Als sich dieser Beitrag heute Mittag langsam in meinem Kopf formte, lautete die Überschrift noch etwas anders. Irgendwas mit Wut, Stress, schlechter Laune schwebte mit eher vor. Denn diese Woche war nicht nur in der Politik ein Desaster. Es war eine der Wochen, wo ich mir meine einsame Insel wünsche. Ganz ohne Menschen weit und breit.
Immerhin konnte ich mich früh vom Schreibtisch lösen und meine aufgestaute negative Energie beim Hausputz etwas abreagieren. Und dann drang es auch irgendwann zu mir durch. Die Sonne schien, die ersten Vögel zwitschern wieder. Also ging es ab nach draußen. Shoppen, ablenken, abschalten. Wochenende.
Eigentlich weiß ich ja, wie man mit Stress und Ärger en Masse umgeht. Denn das ist ein fester Bestandteil meines Jobs, den ich mir ausgesucht habe. Und ich bringe seit Jahren Junioren bei, wie man es anstellt, nicht abzubrennen oder jemanden zu beißen. Und trotzdem gelingt es mir im Moment nur selten, die negativen Gefühle abzuschalten und Dinge nicht hundert mal zu durchdenken. Sicher ist die Situation momentan besonders extrem. Politik im Management, Respektlosigkeit und sehr unfaire Bedingungen. Aber dennoch liegt es an mir, das auszublenden. Es ist auch nicht die erste Tranformationskrise, die ich live miterlebe. Aber entweder werde ich dünnhäutiger oder ich habe die Bewältigungsmechanismen verlernt. Oder verschlissen?
Alleine, dass ich den Beitrag heute erstmal mit einem Schwall negativer Berichte beginnen wollte. Als wenn es wichtig wäre, sich irgendwann daran zu erinnern, wie bescheiden diese Woche war. Was zählte, war, dass zum ersten Mal seit langer Zeit die Sonne richtig schien. Dass die Vögel, wenn auch etwas früh, ein bisschen Frühlingsgefühl aufkommen ließen. Dass es mir gesundheitlich immer besser geht. Das ein sonniges Wochenende vor mir liegt. Dass es wieder länger hell ist. All das ist wichtig, nicht worüber ich mich im Detail geärgert habe.
Ich muss an mir arbeiten.
Sonnige Grüße aus Ruhr York
Pottnudel
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