben doch tatsächlich einen ganzen Feiertag weniger. Das ist ein Skandal. 

Auch der Kostenvoranschlag von Zahnarzt hätte nicht unbedingt heute kommen müssen. Das wird auch wieder teuer. Ich gewöhne mich mal an den Gedanken, dass Balkonien oder Nordsee dieses Jahr für den Urlaub ausreichen müssen. Ostsee lassen wir wohl vorerst besser mal. 

So, zurück an die Bücher, ich prokrastiniere hier nur rum.

Viele Grüße aus Ruhr York

Pottnudel

Freitag, 18. Februar 2022

Heizkostenschock?

 Ich mach mir ja schon seit Wochen ein bisschen Sorgen um die Nebenkosten. Das erste Jahr im neuen Heim ist fast rum und eines ist klar, von Sanierung hat man hier nicht viel gehalten. Die Heizung ist alt, die Architektur recht offen. Und den Verbrauch kann man ja erstmal nur schätzen.

Nun hatte ich glücklicherweise noch einen Vertrag gemacht, bevor die Gaspreise stiegen, also war das schon mal nicht mehr das große Problem. Aber was die Nachbarin so von ihrem Verbrauch erzählte, machte mir dann doch Sorgen. Sie zahlte mehr als doppelt so viel wie ich und musste trotzdem saftig nachzahlen. Gut, es wohnt eine Person mehr im Haus, aber durch Homeoffice bin ich dafür den ganzen Winter Zuhause gewesen. Außerdem hat sie schon neue Heizung und effizientere Fenster und eine vernünftige Haustür und sie ist in der Mitte, nicht wie ich an der Ecke und in der Windschneise. Mir schwante böses.

Also versah ich die Eingangstür mit Zugstopp und dämmendem Vorhang, das Teil ist nämlich uralt und es zieht jämmerlich. Zu Beginn des Herbst bemerkte ich, dass die Heizung  dort wie verrückt bollert und sie ließ sich auch nicht regeln. Nach Rücksprache mit dem Vermieter wurde sie dann ganz abgeklemmt, ich brauch da unten kein Tropenklima. Und der Vermieter wollte den Heizkörper natürlich nur ungern austauschen. Trotzdem kam es mir im Abstellraum am Eingang manchmal verdächtig warm vor und auch im oberen Bad habe ich Fußbodenheizung, obwohl da keine ist. Es ist einfach nur verdammt schlecht gedämmt hier und entsprechend erwartete ich eine dicke Rechnung.

Auch in den Zwischengang zur Wohnung kam noch ein Vorhang und an die Fenster, was sich durchaus bemerkbar machte. Trotzdem ging bei der großen Heizung im Wohnzimmer nur ganz oder gar nicht. Ständig ging die Heizung an und aus. Nur warm wurde sie nicht. Der herbeigerufene Montur erklärte, dass die Mamorplatten über der Heizung so doof angebracht waren, dass die Heizung sich zu schnell wieder abschaltet und ich sie nur noch höher stellen kann. Das erschien mir keine gute Lösung und so montierte ich die Platten neu und zwar so, dass das Thermometer nicht mehr überhitzt und siehe da, seitdem läuft die Heizung gleichmäßig ohne voll aufgedreht werden zu müssen. Und ich weiß jetzt, wie man diese Platten montiert. Man lernt ja nie aus.

Außerdem schaffte ich mir Raumthermometer an, um die Temperatur im Auge zu haben. Wenn man viel am Schreibtisch sitzt, friert man irgendwann und unterschätzt das. Etwas Hoffnung machte mir auch der Kammerjäger, als er auf den Dachboden stieg und meinte, es müsse wohl sehr gut gedämmt sein.

Gegen Ende der letzten Jahres machte ich dann mal einen Zwischencheck mit dem Gasanbieter und mein Abschlag war tatsächlich etwas niedrig, was ich aber schon gedacht hatte. Lockangebote nennt man sowas wohl. Der neue Abschlag sollte also noch etwas aufholen, erschien mir für 100 Quadratmeter aber immer noch nicht dramatisch. 

Nun ist die Periode also rum und erst mal bekam ich fast einen Herzinfarkt, denn im Onlineportal stand eine sehr hohe Verbrauchssumme. Die hatte ich auch nicht gemeldet und der Gaszähler sagte auch etwas ganz anderes. Nach Rücksprache mit dem Anbieter war es aber wohl nur ein Fehler. Mein Verbrauch entspricht den Erwartungen und so habe ich zwar eine kleine Nachzahlung, aber eben weil der Abschlag erst viel zu niedrig war. Im nächsten Jahr passt es locker, selbst wenn er ein kalter Winter wird. 

Puh...

Next Stop Stromlieferant, denn wegen Homeoffice und vieler Geräte war ich hier auch nicht so sicher. Allerdings hatte ich den Abschlag hier damals schon großzügiger berechnet und verwende wo immer es geht sparsame Geräte und Birnen. Und Tatsächlich habe ich nicht ansatzweise den Verbrauch. Also auch alles gut und vermutlich sogar eine nette Nachzahlung.

Also muss ich wohl nicht in der Fußgängerzone singen gehen. Obwohl, wenn mein Zahnarzt so weiter macht... Neben der kaputten Krone muss ein Implantat rein und ein anderer Zahn bröckelt auch. Das wird noch was. Immerhin habe ich nun Hoffnung, dass die schon zwei Mal rausgebrochene Krone künftig hält, denn sie war schlicht falsch montiert. War also gut, dass ich zu meinem alten Zahnarzt zurück gekehrt bin. Auch wenn ich da jedes mal 45 Minuten pro Weg fahren muss. 

Ansonsten macht sich der Pott gerade zur zweite Runde Orkan bereit. Von Mittwoch auf Donnerstag hat es hier schon gut geweht. Schlafzimmer unterm Dach mit Berglage ist da nicht gerade förderlich. Ich dachte, das Dach fliegt davon, so laut war das.

Auch wenn wir hier nur Warnstufe orange haben, gibt der Sturm schon in den ersten Minuten mehr, als was der ganze Donnerstag konnte. Das kann ja heiter werden.

Stürmische Grüße aus Ruhr York

Pottnudel




Dienstag, 15. Februar 2022

Stürmische Zeiten

Gerade scheint hier noch so unschuldig die Sonne und ich habe noch schnell die Gunst der Stunde genutzt, um alles was leicht wegfliegen kann vom Balkon zu holen. Denn während es vor Kurzem noch hieß, dass es im Norden stürmisch und hier gerade etwas ungemütlich wird, so ist die Sturmprognose nun doch ziemlich nah an Ruhr York gerutscht. 

Gleich zwei Stürme sind im Anflug und beide könnten durchaus den Titel Orkan gewinnen. Was hier gestern noch helloranges Warngebiet war ist heute schon rot bis lila. Da trösten auch die erwarteten 14 Grad nicht, wenn man nicht mal mit Stein am Bein raus kann. Da muss ich dann ja nicht unbedingt draußen umrennen und so habe ich schon mal alles erledigt für diese Woche, was  mit dem Verlassen der sicheren vier Wände zusammenhing. Und dann schauen wir jetzt mal, wo der Sturm wirklich lang zieht.

Nicht weniger stürmisch geht die politische Lage in Europa weiter. Herr Scholz stammelte zwar in der Pressekonferenz nach seinem kurzen Gespräch mit Putin von Dialog und Diplomatie, aber der Putin lacht sich wahrscheinlich gerade wieder ins Fäustchen. Marschiert mal eben mit ein paar tausend Soldaten an die ukrainische Grenze und demonstriert, was er von Souveränität und Demokratie hält. Als Erklärung nimmt er das Beispiel des Eingreifens der Nato in Jugoslawien her, nennt es selbst ein schlechtes Beispiel und schmunzelt vor sich hin, denn ihm ist klar, dass er wieder mal Eindruck auf Nato und EU gemacht hat mit seiner Aktion. 

Gut, aus seiner Sicht kann man vielleicht nachvollziehen, warum er weder das eine noch das andere direkt vor seiner Haustür haben will. Aber als Despot und Diktator von Genozid in den Separatistengebieten zu sprechen, da muss ich sagen, ich hätte die Geduld nicht gehabt, mir so einen Schwachsinn anzuhören. Selbst im Beisein der deutschen Delegation zieht Putin seine Propagandashow ab und will Freifahrtscheine erpressen. Und er hat ja nicht erst einmal Erfolg gehabt. Georgien, Krim und Syrien sind die besten Beispiele. Und so wird es vermutlich letztendlich auch dieses Mal wieder laufen. Denn vor einem Krieg würde er nicht zurück schrecken, auch wenn er weiß, dass Russland ebenso bluten würde. Wenn die Innenpolitik und Wirtschaft am Boden sind, hat ein krankes Ego nicht mehr viel zu verlieren. Immer schön im Glauben, dass wenn es knallt er ja sicher im Bunker sitzt.  Mit kriminellen Egomanen kann man nicht verhandeln und Drohungen sind nur Wind auf seinen Mühlen, denn so rechtfertigt er seine Kriegsspielchen gegenüber seinem Land. Aber sich weiter erpressen lassen wird keine Alternative für den Westen sein. Ein Krieg mit den heutigen Waffen aber auch nicht. Auch wenn jetzt angeblich ein paar Soldaten von den Grenzen abrücken sollen, vom Tisch ist die Sache noch lange nicht. Auch die Richtung dieses Sturms ist noch ungewiss.

Viele Grüße aus Ruhr York

Pottnudel

Samstag, 12. Februar 2022

12 vom 12.02.2022

 Es ist Samstag und ich werde von der aufgehenden Sonne geweckt. Schon der zweite Tag in Folge, obwohl Regen und Schnee angesagt waren. Wetterfrösche sind auch nicht mehr das, was sie mal waren. In diesem Fall ist es mir nur Recht, mir hat das Licht so gefehlt in den letzten Wochen.


Die Sonne malt Schatten auf die Wand und so sieht man mal, dass meine Wandfarbe eigentlich glitzert. Das kommt sonst so gut wie gar nicht raus.



So schön das Wetter auch ist, es ist wieder knackig kalt geworden. Und die App lügt auch, der Himmel war strahlend blau.



Da kuschel ich mich glatt noch ein paar Minuten ein und lese.


Dann treiben mich aber ziemlich fiese Kopfschmerzen aus dem Bett. Irgendwie so halb beduselt fange ich an Frühstück zu machen und Zack - Scherben.


Nach ein paar Minuten wirkt dann die Tablette und ich kann frühstücken.


Danach ist Badetasche packen angesagt, ich treffe mich mit einer Freundin im Hallenbad um ein paar Bahnen zu schwimmen. 



Es ist nicht viel los, die Sonne glitzert auf dem Wasser und die Bewegung tut richtig gut. Anschließend stehen wir noch draußen und quatschen ein bisschen. Ohne den eisigen Wind ist es richtig schön draußen. Dann knurrt uns aber beiden der Magen, also erst mal nach Hause, einen kleinen Snack genehmigen. Der Blob Vanillesoße sieht aus wie ein Herz. Ganz aufessen kann ich leider nicht. Mir wurde diese Woche ein Zahn abgeschliffen wegen einer Fehlbelastung. Der Nerv hat sich immer noch nicht beruhigt und findet kalt sehr doof. Die nächsten Minuten möchte ich mir den Zahn am liebsten selbst ziehen. Dann wird es aber schnell wieder besser. Ich hoffe der Zahn kriegt sich wieder ein, sonst steht eine Wurzelbehandlung an.


Nebenbei ein paar Nachrichten lesen. Die Ukraine-Krise ist allgegenwärtig. Mir macht das wirklich Angst, was da gerade passiert. Wenn der durchgeknallte Despot wirklich in die Ukraine einmarschiert und die Amis sich einmischen, wird es gewaltig knallen. Hier geht es längst nicht mehr nur um die Ukraine. Es kann nur eine diplomatische Lösung geben, aber die Fronten sind verhärteter den je und immer mehr Länder sind involviert. Ich hoffe, dass in den nächsten Tagen keiner die Nerven verliert. 


Anschließend ist putzen und aufräumen angesagt. Die Amaryllis in der Küche ist nun voll ausgeschlagen.


Danach shoppe ich ein paar Sachen im Internet. Eine Freundin ruft an und erzählt, sie hatte letzte Tage Einbrecher im Haus. In der gesamten Straße wurden wohl Wohnungen ausgespäht und eingebrochen. Da fällt mir ein, dass ich ja auch mal so einen Türalarm gekauft hatte, vielleicht benutze ich den dann auch mal jetzt.


Schließlich begebe ich mich wieder in die Küche und werfe alle Zutaten für Nudelauflauf in die Form. Und während der Ofen jetzt den Rest erledigt, schreibe ich den Blogbeitrag. Danach gehts dann auf die Couch. Ich habe fertig für heute.



Noch mehr 12 von 12 gibts hier.

Viele Grüße aus Ruhr York

Pottnudel




Mittwoch, 9. Februar 2022

Behördendschungel

 Alter, meine Nerven. Ich kann Ineffizienz nicht ausstehen. Hat auch sicher ein bisschen was mit meinem Beruf zu tun. Aber auch so, was bei den deutschen Behörden los ist, grenzt an Wahnsinn.

Ich habe mir ein neues Auto gekauft. Das habe ich in meinem Leben erst zwei Mal gemacht und bin da entsprechend kein Profi. Jedoch traue ich mir durchaus zu, zu einer Behörde zu gehen und ein paar Anträge zu unterschreiben, deshalb sah die Schottin in mir es eigentlich nicht ein, dafür zusätzlich 150 € zu latzen. Zumindest dachte ich so, denn die Hälfte der Summe geht schon für Gebühren drauf, die ich eh zahlen müsste. Das hätte mir der Verkäufer vielleicht mal sagen können. Naja. Also reservierte ich mir gestern mein Kennzeichen und wollte frohen Mutes einen Termin beim Bürgeramt machen, als die böse Überraschung kam. Vor dem 3. März keine Termine. Vielleicht mit Glück kann man spontan einen Termin bekommen, wenn was frei wird. Aber auf gut Glück verlasse ich mich nicht. Ohne Termin geht aber grundsätzlich nicht, wegen Corona und so. 

Und da platzte mir schon zum ersten Mal der Kragen. Seit zwei Jahren sind wir im Seuchenmodus. Trotz allem hält sich die Wirtschaft wacker und hat multiple Lösungen für die derzeitigen Anforderungen gefunden. Nur die Behörden kriegen es immer noch nicht hin einen normalen Betrieb aufrecht zu erhalten? Wenn die Unternehmen nur halb so arbeiten würden, wie die Behörden, dann wäre Deutschland sowas von pleite.

Also Online-Zulassung ausprobiert. Scheitert aber  schon im ersten Schritt an Firewall-Einstellungen, die ich trotz ausgeprägter technischer Affinität nicht hinbekam und die App ist auch für die Tonne. Also auch eine Sackgasse. Und schon die nächste Krawatte, denn wie zur Hölle soll der 0815-Bürger da durchkommen? Da stellt man für Gott weiß wie viel Kohle ein Portal hin, dass sowas von Nutzerunfreundlich ist, dass er vermutlich auch keiner nutzen wird. Steuergelder in bester Verwendung.

Also zu Kreuze gekrochen und den Händler gefragt, ob der Dienstleister da schneller durchkommt. Ja, kommt er. Innerhalb einer Woche ungefähr. Weil diese Unternehmen nämlich eine Abkürzung nehmen können, die dem normalen Steuerzahler nicht offen steht. Auch die nächste Ader am Hals schwoll bedenklich an. Aber sieht wohl nicht so aus, als wenn ich eine Wahl habe.

Was ist das hier für ein Bananenstaat? Da muss ich extra zahlen, damit ich in einer akzeptablen Zeit mein Auto auf die Straße kriege? 

Nächstes Problem, die brauchen meinen Personalausweis im Original. Also wieder eine Stunde hin und eine zurück um den Ausweis hinzubringen, denn auf die Schneckenpost will ich mich dann auch nicht verlassen. 

Ernsthaft, wenn man schon angebliche digitale Lösungen anbietet, sollten sie auch halbwegs nutzbar sein. Oder man hebelt für die Zeit der Pandemie gewisse Prozesse aus und lässt z.B. nur noch Autohäuser Anmeldungen machen oder erlaubt es auch dem Normalsterblichen den kurzen Weg zu nehmen. Und zwar ohne Zusatzkosten. Dafür müsste aber mal der eine oder andere Bürohengst aus dem Bett aufstehen und innovativ denken. Wenn die KFZ-Behörde ein Wirtschaftsunternehmen wäre, gäbs da garantiert schon eine Toplösung.

Mann ey...

Genervte Grüße aus Bananaland

Pottnudel



Montag, 7. Februar 2022

Servicewüste

 Man muss es derzeit erwähnen, denn es ist eine Seltenheit. Die Sonne hat heute schon wieder geschienen. Nachdem gestern sämtliche Wetterwarnungen aktiv waren und es gestürmt und gegossen hat, so dass ich schon überlegte, ob die Gesamtheit des im Haus vorhandenen Holz für eine Ein-Frau-Arche reichen würde, welche ich bei Bedarf vom Balkon aus zu Wasser lassen könnte...

Heute war es zwar nicht wärmer, aber dank des nicht mehr vorhandenen Windes fühlten sich sieben Grad auch wieder so an und nicht wie minus vier. 

Nachdem ich am Samstag schon einen Ausflug in die Welt anderer Automarken gemacht hatte, beschloss ich nun doch bei den mir bekannten Leisten zu bleiben und suchte nach entsprechenden Angeboten. Das mir genehme Modell gibt es erst seit vier Jahren und weil der Hersteller wegen der derzeitigen Lieferprobleme keine neuen Autos auf die Straße kriegt, ist das Gebrauchtwagenangebot auch überschaubar. Also genehmigte ich mir etwas mehr Budget als zuerst geplant, denn wenn ich mir mal was in den Kopf gesetzt habe...

Ein Angebot in der Nähe betrachtete ich dann heute früh bei einem hier in der Gegend sehr bekannten VW-Großhändler. Ich bin kein Fan von dem Laden, die haben mich schon mal nicht bedient, als ich auf der Suche war. Aber eben wenig Angebot und die Nähe ließen es mich noch mal versuchen. 

Und ich hätte es lassen sollen. Das ausgeschriebene Modell war definitiv ein Bauernfänger. Kein Jahr alt, aber sah aus, als wenn es mit der Schleifmaschine gewaschen und mit Splitt poliert wurde. Der Verkäufer war ein Lackaffe. Ich hatte gerade noch nach Schäden gefragt, die er verneinte, aber wieso die Fahrertür offensichtlich mit einem Lackstift behandelt worden war und der Kofferraum aussah, als hätte dort drinnen ein Rave stattgefunden, hat er nicht mal versucht zu beantworten. Alles kein Problem, nehmen sie doch ein anderes Modell. Kostet auch nur X-tausend mehr (und damit außerhalb des bereits genannten erhöhten Rahmens). Ein Wagen wäre vielleicht in Frage gekommen, aber Probefahrt und reservieren um eine Nacht drüber zu schlafen ist nicht. Klar müsse man so etwas überdenken, aber die Nachfrage wäre ja so hoch und wenn man nicht sicher sein könne, dass ich den Wagen auch kaufe. Bla, bla... Also dann knutsch mich doch mal da, wo die Sonne nicht scheint, lieber Gottfried. Ich kauf doch nicht die Katze im Sack. Ich kann mir dann ja schon vorstellen, wie ihr mit mir umgeht, wenn mal was mit dem Auto sein sollte. Zumal ich den Vergleich zu den sehr freundlichen und zuvorkommenden Händlern vom Samstag noch lebhaft im Kopf hatte. 

Also zurück nach Hause, Alternativen suchen. Ein Wagen war bereits inseriert aber noch nicht fertig zur Besichtigung. Vielleicht nächste Woche. Ein anderer Händler hätte mehrere Modelle, aber ist auch ein Stunde Fahrt von mir entfernt. Aber egal, angerufen. Probefahrt? Gar kein Problem, ich kann gern sofort vorbei kommen. Auch wenn es zehn Minuten später dann doch auf Morgen verschoben wurde, das Auto hatte einen Nagel im Reifen. Also Morgen dann jetzt.

Stattdessen ging es noch zum Konsumtempel, Zutaten für Glasnudeln mit Gemüse, Erdnusssoße und Omelett einkaufen. Dann endlich an den Schreibtisch, zumindest noch ein bisschen lernen.  

Und dann schauen wir Morgen mal ob ich wieder so eine verschrammte Karre zu Gesicht bekomme. Ich bezweifle es, denn auch bei vorherigen Autokäufen, hat noch niemand gewagt, so eine verschrammte Karre als Topangebot anzupreisen. 

Viele Grüße aus Ruhr York

Pottnudel



Samstag, 5. Februar 2022

WMDEDGT 02/22


 Es ist Samstag und zum ersten Mal seit Tagen lässt sich die Sonne mal wieder blicken. Ein paar Vögel zwitschern hier auch schon. Um kurz nach acht gehts aus den Federn. Bei Sonnenschein hat man doch gleich viel mehr Schwung. 

Ich probiere heute mal ein neues Frühstück aus. Baked Oats, also Haferflocken mit gequetschter Banane, Mandelmilch, Chia, Kokosraspel und gefrorenen Beeren oben drauf, 25 Minuten im Ofen gebacken. Schmeckt ganz gut und warmes Frühstück ist überraschend wohltuend. 

Dann gehts ins Auto, eine Freundin einsammeln und weiter zum Autohaus. Ich brauche ein neues Auto. Künftig werde ich auf meinen Firmenwagen verzichten. Seit Tagen hab ich schon online nach verschiedenen Modellen geguckt und mich mal für eine Probefahrt für einen Japaner angemeldet. Schon beim Einsteigen weiß ich, das ist nicht meiner. Deutlich enger als mein jetziger und die Verarbeitung im Innenraum erinnert stark an 80er Jahre (das Auto ist zwei Jahre alt). Die Probefahrt ist also schnell vorbei. Die Verkäuferin lenkt meinen Blick auf ein größeres Model, welches auch preislich okay wäre und gut aussieht aber es ist auch einfach eine riesige Karre. Immerhin, sitzen kann ich besser und auch die Verarbeitung ist deutlich hochwertiger. Ich werds mir überlegen.

Spontan fahren wir noch zu einem anderen Händler. Das von mir angedachte Modell ist auch zu  klein, eine Nummer größer ist schon besser, wenn auch nicht ideal. Einen Gebrauchten der Art hat der Händler auch da. Sehr chick aber auch ziemlich viel Schischi und sprengt dann auch den preislichen Rahmen etwas. Also ist dann jetzt noch mal Recherche angesagt. Mit weniger Gedöns könnte der Wagen dann auch preislich passen. 

Es ist schon ein Kreuz, wenn man so groß ist. Probefahren geht so spontan nicht, also erstmal nach Hause. Der Magen knurrt. Bei einem leckeren Eierburrito schaue ich mal online nach ein paar Modellen. Nächste Woche gehts dann noch mal auf Autohaustour. Aber ich glaube bei mir manifestiert sich immer mehr der Wunsch, doch wieder einen VW zu nehmen. Ich bin die einfach gewohnt und meinen T-Roc mag ich ja schon sehr. 

Dann ist erst mal chillen angesagt. Nach eineinhalb Stunden gehts dann schon wieder weiter. Parkleuchten in der Gruga steht auf dem Programm. In der Woche wäre es vielleicht schlauer gewesen zu fahren, aber bei dem Wetter hier muss man die Gelegenheit beim Schopfe packen.

Auch wenn der Wind immer noch ordentlich pfeift, die Regenpause nutzen einige Menschen und wegen Corona sind auch nicht alle Eingänge offen. Also erst mal Schlange stehen, bzw. fünf Minuten Marsch bis wir das Ende eben dieser gefunden haben. Zwischendurch kommen so ein paar Geisteskranke und sprechen die Wartenden an, was 2 G ja für Quatsch sei und bla. Alter, diese Aluhutidioten gehen mir so auf die Nerven.

Die Ausstellung ist schön, wenn auch kleiner als sonst. Aber mal wieder rauskommen und was sehen ist Ziel der Mission. Nach zwei Stunden sind meine Oberschenkel tiefgefroren und mir tun die Füße weh. Aber schön wars. 

Jetzt ist couchen angesagt. Schön eingemummelt. 

Noch mehr WMDEDGT gibts hier.

Viele Grüße aus Ruhr York

Pottnudel



Hallo M(e)ärz!

 Der März ist der erste Monat, der etwas Hoffnung auf Frühling macht. Auch wenn der erste Tag gestern grau und eher nicht so nett daherkam. ...