Donnerstag, 22. Oktober 2020

Ring frei für Runde zwei

Nicht, dass wir es nicht wussten, dass sie kommt. Aber nun ist sie da. Die zweite Welle. 

Irgendwie hab ich meine Ohren ja in den letzten Monaten Coronatechnisch etwas auf Durchzug gestellt. Man trägt halt Maske, Handgel und Co. mit sich. Man umarmt sich wenig bis gar nicht mehr. Und so ein bisschen mehr Abstand hier und da ist mir sogar ganz recht. Aber die Zahlen lassen sich inzwischen nicht mehr so richtig ignorieren. Auf der Arbeit wurden die Sicherheitsmaßnahmen wieder angezogen. Was dazu führt, dass kaum noch einer im Büro ist. Und wenn, dann sprechen wir lieber per Videocall, als uns mit Maske direkt gegenüber zu sitzen. Auch wenn unsere Büros direkt gegenüber sind. Wir machen dann die Tür zu, damit es keine Rückkopplung gibt 😂 Nur in dieser Situation auch noch neue Mitarbeiter einzustellen, wird zum logistischen Akt. Mal sehen, wie das weiter geht. 

Ich finde das mit dem Homeoffice nicht schlimm. Die Zusammenarbeit klappt sehr gut. Seitdem ich einen Bürostuhl habe, ist mein Kreuz auch wieder einigermaßen okay. Endlich schon ein Extrazimmer zu haben wäre halt super. Aber okay, ich arbeite daran.

Nur die Tage sind halt jetzt mächtig kürzer und das Wetter nicht mehr so einladend. Also muss man sich schon echt zur Bewegung zwingen. Aber immerhin, Haushalt läuft so nebenbei. Eingekauft wird wieder mehr im Netz oder eben halt für zwei Wochen in einem Schwung. Und da bin ich wohl nicht die Einzige. Prompt war Klopapier wieder ausverkauft. Immerhin sah auch das Weinregal recht dünne aus. Es besteht vielleicht Hoffnung für die Menschheit. Und ich hab fix eine Familienpackung der begehrten Papierware im Netz geordert, bevor die Preise wieder in Goldbarren angegeben werden. Und ein paar Flaschen mit leckerem Inhalt für die Whatsapp-Kneipe 😊

Wenn das Tier des Jahres nicht der Hamster wird, weiß ich auch nicht. Die Leute werden nicht schlauer. Und die anfängliche Vorsicht ist auch dahin. Die Wohlstandsgesellschaft hat keine Lust mehr auf Bevormundung und Sorgen. Kommt es also zum zweiten Lock Down? 

Hätten wir die derzeitigen Zahlen schwarz auf weiß im Frühjahr gehabt, wären wir sicher alle längst im Hausarrest gelandet. Jetzt schmunzelt man ja fast über die damaligen Zahlen. Vielleicht waren diese auch damals nicht anders, die Dunkelziffer wurde als hoch eingeschätzt. Ist sie jetzt vermutlich immer noch. So genau wird man es nicht erfahren. Testkapazitäten sind immer noch nicht gerade üppig vorhanden, die Corona-App ist für die Tonne und die Gesundheitsämter pfeifen aus dem letzten Loch. Warum da nicht längst Call-Center angeheuert wurden, man weiß es nicht. Auch nicht, ob es ab einer gewissen Anzahl von Fällen überhaupt noch Sinn macht, da hinterher zu telefonieren. Wirklich kontrollieren kann die Quarantäne eh niemand. Der Staatsapparat ist nicht schnell und innovativ. Umso mehr sind manche Menschen vermutlich nicht mehr bereit sich einzuschränken?

Ich bin genervt. Die Dinge, die jetzt passieren waren vorhergesagt. Vorkehrungen wurden so gut es ging getroffen. Und somit finde ich schon, dass vieles gerade Panikmache ist. Die Akzeptanz für Maßnahmen wird es nicht erhöhen. Eher den Trotz. Und selbstverständlich möchte ich auch nicht, dass Menschen krank werden und sterben. Aber ich möchte auch ungern die nächsten X Jahre in einer Weltwirtschaftskrise historischen Ausmaßes leben. Und ein weiterer Lock Down oder auch nur das ständige Gerede davon, schadet der Wirtschaft enorm. Ich sehe die Auswirkung an meinen Bewerbern. Viele junge Leute verlieren ihren Job. Beraterfirmen verlieren große Kunden. Zögerlichkeit bei Investitionen ist in einem Land mit einem eh schon vorhandenen Rückstand das Schlimmste. 

Und mit der zweiten Welle wird es ja auch noch nicht getan sein. Es gibt noch keine  Impfstoff und selbst wenn er dann da ist, bis die Welt durchgeimpft ist, wird es auch noch eine Weile dauern. Und ganz los werden wir die Seuche vermutlich eh nie wieder. Das wird noch lange, wenn nicht gar für immer Spuren hinterlassen. 

Also was tun? Anpassung an die neue Ist-Situation wäre vermutlich die beste Strategie. Nur gehen da die Vorstellungen von Politik und Bevölkerung teils weit auseinander. Es würde sicher helfen, wenn sich die Altvordern mal mit der Realität auseinandersetzen und den neuen Ist-Zustand ermitteln (lassen). Sind ja gerade genug Berater auf Jobsuche. Und dann könnte man mal etwas Proaktiv an nachhaltigen Themen arbeiten. Nicht nur verrückte Gießkannenaktionen, die keinem wirklich helfen. Hier im Pott hab ich schon vor Wochen den Überblick verloren, was wann wo gilt. Das hält ja teils nicht mal von einer Straßenseite auf die andere. Und Prozesse und Regeln, die nicht mit der Realität vereinbar sind, sind halt für die Tonne. Kann ich aus jahrelanger beruflicher Erfahrung von berichten. Gratis. Und so ca. ein halbes Dutzend Vorschläge zum Thema Homeoffice fördern durch Anpassung nicht mehr zeitgemäßer Steuerregelungen hätte ich auch noch. So als Anfang.

Also liebe Politik, anstatt uns zu sagen, was wir alles nicht tun sollen und dürfen. Sagt uns doch mal, was ihr tut um uns die Situation zu erleichtern. Dann klappt das vielleicht auch wieder mit der Akzeptanz. 

So, ich gehe mich jetzt auf der Couch einigeln und tue so, als würde ich beim dem Mistwetter nicht rauswollen...

Viele Grüße aus Ruhr York (aka. Corona-Hot-Spot)

Pottnudel


Montag, 12. Oktober 2020

12 vom 12.10. (improvisiert)

 Jaja, jetzt ist es passiert. Es ist der 12. und stockdunkel draußen und ich habs natürlich verpennt. Aber es ist ja nicht so, als wenn ich keine Bilder hätte. 

Also Beine hoch. Im TV endlich wieder vernünftiges Programm.


Der Tag fing echt verkatert an. Nein, ich habe nicht getrunken, sondern gestern sechs Stunden im Garten geackert. Etliche Säcke sind zusammen gekommen. Und ich bin noch nicht fertig geworden...

Und was soll ich sagen, ich bin halt auch keine 25 mehr. Entsprechend mies bin ich in den Tag gekommen.  Bilder von dem Unfall, in den ich im Regen fast gefahren wäre habe ich natürlich nicht. Hätte die Polizei wohl auch doof gefunden. 

Wenn es dann im Moment mal gerade nicht schüttet, macht sich der Herbst bemerkbar. So wie auf diesem schönen Archivbild. Solche Ranken sind hier auch überall an der Autobahn. Aber knipsen und fahren ist ja so eine Sache...


Meinen weiteren Tag gestalten verschiedene Gesichter, die auf meinem Bildschirm auftauchen. Ich war heute auch nur im Büro, weil ein finales Vorstellungsgespräch anstand. Aber die Person hatte es sich dann sehr kurzfristig anders überlegt. 


Mittags gabs Reste von gestern. Nudelauflauf, um genauer zu sein. Stattdessen hätte ich gern Potato-Corn-Chowder. Welche ich nun Morgen kochen werde.


Ich mag ja Suppen bei so einem Sauwetter. Aber eben auch bunte Blätter. Bei mir steht ja immer noch ein Indian-Sumer-Trip durch Neuengland ganz hoch im Kurs. Irgendwann, wenn die Welt mal wieder normal(er) ist.


Ohja, das muss ich auch noch zeigen. Ein Makramee-Traumfänger. Hatte ich für einen Lieblingsmenschen zum Geburtstag gemacht. War ganz schön Arbeit. Aber dafür, dass ich das noch nicht so lange mache, finde ich, er ist doch ganz gut geworden.


Heute vor zwei Jahren ist übrigens dieses wunderschöne Bild entstanden. Damals hatte ich gerade ein absolutes Katastrophenprojekt übernommen. Was gut endete. Also erinnere ich mich doch gern daran.


Dieses Bild hier finde ich auch immer noch genial. Ein umgestürzter Baumstamm mit Laub, Moos, Kastanien und Pilzen. Mutter Natur, die alte Dekoqueen...


Jetzt um diese Zeit kann man auch immer so schön mit dem Licht spielen.


Irgendwann bei Sonnenuntergang sitze ich dann auch wieder im Auto gen Heimat. Meine Nachbarin kehrt noch Blätter auf. Die Frau ist 94 Jahre als und fällt fast auseinander. Aber bevor ich ihr den Besen entreißen kann, ist sie schon fertig. Ich höre noch zehn Minuten ihren Schimpftiraden zu. Sie tut mir Leid, weil sie so allein ist. Aber sie ist halt auch leider eine fiese alte Schachtel. Ich flüchte also.


Zum Schluss noch ein Bild vom Buchholz-Hof. Wer auch so in Herbststimmung ist und Kürbisse sucht, der Kuchen dort schmeckt auch sehr gut 😎


Mission erfüllt 😁 Noch mehr 12 von 12 gibts hier.

Viele Grüße aus Ruhr York

Pottnudel


Montag, 5. Oktober 2020

WMDEDGT 10/20

 

Und schon wieder ist ein Monat um. Der heutige Tag ließe sich beinahe in einem Wort zusammenfassen: Arbeit.

Aber gut, dass wäre nicht im Sinne des Ganzen. Also etwas genauer. Der Tag fängt mit der Info an, dass eine Kontaktperson auf Corona getestet wurde. Heißt ich steige aus der Bürohose in die Jogginghose und arbeite heute entgegen der Pläne Zuhause. 

Die dadurch gewonnene halbe Stunde kann ich gut brauchen. Denn ich bin bis 18.30 Uhr durchgetaktet.

Also bereite ich mich erst mal auf die vier Bewerbungsgespräche für heute vor. Zwei externe und zwei permanente Bewerber mit unterschiedlichsten Vorgeschichten. 

Zwischendurch bringe ich noch zwei aus der Bahn geratene Projektmitarbeiter wieder auf die Schiene, organisiere ein paar Stand ups, damit wir eine knappe Deadline nicht reißen und muss mit einem Externen schimpfen, der seine Arbeit nicht so ganz nach meinen Wünschen erledigt. Dann noch fix Kosmetik am Kalender. Manche Leute meinen echt, ich hab nix besseres zu tun, als Termine rumzuschieben...

Danach muss eine Präsentation fertig gemacht werden, die mir Freitag noch an den Kopf flog und die ich zu 2/3 weiter delegieren konnte. Aber jetzt ist mergen angesagt. Eine Rückmeldung fehlt noch, aber für den Moment ist die Mission erfüllt. 

Ich schnappe mir ein kleines Frühstück und wähle mich in einen Planungscall ein. Ein Kollege braucht mangels Erfahrung Hilfe. Dauer deutlich länger und ich muss Gas geben um eine Präsentation für Morgen vorzubereiten. Gelingt mir auch nur zu einem Viertel. Zumal dauert das Telefon klingelt. Also später wieder ran. 

Danach der erste Bewerber, kurze Feedbackrunde mit HR. Zum nächsten Planungscall. Ebenfalls unerfahrener Kollege, aber er hat schon super vorgearbeitet. Ich erschleiche mir fünf Minuten frische Luft auf der Terrasse. Nächster Bewerber. Technische Probleme verzögern das Ganze. Zehn Minuten vor dem nächsten Call sind wir durch. Nochmal Terrasse und Luft holen. Nächster Bewerber. Langes aber gutes Gespräch. Und schon kommt Nummer vier. Geht recht schnell. Man weiß aber auch bei den Seniors meist nach fünf Minuten ob das passt oder nicht. Kurze Feedbackrunde mit dem technischen Owner. Kurzes Abschweifen in ein anderes Projekt. Wieder ein paar Punkte abgehakt.

Nun habe ich 30 Minuten bis zum letzten Call. Schnell die erste Präsentation noch fertig machen. Und dann mal ein paar Emails lesen. Einen Teamsspace aufsetzen, einen Plan updaten. Und wieder in den Call. Geht recht schnell, Präsentation abliefern. Und nun die Powerpoint für Morgen noch finalisieren. Geht auch relativ gut, weil ich hier noch ein paar schon fertige Folien recycle. Der Rest dann Morgen auf der Tonspur.

Es ist 19.05 Uhr. Noch schnell eine Freundin zurück rufen. Duschen, Obst schneiden, ab auf die Couch. Und wenn ich das hier jetzt fertig habe, noch ein bisschen an einem Geburtstagsgeschenk weiter arbeiten. Und dann falle ich gleich ins Bettchen.

Noch mehr WMDEDGT gibts hier.

Viele Grüße aus Ruhr York

Pottnudel




Hallo M(e)ärz!

 Der März ist der erste Monat, der etwas Hoffnung auf Frühling macht. Auch wenn der erste Tag gestern grau und eher nicht so nett daherkam. ...