Donnerstag, 31. Oktober 2019

Geistergeschichten aus dem Pott

Heute Nacht sind die Geister los.

Was in den USA Dank Irischer Einwanderer seit langem Tradition hat, wird auch in Deutschland immer populärer. So kann man auch hier im Pott so manches kleines Monsterchen an Halloween auf der Jagd nach Süßigkeiten beobachten.

Und wem heute Abend keine Geisterwanderung durch den Zoo reicht, der wird im Pott durchaus  "echt" gruselige Orte finden.

Einen davon kenne ich selbst noch sehr gut. Die Ruhr Uni Bochum. Und ich kann bestätigen, die endlosen Flure, in denen man sich ewig verläuft haben etwas ziemlich Unheimliches an sich. Gut, dass ich damals nicht wusste, dass "Hajo" dort sein Unwesen treiben soll. Der ewige Student soll dort schon häufig gesichtet worden sein. Unter den vielen Kommilitonen fällt er nicht auf, aber auch nachts wandert über die Flure.

Schon zu meinen Studienzeiten wurden immer Witze darüber gemacht, wie viele verlorene Seelen auf immer durch die Uni wandern, weil sie nie wieder den Ausgang fanden. Also dürfte Hajo zumindest nicht einsam sein.

Dann ist das Ruhrgebiet neben der Kohle ja auch für sie Stahlproduktion bekannt. Aus eben diesem gemacht war eine Straßenlaterne in Bochum, welche ständig flackerte. Egal wie oft die Lampe repariert wurde, sie wollte nicht aufhören. Der Grund dafür soll die Seele eines Stahlarbeiters gewesen sein, welcher in den kochenden Stahl fiel und so auf ewig mit der Lampe verbunden war. Ein Geisterforscher ging der Sache auf den Grund. So sind solche Unfälle zwar tatsächlich passiert, jedoch flackerte die Lampe nicht während der Untersuchung. Und trotzdem finde ich flackernde Lampen nun nicht mehr so toll...

Ein ebenfalls bekannter Ort in Bochum soll übrigens durch den Steinwurf eines Riesen entstanden sein - der Tippelsberg. Okay, das ist nicht unbedingt so richtig gruselig. Da machte die Siedlung Schlägel und Eisen lange Zeit etwas anderes her. Die still gelegte Bergbausiedlung war zwar schon lang gesperrt, was jedoch Fotografen und Abenteurer nicht abhielt, dennoch Bilder der "Lost Places" zu machen. Allein die Kulisse der verfallenen Häuser sorgte für reichlich Gruselstories. Tatsächlich wurde dort vor ein paar Jahren eine Leiche in einem der leer stehenden Häuser gefunden. Inzwischen wurde die Siedlung leider dem Erdboden gleich gemacht. Was wirklich schade ist, denn damit sind viele schöne Zechenhäuser und ein Teil Geschichte verschwunden.

Ein sagenumwobenes Örtchen soll der Dortmunder Stadtteil Hörde sein. Dort sollen Werwölfe sich von ihren Opfern bis zur Erschöpfung tragen lassen und im ehemaligen Clarissenstift soll die weiße Frau umhergewandert sein, welche zu Lebzeiten eingemauert wurde, da sie ihr uneheliches Kind ermordete.

Besonders aus rauen Vorzeiten gibt es eine endlose Reihe gruseliger und skurriler Geschichten rund um den Pott. Eine richtig große Sammlung gibt es hier.

Viele Grüße aus Ruhr York

Pottnudel





Sonntag, 27. Oktober 2019

Gruselwetter

Puh, der Temperatursturz hat mir heute ganz schön Kopfschmerzen gemacht. Gestern noch lauschige
20 Grad und Sonnenschein, heute so gerade noch die Hälfte plus grau, Regen und eklig.

Da hab ich gestern doch glatt noch die Gunst der Stunde genutzt und mal das Kürbisfest in Kettwig angeschaut. Kettwig wurde in den 70er-Jahren in die Stadt Essen zwangseingemeindet. In der Altstadt stehen einige super schöne alte Häuser und der Ortsteil ist ein starker Kontrast zu der Großstadt.

Aber Halloweenstimmung kam nicht so recht auf. Wenig Deko, dafür großes Gedränge und Parkplatzschlacht. Ein paar wenige Häuser waren dekoriert, ansonsten standen hier und da verloren ein paar Kürbisse herum. Vom Schaufenster-Deko-Wettbewerb hat man nicht wirklich was gemerkt. Schade. Die Kids waren da deutlich enthusiastischer. Viele kamen verkleidet und geschminkt zur Geisterwanderung mit Humbtata-Musik.

Aber Essen hatte noch mehr zu bieten an diesem Wochenende und so ging es weiter in die Innenstadt zum Light Festival. Normalerweise beginnen die Lichtwochen ja kurz vor Weihnachten, aber hier gibt es jetzt schon eine Route durch die Innenstadt mit verschiedenen Lichtinstallationen. Beim Versuch die Route zu finden bin ich erst einmal gescheitert. Die Schilder sind leicht zu übersehen. Aber Online gibt's dann auch noch den Plan und nachdem die Einkaufsstraße überwunden war, ging es ganz leicht. Einfach der Masse nach. Am Kenedyplatz war aber erst einmal einkehren angesagt und danach aufgrund akutem Fresskoma nur noch ein Teil der Strecke bewältigt. Mit am besten hat mir die Marktkirche gefallen, wo Leute Klavier spielen können. Die Klänge werden per Licht auf die Kirche übertragen. Das war eine sehr schöne Stimmung. Den Rest muss ich mir die Tage mal ansehen. Bis Anfang November gehts noch weiter.

Die Nacht war dann echt durchwachsen. Um drei Uhr morgens teilte mir mein Bauch mit, dass er den
Knoblauch vom Abendessen doof fand. Leider nicht das erste Mal. ich glaub ich muss das Zeug sein lassen. Auch wenn ich keine Ahnung habe, wie ich ohne Zaziki und Guacamole überleben soll...

Entsprechend war ich heute nicht die Ausgeburt an Leben und dann noch die Kopfschmerzen. Also Couchtag und beim Geräusch von Regen nochmal eingeschlafen. Dank Zeitumstellung hatte ich heute ja etwas mehr Zeit und dann lecker gekocht. Und fürs Gewissen und gegen die kursierende Seuche noch einen schönen Obstsalat gemacht.

Kartoffel-Mais-Käse-Suppe
(4 Portionen)

1 Zwiebel würfeln und in Butter anbraten

200 Gramm Speckwürfel mitbraten

3 Kartoffeln schälen und Würfeln und mitbraten

3 rote Paprika würfeln und mitbraten

Ein paar Minuten braten lassen, dann 3 Esslöffel Mehl drüber geben. 2 Gläser Geflügelfond angießen und eindicken lassen.

200 Gramm Sahne hinzugeben

1 Dose Mais hinzugeben

Kochen lassen bis die Kartoffeln gar sind

Topf vom Herd nehmen

200 Gramm geriebenen Käse (ich nehme Cheddar) hinzugeben, schmelzen lassen

Fertig


Und das wars dann schon wieder mit dem Wochenende. Aber eine kurze Woche steht an und mit etwas Glück kann ich ein paar Urlaubstage dranhängen.

Viele Grüße aus Ruhr York

Pottnudel


Samstag, 26. Oktober 2019

Morgenstund

Es ist schon witzig. Unter der Woche quäle ich mich morgens aus dem Bett und würde am liebsten weiter schlafen. Am Wochenende bin ich in der Früh fit und nichts hält mich mehr in den Federn.

So auch heute früh. Das Wetter ist ja immer noch recht freundlich im Moment und morgens ist der Himmel eine wahre Farbpalette. Auf dem Weg zur Arbeit würde ich am liebsten jeden Morgen anhalten und Fotos machen. Fänd nur die Polizei nicht so toll, glaub ich. Aber immerhin machten sich zuletzt die Herbstferien sehr bemerkbar. Deutlich weniger Verkehr und entspannteres Fahren.

Heute früh war ich also um 6.30 Uhr munter. Nachdem ich die ganze Woche noch echt angeschlagen war und schlecht geschlafen habe, war ich aber auch gestern um 11 im Bett und habe geschlafen wie ein Stein.

Also raus aus den Federn und die Gunst der Stunde genutzt. Ich musste bei der Bank meine neue Karte freischalten und um die Uhrzeit gibt es noch genug Parkplätze. Dann noch kurz auf dem Markt frische Waffeln geholt. Zuhause erstmal alle Türen und Fenster aufgerissen und die laue Herbstluft reingelassen. Aber beinahe auch ein Eichhörnchen, dass Anstalten machte mein Frühstück zu klauen. Gerade noch gute gegangen. 😌

Nun genieße ich gerade den Morgen, esse Waffeln und danke über ein paar Dinge nach, die mich diese Woche sehr beschäftigt haben. So steht in diesen Tagen die Entscheidung an, wie es bei meinem AG weitergeht. Bekommen wir das Geld für die dringend notwendigen Investitionen? Nachdem unser Managementteam Wochen zusammen am Thema Strategie gearbeitete hatte, beendete die Geschäftsführung recht abrupt den Prozess. In die weitere Planung waren hier und da einzelne Leute eingebunden, aber das ganze Bild hat keiner mehr gesehen. Und so saß ich vergangene Woche mit einigen Kollegen zusammen und keiner konnte nun so Recht sagen, was nun eigentlich unsere Strategie ist und mit welchen Zahlen der Chef ins Rennen geht. Das ist nicht gut, denn keiner weiß was kommt. Wir haben zwar ein paar hoch priorisierte Themen, an denen wir arbeiten aber so richtig das ganze Bild sieht keiner. Und wenn man die Strategie nicht kennt, das richtige zu tun ist schwer. Und ein Problem, welches mir schon so oft begegnet ist. Dabei lernt man genau diese Dinge in der Managementausbildung. Naja...

Generell ist die Stimmung gerade schlecht und nachdem Ende September fast eine ganze Abteilung spontan auf die Straße gesetzt wurde, haben im Nachgang noch ein paar Leute gekündigt. Und nun warte ich, ob wir Geld für die dringenden Projekte bekommen. Aber selbst wenn wird es schwer die sie rechtzeitig auf die Straße zu bekommen, damit das Unternehmen seine Ziele erreicht. Bin gespannt ob wir nun in den nächsten Tagen mal ein paar Infos bekommen. Die ganze Situation drückt aber schon ziemlich auf die Motivation.

Dann bekam ich diese Woche ein Angebot, über das ich mich sehr gefreut habe. Ein ehemaliger Projektsponsor, von dem ich viel halte, bot mir an für ihn zu arbeiten. Aber es wäre nicht mein Leben, wenn es nun ein Happy End gegeben hätte. Es stellte sich heraus, dass die Stelle in einem Unternehmen wäre, für das ich mal eine sehr, sehr kurze Zeit gearbeitet habe und dann schnellstens das Weite suchte. Denn die Situation dort war so eklig, das ist mir damals richtig Nahe gegangen. Indem ich nun über das Angebot nachdenke, kommen auch diese ganzen Sachen wieder hoch und ich bin mir ziemlich sicher, dass ich nicht dorthin zurück möchte. Aber ich würde dann auch eine Chance sausen lassen.

Ich hatte mir ja vorgenommen, dass ich mal wieder mehr auf mein Bauchgefühl höre, nicht wahr?

Aber während ich noch weiter grüble, kann ich auch schon mal etwas Haushalt erledigen. Frau ist ja Multitasking fähig.

Schönes Wochenende wünscht

Pottnudel


Freitag, 18. Oktober 2019

Der Zahn der Zeit

Da hätte ich doch fast verpasst, dass ich alt werde.

Heute früh erhob ich mich vom Krankenbett, wo mich eine Bazille seit zwei Tagen gefangen hielt. Nach der Dusche kämmte ich mir die Haare vor dem Spiegel und die Morgensonne fiel auf meinen Scheitel. Und ich denk mir so: Witzig, meine Strähnen wachsen ja total ungleich raus.

Ein Mississippi
Zwei Mississippi
Drei Mississippi

Ja, mein Gehirn ist noch etwas vom Fieber verbrannt. Aber dann nachte es doch noch Klick. Und so rückte ich etwas näher an den Spiegel um den Beweis aus der Nähe zu sehen. Ich habe graue Haare bekommen. Und zwar nicht nur so hier und da eins. Ich habe graue Strähnen!

Gut, aus meinen Augenbrauen eliminiere ich schon seit einer Weile einzelne farblose Haare. Aber bisher hatte  mir meine Friseurin immer noch versichert, dass ich nur ganz vereinzelt hier und da ein graues Haar auf den Kopf habe. Da ich die Haare meist zurück gebunden habe und meiner Frisur an sich nicht so viel Aufmerksamkeit schenke, war es mir wohl glatt entgangen. Und nun sehe ich es mit bloßem Auge.

Erst hab ich über mich gelacht, dann wurde mir etwas komisch. Okay, graue Haare sind nicht unbedingt ein Indikator für Alter. Ein Freund von mir war mit 23 Jahren schon sehr grau an den Schläfen. Und ich selbst hatte schon so manches Mal vollmundig erklärt, dass ich gern irgendwann so einen richtige schönen weißen Bob haben möchte. Aber da war irgendwann auch noch weit weg.

Wenn man dann aber so nach und nach nicht nur merkt, dass die Knochen morgens nicht mehr so leichtläufig aus dem Bett kommen, man durchzechte Nächte nicht nur nicht mehr so leicht wegsteckt, sondern man sie sogar eher vermeidet, dann kann man dass noch entschuldigen, dass man die Sturm- und Drangzeit langsam hinter sich gelassen hat.Aber dann gehen die Falten auch plötzlich nicht mehr mit einer Gesichtsmaske vom Discounter weg. Und mein Haaransatz war auch schon mal weiter vorn, denn meine Harry-Potter-Narbe liegt inzwischen frei. Oder ist meine Haut einfach nur ausgeleiert? Auch nicht besser. Und dann denkt man doch glatt so manches Mal: "Die Jugend von heute. Wir hätten uns so etwas nicht erlaubt".

Und dann muss ich immer lachen. Ich bin doch noch gar nicht so alt?

Denn wenn ich mich dann so im Spiegel ansehe, steht da immer noch jemand mit Jeans, Turnschuhen und vorzugsweise grellbunten Sweatshirts. Gern auch mal etwas mit Mickey Mouse oder so.  Also wenn ich nicht gerade ins Büro muss, da muss ich ja erwachsen aussehen. Aber das ist der Teil des Erwachsenseins, den ich schon vor einigen Jahren schlucken musste, um meine Ziele zu erreichen. Die aber vorwiegend dazu dienen mir coole Klamotten und viele Reisen leisten zu können. Ich Kommerz verseuchte Heuchlerin. Und doch lasse ich stets den Rebell durchblitzen. In Form von Snoopy-Socken, die unter meinen Anzughosen hervorlugen. Ich habe so viele Snoopy-Socken, die dürften locker bis zur Rente reichen. Und ich werde sie weiter einsetzen. 😆

Dass die Anzahl der Falten und knirschenden Knochen da inzwischen eher nicht mehr so ins Bild passen, ignoriere ich. Mein Aussehen war mir eh noch nie so wichtig. Aber so manches Mal hab ich mich schon gefragt, ob ich mit 50, 60, 70 immer noch so rumlaufen werde. Ich hoffe es. 😁

Inzwischen sind dann auch die Haare wieder trocken und die grauen Haare vermischen sich mit meinem Straßenköterbraun und meinen gefärbten Strähnen und sind nur noch mit Adlerblick zu sehen. Aber so langsam muss ich mich wohl an den Gedanken gewöhnen, dass sie nun da sind und mehr werden. Bzw. ich muss mir angewöhnen öfter zum Friseur zu gehen...

Viele Grüße aus Ruhr York

Pottnudel

Sonntag, 13. Oktober 2019

12 vom 12. Oktober

Puh, laaaannger Tag. Und es ist mal wieder Zeit für 12 Bilder am 12. 

Als ich heute den Wetterbericht überprüft habe, trompeteten mir die Vögel entgegen, als wenn es Frühling wäre. Und von den Temperaturen her hätte man eher Mai als Oktober vermutet. Aber die Blätter zeigen den Herbst schon deutlich an. So wie mein Mandelbäumchen.




Zeit für die Apfelernte. Ging schnell, hing nur einer am Baum dieses Jahr...



Dieses Gewächs hat auch wieder auf Frühling umgestellt.


Und auch der Lavendel blüht zum zweiten Mal in diesem Jahr.


Bei offener Terrassentür erstmal lecker Frühstück genießen.


Danach ein paar Haushaltspflichten erledigen.


Auf dem Weg in die Stadt ein paar Herbstimpressionen eingefangen.


Und noch ein paar bunte Blätter.


Und jede Menge Kürbisse.


Krasse Farbe...


Und dann bin ich doch noch beim Möbelschweden gelandet. Nur mal gucken, ob die überhaupt was passendes hätten. Jaja... Aber die Matratze hat mich echt sofort begeistert. Und den Preis konnte ich gar nicht glauben. Hab direkt mal im Netz recherchiert, ob die was taugt. Scheint so. Also habe ich die letzten Gutscheine vom alten AG genutzt und noch ein paar Euro dazugelegt. Und Voila:


Danach noch diverse Einkäufe erledigt, neue Matratze ausgepackt, Alte entsorgt. Bett bezogen, im Haushalt gerödelt. Und jetzt bin ich platt und gönne mir was Leckeres. Longchips. Hab ich letztens entdeckt. Voll lecker.


Und dann geh ich jetzt mal die neue Matratze einweihen. Sooooo müde.

Gute Nacht aus Ruhr York

Pottnudel

Freitag, 11. Oktober 2019

Warteschleife

Hachja, schon wieder eine Woche rum. Turbulent und vollgepackt mit Arbeit. Entsprechend hatte ich mir vorgenommen heute zeitig Feierabend zu machen und einen kleinen Bummel beim Möbelschweden zu machen. Ich brauche eine neue Matratze und hätte eigentlich auch gern ein neues Bett. Meins ist schon ein paar Tage alt und quietscht neuerdings.

Aber dann kam mal wieder das Leben dazwischen. Um kurz nach acht in der Früh bekam ich per Telefon Projekt Nummer vier übertragen. Es ist dringend und wichtig und im Kontext der Gesamtsituation sowieso. Also ran an die Analysen, Termine gemacht und erstmal einen Überblick verschafft. Und so war ich dann um halb sieben nicht Besitzerin einer neuen Unterlage für mein müdes Haupt, sondern gerade so Zuhause. Abgespannt und erneut mit vielen Gedanken im Kopf, wie lange sich mein neuer AG wohl noch halten kann. Denn die Probleme sind überwältigend und die einzige Art die meine Kollegen und ich sehen, diese zu lösen ist keine Option. Wir machen uns alle große Sorgen. Erste Leute mussten ja schon gehen, aber immer wenn man denkt das war nun der  ganze Eisberg, kommt die nächste Leiche hoch. Eigentlich müssten massive Maßnahmen und ein Schwung Geld her. Aber es sieht nicht so aus, als wenn dies passieren würde. Denn dann müssten Leute Fehler zugeben. Und das hätte wohl schwere Konsequenzen.

Und obwohl ich auf der Autobahn doch noch überlegt habe, ob ich doch noch etwas Shoppen gehe, hab ich es dann gelassen. Denn auch wenn ich gerade einige Bälle in der Luft halte, so würde ich gerade keine Wette abschließen wollen, dass mein Job sicher ist. Keiner der Kollegen tut das. Und auch wenn ich keine großen Verpflichtungen habe, im Fall der Fälle könnte ich das Geld doch besser anderweitig brauchen.

Ich hasse diesen Zustand. Schon bei meinem letzten AG war bald klar, dass ich da nicht so lang bleiben werde. Das blöde Gefühl im Bauch hab ich damals ignoriert und unterschrieben. Gut, ich hab da auch viel gelernt, aber die Probleme an sich wiederholten sich immer wieder und es war klar, dass es Chaos bleiben würde, egal wie viel ich da reinstecken würde. Umso mehr war ich froh scheinbar ein Unternehmen gefunden zu haben, wo sehr betont wurde, dass man wachsen, lang zusammen arbeiten und ordentlich investieren will. Auch hier war da eine Stimme im Hinterkopf. Ich hab echt lange noch überlegt, ob ich noch weitersuchen soll und hab mir dann eingeredet, dass es nur meine schlechte Erfahrung ist, die da spricht.

Und nun ist es doch eine Luftnummer. Und auch wenn ich gerade wieder vieles Lerne und mir alles andere als langweilig ist, mir ist auch klar, dass ich hier nicht alt werden kann. Und so steht mein Leben und jede Planung weiter still. Umzug? Brauch ich gerade echt nicht mehr dran denken. Roadtrip planen? Ich weiß ja nicht mal, wo ich nächstes Jahr arbeite. Neues Auto? Ich muss wohl hoffen, mein kleiner Beulenkobold hält noch eine Weile durch. Und Shoppen verkneife ich mir jetzt auch erstmal. Das ist so frustrierend. Ich will doch einfach nur mein Leben leben.

Also werde ich wohl schon mal einen Blick in die Stellenanzeigen riskieren. Sucht jemand zufällig eine Muschelsucherin auf einer einsamen Insel? Ich hätte Interesse...

Naja, jetzt erstmal aufs Wochenende freuen. Soll zwar windig aber auch am Sonntag immerhin 23 Grad warm werden. Das hätte man sich in manchem Deutschen Sommer gewünscht. Für Oktober ist das schon mehr als gut. Ich geh dann mal bunte Bäume zum Knipsen suchen. Das kostet wenigstens kein Geld.

Nachdenkliche Grüße aus Ruhr York

Pottnudel


Samstag, 5. Oktober 2019

#WMDEDGT 1019

Es ist der 5., Zeit für WMDEDGT?


Vor allem aber ist Samstag. Mein Tag. Und da ich den Feiertag weise genutzt habe, musste ich mich heute um fast keine Haushaltspflichten kümmern.

Zuerst mal hab ich bis zwei Uhr früh Netflix geschaut und nebenbei meine letzten Gutscheine von meinem alten AG beim Onlineshoppen auf den Kopf gehauen.

Um sechs meinte meine innere Uhr, es sei mehr als Zeit aufzustehen. Ich konnte dann aber doch noch bis acht weiterschlafen, dann ging es in der Elefantentanzschule über mir mal wieder rund.

Beim Frühstück habe ich einer Freundin aus Spanien ein paar Nachrichten geschrieben. Sie könnte mit der Kündigungsaktion beim meinem alten AG letzte Woche auch die rote Karte bekommen haben. Aber sie urlaubt gerade in Jordanien und brachte das Thema von sich aus nicht an, also hab ich auch nicht gefragt. Nicht, dass ich am Ende die schlechten Nachrichten überbringe. Ich hoffe sie sie ist verschont geblieben oder kann in einer anderen Abteilung weitermachen.

Und wo ich ihr gerade noch von unserem goldenen Herbsttag berichte, tropft es auch schon wieder los. Also beschäftige ich mich noch etwas mit dem Thema Indian-Summer 2020.

Obwohl ich gestern schon die meisten Einkäufe gemacht habe, konnte ich mich da noch nicht entscheiden, was es am Wochenende zu essen geben soll. Wenig Aufwand ist die Prämisse, denn ich bin etwas angeschlagen und will vor allem entspannen.

Also auf zum Supermarkt. Kleiner Nahkampf mit der SB-Kasse. Dann gings weiter zu meinem Lieblingshofladen hier im Pott. Neben den ganzjährig frischen und leckeren Sachen dort, gibt es im Herbst immer Berge von Kürbissen. Sieht man schon von Weitem. Mangels Parkplätzen musste ich am Straßenrand parken. Aber es lohnte sich wie immer. Jede Menge Familien suchten sich ihre Kürbisse aus. Manche waren so schwer, dass die Leute sie kaum tragen konnten. An der Kasse lag ein wahres Monster auf der Wage und die Verkäuferin kam an ihre Grenzen.  Ich überlegte auch kurz, ob ich nicht ein paar Kürbisse schnitzen soll. Aber beim Gedanken an die Sauerei und mein Wochenendmotto ließ ich es dann doch. Der Oktober ist noch lang, kann ich immer noch machen.

Ich stand gerade vor dem Wurstregal, als zwei süße ältere Ladies vorbeikamen und dem jungen Mann, der Waren einräumte ganz aufgeregt erzählten, dass sie zum ersten Mal hier sind und wie toll es hier doch ist. Ich konnte mir das grinsen nicht verkneifen, entschied mich für hausgemachte Leberwurst und Hofkäse und hielt noch am Kuchenstand an. Die Kalorienzufuhr für heute und Morgen ist gesichert.

 Auf dem Rückweg ging es erst an Blumenwiesen vorbei und wenige Minuten später an der Grugahalle. Es ist immer wieder faszinierend, wie nah hier Natur und Großstadt zusammenliegen. Die Grugahalle erinnert mich immer wieder an meine Kindheit. Ich wollte damals so gern aus dem Kleinkaff raus, in dem ich lebte. Essen schien so weit weg und ich war total beeindruckt, wenn ich mal für einen Tag mit Freundinnen zum Shoppen in die große weite Welt durfte. In eben jener Halle trat in meiner Kindheit meine Lieblingsband auf und ich wollte unbedingt da hin. Durfte ich aber nicht. Und so nahm ich mir vor, wenn ich erwachsen bin, werde ich auf tausend Konzerte gehen, wann immer ich will. Naja, der Wunsch hat dann doch ziemlich nachgelassen. Aber immerhin wohne ich heute hier und könnte theoretisch. 😁

Heute war mir aber eher nach Couch, als nach großer weiter Welt und so gab es erstmal ein Kaffeepäuschen mit Hofladenkuchen. Lecker!

Dann fiel meinem virenbefallenen Hirn wieder ein, dass ja noch die Einkäufe im Auto sind. Auf dem Weg hinaus kam ich mir beobachtet vor.

Diese Herrschaften warten darauf, dass weitere Nüsse von den Bäumen vor dem Haus fallen. Da sie oft noch in stacheligen Hülle stecken warten die Tauben auf den Fenstersimsen, dass ein Auto drüber fährt und sie dann die zermatschten Kerne aufpicken können. Ziemlich schlau. Blöd aber auch, dass alles was in so eine Taube reingeht, auch irgendwann wieder raus muss. Und so sehen hier die Autos im Herbst oft abenteuerlich aus. Meines besonders oft, da ich abends erst spät Zuhause bin und dann meist nur noch unter den Bäumen Platz zum parken ist. Und die Nutzen die Tauben morgens als Donnerbalken.

Aber nicht nur die Tauben mögen Nüsse. Die Eichhörnchen auch. Und bei den Streitereien mit den Tauben geht es gern mal über Tische und Bänke.Oder eben über die Autos. Dann habe ich morgens zusätzlich Pfotenmuster auf dem Lack. Und Nüsse in den Beeten und Blumentöpfen, wo die Eichhörnchen sich Wintervorräte anlegen. Die Reste finde ich dann im Frühjahr beim Blumen pflanzen.

Dann gibt es noch eine weitere Interessengruppe, die Raben und Krähen. Die interessieren sich weniger für die Nüsse, als mehr für die Tauben. Über die Jahre hat es hier manches Massaker gegeben. Und nicht immer gewinnen die Raubvögel. Vor ein paar Jahren verlagerte sich das Gerangel nachts in meinen Garten. Da es zu dunkel war, könnte ich nur die akustische Version verfolgen. Am nächsten Morgen lag ein Toter Jungvogel auf dem Rasen. Im Eifer des Gefechts ist er wohl auch noch in den Teich gefallen.

Momentan sind die Nüsse aber erst einmal rar. Beim Sturm letztes Wochenende sind sie in Massen auf die Straße gefallen. Die ganze Nacht war das Krachen zu hören, als würden die Autos über Lagen von Luftpolsterfolie fahren. Ein Nachbar erbarmte sich am nächsten Morgen und fegte die ganze Straße ab. Gut für mich, denn ich kann wieder durchschlafen. Blöd für die Nussmafia.

Aber ich weiche vom Thema ab. Also erstmal Einkäufe wegräumen. Es handelt sich hier nicht um Werbung. Ich zahle für das Zeug. Zum Abendessen sollte es Aligot (Käse-Kartoffelpüree) und Bratwurst geben. Dazu Gurkensalat. So ein richtig schönes Herbstessen. Und dazu zum 1006. Mal Harry Potter im TV. Ich kann die Filme quasi mitsprechen, aber könnte sie mir immer wieder ansehen. Früher habe ich die Bücher gelesen und als die Filme dann in die Kinos kamen, war alles so, wie ich mir es immer vorgestellt hatte. Dabei ist es ja meist eher so, dass man sich die Sachen in den Büchern ganz anders ausgemalt hatte.

Eigentlich wollte ich dann noch etwas rausgehen, aber das Wetter konnte sich nicht so recht entscheiden, ob es nun regnen oder Sonne scheinen soll. Und ich war auch einfach nur müde und ein paar neue Bücher warteten ja auch noch auf mich. Und so gewann die Couch. Lesen, Surfen, Dösen. Muss auch mal sein.

Entspannte Grüße aus Ruhr York

Pottnudel

Mittwoch, 2. Oktober 2019

Hallo Oktober!

Und schon wieder ein Monat rum. Jetzt langsam merkt man ja auch mal den Herbst. Was ich ja am wenigsten leiden kann ist, dass es so früh dunkel und so spät hell wird. Da wird man irgendwann zum Zombie, da ich ja tagsüber vorwiegend im Büro bin. Dann hofft man immer, dass es am Wochenende einigermaßen schön wird und man Licht tanken kann. Morgen ist erst einmal Feiertag. Ausschlafen und Faulenzen hatte ich mir vorgenommen und dann ein Käffchen trinken gehen.

Rückblick September:

- Einen neuen Job beginnen (Morgen!) - Check
- Die Sommersachen aussortieren und in Winterschlaf schicken (Schluchz) - Check, nochmal Schluchz
- Anfangen mich auf eine Zertifizierung vorzubereiten (Sehr umfangreich und teuer, also lerne ich erstmal für mich) - Nope, keine Zeit. Lese mich aber gerade in jede Menge neue Fachthemen ein, also nicht so ganz schlimm
- Ein paar Pötte Suppe kochen und einfrieren (Nachdem ich den Eisschrank nicht richtig zugemacht habe, ist da gar nix mehr) - Check, Froster ist randvoll
- Kürbisse suchen und fotografieren, inkl. schöner langer Spaziergänge ohne Schweißausbrüche - Noch nicht gemacht, es war auch noch so warm. Mir war nicht nach Herbst
- Nach Scheveningen zum Drachenfest fahren - Genau an dem WE begann der Herbst mit viel Wasser von oben. Stattdessen schön Brunch gegessen.
- Meinen Laptop aufräumen und Bilder archivieren (Mein Schätzchen wird alt und wenn es spontan stirbt, will ich nicht meine ganzen Bilder verlieren. (Ist mir schonmal passiert) - Kommt wieder auf die Liste, aber ich hab angefangen aufzuräumen, Wetter war noch zu schön
- Seit Monaten mal wieder Kerzen anmachen - Check
- Abnehmen und Sport machen! Wobei da ein Monat nicht ausreichen wird, aber irgendwo muss man ja mal anfangen. - Ähem, ja...
- Hier im Blog ein paar schöne Orte im Pott vorstellen - Nicht so viele, wie ich wollte aber immerhin etwas
- Recherchieren für ein paar Blog-Artikel-Ideen - Läuft


Im Oktober werde ich:

Bunte Blätter und Kürbisse fotografieren
Nach Hamburg fahren
Fotos archivieren
Vorwinterschlaf auf der Couch halten
Den Garten für den Winter abräumen
Das Auto winterfest machen
Meinen Halloweenartikel schreiben
Mal wieder zum Wellness gehen, am besten an einem richtig grauen Tag

Und mal sehen, was sich sonst noch so ergibt.

Jetzt geht's erst einmal in die Falle. Kämpfe etwas mit aufkommender Schnodderseuche. Kann ich nicht brauchen.

Gute Nacht aus Ruhr York

Pottnudel


Hallo M(e)ärz!

 Der März ist der erste Monat, der etwas Hoffnung auf Frühling macht. Auch wenn der erste Tag gestern grau und eher nicht so nett daherkam. ...