Corona-Winter-Sonntag

 Hapuh, ich kann weg für heute. Ein Sonntags-Spaziergang von sechs Kilometer ist ja an sich machbar. Wenn der Gehweg vorwiegend aus Eis besteht und man ständig wild über die Wege rodelnden Kindern ausweichen muss, wird das aber doch recht anstrengend. 

Trotzdem tat es gut sich mal wieder so richtig "auszutoben". Auch wenn der Weg mit dem Auto die Hölle war. Der Pott kennt Schnee halt vorwiegend aus dem Duden und somit sind die Straßenverhältnisse auch eine Woche nach dem Wintereinbruch ein echtes Desaster. Viele Straßen wurden gar nicht geräumt und sind inzwischen bestenfalls mit Schlittschuhen befahrbar. 

Irgendwie scheint man hier vor allem zu meinen, dass Linksabbieger eh über sind. Auf dem Weg zum Konsumtempel gestern bin ich wie in einem schlechten Sketch mit Ach und Krach auf die Spur gekommen. Nur um dann in Zeitlupe nach rechts auf die geräumte Spur zu rutschen. Glücklicherweise war da gerade kein anderes Auto...

Auch die Autobahnzufahrten sind eine Eiswüste. Vom Gehwegräumen hält hier auch keiner mehr was. Und selbst wenn, sollte man sich gerade weit von Häusern entfernt halten. Denn es krachen überall Dachlawinen herunter. Aber es nahen Temperaturen oberhalb der Null. Vorher soll es Morgen schonmal Regen auf den gefrorenen Boden geben. Blöderweise muss ich ausgerechnet da ins Büro. Ich hoffe mal, dass Petrus sich bis ca. 11.30 Uhr gedulden kann, bis dahin müsste ich es wieder nach Hause schaffen. Zum Ende der Woche könnte es dann aber immerhin schon Richtung 15 Grad gehen. 

Ansonsten habe ich inzwischen die Hoffnung aufgegeben, in naher Zukunft ein Möbelgeschäft betreten zu können. Denn selbst wenn ein Wunder geschieht und Anfang März das Hausarrest aufgehoben würde, möchte ich sicher nicht mit der Stampede von Shoppingwütigen in die Arena stampfen. 

Also habe ich die notwenigsten Dinge nun online geordert. Beim Möbelschweden sind die Lieferkosten gesalzen, also habe ich mich fürs Abholen entschieden. Zwei Mal in zwei verschiedenen Städten. Und was soll ich sagen? Die Berliner Mischpoke sollte samt sonders mal ein Praktikum in Sachen Krisenmanagement dort machen... Das System, um den Lockdown zu umgehen, ist echt durchdacht und super organisiert. Gut, man kann sich die Sachen vorher nicht ansehen, aber das hatte ich ja noch fix erledigt, bevor die Läden dicht machen mussten. 

Ein anderer Lieferant war da etwas schwieriger. Um die günstigen Lieferkosten beibehalten zu können, werden deren Fahrer echt schlimm geknechtet. Und dann kann man die Lieferung nicht mal umbuchen, wenn man nicht Zuhause ist. So war es gestern absolutes Glück, dass ich den Fahrer abpasste. Die zwei Pakete waren viel zu schwer und sperrig für eine Person. Ich half schnell mit, aber nicht jeder kann das auch. Sonst würde der arme Kerl vermutlich jetzt noch im Schneehaufen stecken. 

Immerhin, jetzt bin ich erstmal gerüstet. Nur Farbe muss ich noch kaufen. Dann kann ich mein neues Heim einigermaßen einrichten, bis die Welt sich wieder normalisiert.

So, inzwischen sind meine müden Beine wieder einigermaßen aufgetaut. Nun werde ich sie in Feierabendposition auf der Couch lagern.

Viele Grüße aus Ruhr York

Pottnudel


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