Bauchgefühl

 

Also ich bin ja weder gläubig noch sonst was, aber wenn es so etwas wie Zeichen gibt, habe ich gestern eines bekommen. Aber von Anfang an.

Ich bin ja fleißig auf Wohnungssuche. Und schließlich meinte ich auch, das Objekt meiner hohen Ansprüche gefunden zu haben. Das Perfekte findet man vermutlich eh nicht. Aber es war nah dran. Und dann kam auch noch die Zusage. 

Und ich konnte mich nicht wirklich freuen. Warum? Ich kann es nicht sagen. Mei Bauchgefühl meldete sich. Aber in nicht guter Weise.

Nun ist das mit meinem Bauch so: Er hat mich schon oft gewarnt vor Dingen. Und ich Rationalistin habe ihn so einige Male ignoriert. Und mich hinterher geärgert. Und ich schwor mir, beim nächsten Mal höre ich auf ihn. Das letzte Mal habe ich ihn wieder ignoriert, als ich den Job im letzten Jahr angenommen habe. Und prompt ging auch das schief. 

Als sich mein Bauch also nun wieder meldete, bin ich alles noch einmal durch gegangen. Fand aber nichts, was ein K.O.-Kriterium gewesen wäre. Aber es ging nicht weg. Es wurde sogar am Tag vor der Vertragsunterzeichnung noch schlimmer. Was mich auch ärgerte, denn ich fand die Wohnung so toll. Aber ich konnte mich nicht darin sehen. Trotzdem kämpfte ich das Gefühl nieder und fuhr am nächsten Tag hin. Und wie es der Teufel (oder wer auch immer da beteiligt war) so wollte, hatte die Vermieterin den Vertrag nicht dabei. Sollte alles Standard sein, deshalb hatte ich den vorher auch noch nicht gesehen. Nun gab es also nix zu zeichnen. Und mein erster Gedanke war: Dann kann ich ja doch noch mal überlegen. Damit war mir aber auch schlagartig klar, dass ich immer noch Zweifel hatte. Und zwar mit Recht, wie sich wenige Minuten später heraus stellte.

Ich ging noch einmal durch die Räume und im Wohnzimmer schlug mir ein echt übler Geruch entgegen. Beim letzten Mal waren alle Türen und Fenster auf, da war alles ok. Nun aber roch es alt und gammlig. Obwohl kaum Möbel dort standen. Gut, dachte ich mir. Der Mieter ist ja angeblich nicht mehr hier. Doch in der Küche stand gebrauchtes Geschirr und wenige Minuten später kam dann doch der Mieter. Offensichtlich wohnte er wohl doch noch dort.

Also setzten wir die Gespräche vor der Tür fort. Dort teilte mir die Vermieterin dann mit, dass ich die Möbel aber bitte zehn Zentimeter von den Wänden stellen muss. Denn sonst würde sich Schwitzwasser bilden. In meinem Kopf ratterte es. Ich wohne auch jetzt im Altbau und weiß auch, wozu die Fußleisten da sind. Aber zehn Zentimeter???  So wie sich das alles anhörte, gab es da durchaus schon Vorfälle in der Vergangenheit und dann der Geruch im Wohnzimmer. Und überhaupt, wie sieht das aus, wenn die Möbel alle mitten im Raum stehen? 

Also wird das nix mit mir und dem neuen Domizil. Zumindest mit diesem nicht. Denn ich denke, die Zaunpfähle waren nicht zu übersehen. Und mein Bauch hat auch laut und deutlich gesprochen.

Aber jetzt ist erst mal Wochenende. Mein Kopf braucht auch eine Pause. So viele Neues und so viel Arbeit. Ich merke, dass meine grauen Zellen ein paar Monate Pause hatten. 

Passend zum Wetter werde ich Morgen mal Hühnersuppe kochen und die inzwischen geernteten Äpfel zu Kuchen verarbeiten. Denn trotz der vielen Wärme sind die ganz schön sauer...

Jetzt aber erst mal Kissenkunde...

Viele Grüße weiterhin aus Ruhr York

Pottnudel






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