Donnerstag, 29. September 2022

Der Ostseekrimi

 Wenn es die Menschen in 100 Jahren noch gibt, werden Kinder ihre Virtual-Reality-Brille aufsetzen und die Daten zum Russland-Ukraine-Krieg downloaden und büffeln müssen. Und vielleicht, wenn man etwas optimistisch denkt, werden die Kids den Kopf schütteln über die Ereignisse und mit der gleichen jugendlichen Empörung fragen, wie das alles passieren konnte - wie ich und meine Freund einst über den Nationalsozialismus den Kopf geschüttelt haben und glaubten, dass so etwas ja nie wieder passieren könnte (Ha, das hab ich damals echt geglaubt).

Eines der Kapitel dürfte lauten, wie Anschläge auf die Ostseepipelines Nordstream 1 und 2 (beinahe?) einen dritten Weltkrieg ausgelöst haben. Fakt ist, es ist kein Wal betrunken dagegen geschwommen. Da waren große Mengen Sprengstoff involviert. Und jetzt setzen wir uns mal den Hobby-Detektiv-Hut auf.

Erster Verdacht: Putin wars. Der wirft ja gerade mit Bomben nur so um sich. Aber warum sollte er das tun, zumindest jetzt schon? Der Typ hat nicht mehr alle Latten am Zaun, das ist bewiesen. Er denkt wirklich er ist im Recht und denkt auch, dass die EU früher oder später wieder angekrochen kommt. Spätestens, wenn die Wirtschaft vor die Pumpe läuft und die Bürger frieren und mächtig sauer werden. Oder zuallererst, wenn er der strahlende Sieger in diesem Krieg wäre und alle wieder seine Freunde sein wollen.  Man darf nicht vergessen, der Typ ist ein geisteskranker Despot, die denken und glauben wirklich solchen Käse. 

Zumindest den nahenden Winter hätte er locker abwarten können und bei Bedarf großmütig den Hahn wieder jederzeit aufdrehen, natürlich nur Nordstream 2 bitte. Also macht es gerade da keinen Sinn, die Rohre zu zerschießen. Am Ende könnte Russland die Kohle gut brauchen. Krieg ist teuer. Alterativ hätte Russland die Pipeline dann immer noch zerstören können, wenn die sturen Europäer wirklich auch den härtesten Winter ohne Putin-Gas ausgehalten hätten.

Ein Grund für Putin, die Infrastruktur zu sprengen wäre auch, wenn er an sein baldiges Ende als Diktator glauben würde und seinen Nachfolgern keine kurzfristige Wiederaufnahme der Geschäftsbeziehungen mit dem Westen ermöglichen will. Das würde hoffen lassen, dass auch Putin sein Ende bald kommen sieht. Aber das zu glauben wäre vielleicht etwas zu optimistisch derzeit.

Die Anschläge sollen eine Warnung sein, wie angreifbar westliche Infrastruktur ist, hieß es. Aber Leute, dazu braucht man keine Löcher in die Pipelines zu machen, das weiß der Westen sehr wohl auch so. Hier hacken sich Kinder in Regierungen und Comedians schaffen es Deep Fakes mit Politikern zu machen. Hallo?

Natürlich könnten da auch mal ein Tiefseekabel drauf gehen. Schon so unspektakuläre Events wie Tiefseebeben sind seit langem bekannt dafür, dass sie massiven Schaden anrichten könnten, weil unsere Infrastruktur so gruselig schlecht geschützt ist. Da braucht es nicht mal Gehirnschmalz und Sabotage zu. Wir haben eigentlich bisher einfach nur Glück gehabt, dass noch keiner übers Kabel gestolpert ist.

Am Ende sind jetzt Pipelines unwiederbringlich kaputt und ein Neubau wäre langwierig und teuer, siehe oben, keine schnelle Kohle mehr für Russland. Außerdem hat Putin dem Westen bereits deutlich gezeigt, dass er vor nichts zurück schreckt. Und wenn er dem Westen das Licht ausknipst, wird es auch für ihn dunkel und er sieht nicht mehr, was seine Gegner tun. Also eher unwahrscheinlich oder auch zu offensichtlich?

Aber ein Ziel hat das Ganze lange erreicht, der Westen und Russland fletschen noch mehr die Zähne. Wem könnte das also noch so gefallen? Sämtlichen Terrororganisationen, die sowieso seit Wochen mit Popcorn auf dem Schoß die Dinge verfolgen und hoffen, dass sich ihr Anliegen, den Westen, Russland oder beide zu vernichten, irgendwie allein löst. Da könnte man ja mal in bisschen Öl ins Feuer gießen. Dazu müsste nicht mal wer über die Grenze zu Europa kommen, die Leute sind hier unter uns. So nah wie die Bomben am europäischen Festland hoch gegangen sind, da müssten sämtliche Geheimdienste und Militärs, die eh schon in Alarmbereitschaft sind, mächtig gepennt haben, wenn sie den langen Anmarsch der Saboteure aus Russland nicht bemerkt hätten. Das sind keine Wege, die man mit kleinen Bötchen oder als Taucher macht. Vom EU-Festland aus, sieht die Sache anders aus. Somit kommen sämtliche Querköpfe, rechts wie links, wie auch immer in Frage, die einfach Ärger machen wollen.

Auch Gasverkäufer aus fernen Ländern, die befürchten müssen, dass die neuen oder intensivierten  Geschäftsbeziehungen mit der EU  nicht langfristig genug sein könnten oder die noch mehr Geld machen möchten, sehen sicher gern, dass russisches Gas jetzt zumindest auf lange Zeit gar nicht mehr fließen könnte. Dass es sich bei diesen "Geschäftspartnern" nicht gerade um Anhänger von Frieden und  Demokratie handelt, wissen wir auch alle...

Im Prinzip hat jeder, der den Westen oder Russland oder beide blöd findet, hier ein Interesse für noch mehr Ärger zu sorgen. Die Stimmung ist angespannt, ein kleiner Funke könnte reichen und es knallt richtig. Das macht es nicht einfacher, die Schuldigen zu finden. Aber es macht es vielleiht  auch nicht zu einfach, Russland an den Pranger zu stellen. 

Am Ende wird es auch vielleicht nicht rauskommen, wer die Pipelines zerstört hat. Zumindest nicht öffentlich, denn man müsste vielleicht Konsequenzen ziehen, die einem selbst am meisten weh tun.

Am Wichtigsten wird aber jetzt ein kühler Kopf sein, denn wir lernen zwar nie aus der Geschichte, aber wir erinnern uns hoffentlich, welche Desaster in der Vergangenheit durch Anschläge ihren Anfang nahmen.


Montag, 12. September 2022

12 vom 12.9.2022


Und schon wieder ein Monat rum. Es ist Vollmond und ich bin um 4.30 Uhr wach. Bevor ich wieder einschlafe, steh ich doch besser auf. Sonst häng ich den halben Tag durch.


Zumal dieses Ding gerade seinen Geist aufgegeben hat und der Feuermelder, in dem es steckte, piepst vor sich hin.



Es soll warm werden, aber eine Jacke in der Früh muss doch noch sein.


Draußen ist aber noch ein bisschen Sommer.


Erstmal Frühstück. Brot ist leider schlecht geworden, also Zuckerbombe. Bei Schlafmanngel vielleicht nicht die schlechteste Idee.


Auf dem Tisch steht schon Herbstdeko.


Dann geht es ans Werk. Vor lauter Terminen schreibe ich mir immer schnell To Dos auf Zetteln auf. Nur wann ich die mal abarbeiten soll, weiß ich nicht genau.  



Auch im Büro gibts Herbstdeko.



Während mein Sommerprojekt fertig an der Wand im Wohnzimmer hängt.


Feierabend auf dem Balkon. Es ist noch schön warm. Die Luft hat was Frühlingshaftes. Schön wärs... 


Wecker stellen. Morgen früh gehts zum Check Up, also ist hier heute auch früh Schicht.


Aber da es ja auch wieder früh dunkel ist, noch ein bisschen Kerzenschein.



Noch mehr  12 von 12 gibts hier.

Viele Grüße aus Ruhr York

Pottnudel














Montag, 5. September 2022

WMDEDGT 09/2022

 Ich warte auf den Regen.

Und ich bin absolut Matsche im Kopf. 12 geplante Meetings mit echten Kackthemen plus Feuerwehr spielen an einem Montag. Dabei streikt die Technik in einer Tour, der Sommer gibt noch mal Gas, 28 Grad im Büro. Und das Telefon schellt auch die ganze Zeit. Weil ich auf Emails nicht so schnell antworte, bei Teams auch immer in einer Besprechung bin und manche glauben, ich hätte zehn Arme und fünf unabhängig funktionierende Ohren. Hapuh...

Aber begonnen hatte der Tag schon um 4.30 Uhr, als ich schweißgebadet wach wurde. Weil ich im Kopf schon Herbst habe und die Transferleistung nicht erbracht hatte, dass ich bei den derzeitigen Temperaturen auch nachts wieder mehr Fenster öffnen müsste. Und als ich mir gerade gedacht hatte, dass ich eh besser schon aufstehen könnte, bin ich kurz vor dem Wecker dann doch wieder eingeschlafen und war erstmal gut gerädert. 

Frühstück musste mit an den Schreibtisch. Bis Mittag hatte ich auch zwei mal vom Brot abbeißen können und wenigstens war genug Wasser in Reichweite. Um 14.20 Uhr habe ich dann zehn Minuten geschwänzt um wenigstens kurz mal was zu essen. In weiser Voraussicht hatte ich am Wochenende ein paar Sachen vorgekocht, weil die ganze Woche echt voll ist mit Terminen. 

Bei dem Wetter habe ich zwar nicht viel Hunger, aber wenn man zehn Stunden und mehr voll konzentriert sein muss, bei tropischen Temperaturen, dann gehts auch einfach irgendwann nicht mehr. Als ich um 17.30 Uhr meinen letzten Termin fertig hatte, begann die Rückrufaktion, schnell ein paar Mails beantworten, einen Vertrag prüfen, ein paar Termine planen und dann um 19 Uhr endlich Feierabend.

Beim Blick aufs Wetter rückt der Regen schon wieder jeden Tag ein Stück weiter weg. Es hat im August hier an zwei Tagen mal getröpfelt, alles ist knochentrocken und meine Allergikerlunge möchte so gern mal einen richtig kräftigen Regenguss erleben. Stattdessen werde ich gleich wieder Blumen gießen müssen. Und der Magen möchte auch vor dem Schlafen gehen noch mal aufgefüllt werden.

Noch mehr WMDEDGT gibts hier.

Viele Grüße aus Ruhr Sahara

Pottnudel





Hallo M(e)ärz!

 Der März ist der erste Monat, der etwas Hoffnung auf Frühling macht. Auch wenn der erste Tag gestern grau und eher nicht so nett daherkam. ...