#WMDEDGT 1019

Es ist der 5., Zeit für WMDEDGT?


Vor allem aber ist Samstag. Mein Tag. Und da ich den Feiertag weise genutzt habe, musste ich mich heute um fast keine Haushaltspflichten kümmern.

Zuerst mal hab ich bis zwei Uhr früh Netflix geschaut und nebenbei meine letzten Gutscheine von meinem alten AG beim Onlineshoppen auf den Kopf gehauen.

Um sechs meinte meine innere Uhr, es sei mehr als Zeit aufzustehen. Ich konnte dann aber doch noch bis acht weiterschlafen, dann ging es in der Elefantentanzschule über mir mal wieder rund.

Beim Frühstück habe ich einer Freundin aus Spanien ein paar Nachrichten geschrieben. Sie könnte mit der Kündigungsaktion beim meinem alten AG letzte Woche auch die rote Karte bekommen haben. Aber sie urlaubt gerade in Jordanien und brachte das Thema von sich aus nicht an, also hab ich auch nicht gefragt. Nicht, dass ich am Ende die schlechten Nachrichten überbringe. Ich hoffe sie sie ist verschont geblieben oder kann in einer anderen Abteilung weitermachen.

Und wo ich ihr gerade noch von unserem goldenen Herbsttag berichte, tropft es auch schon wieder los. Also beschäftige ich mich noch etwas mit dem Thema Indian-Summer 2020.

Obwohl ich gestern schon die meisten Einkäufe gemacht habe, konnte ich mich da noch nicht entscheiden, was es am Wochenende zu essen geben soll. Wenig Aufwand ist die Prämisse, denn ich bin etwas angeschlagen und will vor allem entspannen.

Also auf zum Supermarkt. Kleiner Nahkampf mit der SB-Kasse. Dann gings weiter zu meinem Lieblingshofladen hier im Pott. Neben den ganzjährig frischen und leckeren Sachen dort, gibt es im Herbst immer Berge von Kürbissen. Sieht man schon von Weitem. Mangels Parkplätzen musste ich am Straßenrand parken. Aber es lohnte sich wie immer. Jede Menge Familien suchten sich ihre Kürbisse aus. Manche waren so schwer, dass die Leute sie kaum tragen konnten. An der Kasse lag ein wahres Monster auf der Wage und die Verkäuferin kam an ihre Grenzen.  Ich überlegte auch kurz, ob ich nicht ein paar Kürbisse schnitzen soll. Aber beim Gedanken an die Sauerei und mein Wochenendmotto ließ ich es dann doch. Der Oktober ist noch lang, kann ich immer noch machen.

Ich stand gerade vor dem Wurstregal, als zwei süße ältere Ladies vorbeikamen und dem jungen Mann, der Waren einräumte ganz aufgeregt erzählten, dass sie zum ersten Mal hier sind und wie toll es hier doch ist. Ich konnte mir das grinsen nicht verkneifen, entschied mich für hausgemachte Leberwurst und Hofkäse und hielt noch am Kuchenstand an. Die Kalorienzufuhr für heute und Morgen ist gesichert.

 Auf dem Rückweg ging es erst an Blumenwiesen vorbei und wenige Minuten später an der Grugahalle. Es ist immer wieder faszinierend, wie nah hier Natur und Großstadt zusammenliegen. Die Grugahalle erinnert mich immer wieder an meine Kindheit. Ich wollte damals so gern aus dem Kleinkaff raus, in dem ich lebte. Essen schien so weit weg und ich war total beeindruckt, wenn ich mal für einen Tag mit Freundinnen zum Shoppen in die große weite Welt durfte. In eben jener Halle trat in meiner Kindheit meine Lieblingsband auf und ich wollte unbedingt da hin. Durfte ich aber nicht. Und so nahm ich mir vor, wenn ich erwachsen bin, werde ich auf tausend Konzerte gehen, wann immer ich will. Naja, der Wunsch hat dann doch ziemlich nachgelassen. Aber immerhin wohne ich heute hier und könnte theoretisch. 😁

Heute war mir aber eher nach Couch, als nach großer weiter Welt und so gab es erstmal ein Kaffeepäuschen mit Hofladenkuchen. Lecker!

Dann fiel meinem virenbefallenen Hirn wieder ein, dass ja noch die Einkäufe im Auto sind. Auf dem Weg hinaus kam ich mir beobachtet vor.

Diese Herrschaften warten darauf, dass weitere Nüsse von den Bäumen vor dem Haus fallen. Da sie oft noch in stacheligen Hülle stecken warten die Tauben auf den Fenstersimsen, dass ein Auto drüber fährt und sie dann die zermatschten Kerne aufpicken können. Ziemlich schlau. Blöd aber auch, dass alles was in so eine Taube reingeht, auch irgendwann wieder raus muss. Und so sehen hier die Autos im Herbst oft abenteuerlich aus. Meines besonders oft, da ich abends erst spät Zuhause bin und dann meist nur noch unter den Bäumen Platz zum parken ist. Und die Nutzen die Tauben morgens als Donnerbalken.

Aber nicht nur die Tauben mögen Nüsse. Die Eichhörnchen auch. Und bei den Streitereien mit den Tauben geht es gern mal über Tische und Bänke.Oder eben über die Autos. Dann habe ich morgens zusätzlich Pfotenmuster auf dem Lack. Und Nüsse in den Beeten und Blumentöpfen, wo die Eichhörnchen sich Wintervorräte anlegen. Die Reste finde ich dann im Frühjahr beim Blumen pflanzen.

Dann gibt es noch eine weitere Interessengruppe, die Raben und Krähen. Die interessieren sich weniger für die Nüsse, als mehr für die Tauben. Über die Jahre hat es hier manches Massaker gegeben. Und nicht immer gewinnen die Raubvögel. Vor ein paar Jahren verlagerte sich das Gerangel nachts in meinen Garten. Da es zu dunkel war, könnte ich nur die akustische Version verfolgen. Am nächsten Morgen lag ein Toter Jungvogel auf dem Rasen. Im Eifer des Gefechts ist er wohl auch noch in den Teich gefallen.

Momentan sind die Nüsse aber erst einmal rar. Beim Sturm letztes Wochenende sind sie in Massen auf die Straße gefallen. Die ganze Nacht war das Krachen zu hören, als würden die Autos über Lagen von Luftpolsterfolie fahren. Ein Nachbar erbarmte sich am nächsten Morgen und fegte die ganze Straße ab. Gut für mich, denn ich kann wieder durchschlafen. Blöd für die Nussmafia.

Aber ich weiche vom Thema ab. Also erstmal Einkäufe wegräumen. Es handelt sich hier nicht um Werbung. Ich zahle für das Zeug. Zum Abendessen sollte es Aligot (Käse-Kartoffelpüree) und Bratwurst geben. Dazu Gurkensalat. So ein richtig schönes Herbstessen. Und dazu zum 1006. Mal Harry Potter im TV. Ich kann die Filme quasi mitsprechen, aber könnte sie mir immer wieder ansehen. Früher habe ich die Bücher gelesen und als die Filme dann in die Kinos kamen, war alles so, wie ich mir es immer vorgestellt hatte. Dabei ist es ja meist eher so, dass man sich die Sachen in den Büchern ganz anders ausgemalt hatte.

Eigentlich wollte ich dann noch etwas rausgehen, aber das Wetter konnte sich nicht so recht entscheiden, ob es nun regnen oder Sonne scheinen soll. Und ich war auch einfach nur müde und ein paar neue Bücher warteten ja auch noch auf mich. Und so gewann die Couch. Lesen, Surfen, Dösen. Muss auch mal sein.

Entspannte Grüße aus Ruhr York

Pottnudel

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